"In Japan ist das Hausmannskost": Diese Snacks erobern jetzt das Gärtnerplatzviertel in München

Das Little Daruma im Gärtnerplatzviertel in München hat sich auf japanische Temaki spezialisiert. Die AZ hat die großen bunten Sushi-Sandwiches probiert.
Ruth Frömmer
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Die Temaki, die man sich aus diversen Zutaten zusammenstellt, bekommt man fertig gerollt auf den Tisch.
Die Temaki, die man sich aus diversen Zutaten zusammenstellt, bekommt man fertig gerollt auf den Tisch. © Daniel von Loeper

Isarvorstadt -  Wer sagt eigentlich, dass man immer das essen muss, was alle essen? Klar, Trends sind das Salz in der Suppe der Münchner Gastro-Szene. Und wer gerne mitreden will, der muss am Ball bleiben. Von handgezogenen Bian Biang Nudeln über koreanisches Tischgrillen bis zum Smashed Burger gibt es die angesagten Spezialitäten in den entsprechenden Stadtvierteln gefühlt an jeder Ecke. Aber wo geht man hin, wenn man wirklich mal was anderes probieren will?

Das Little Daruma am Reichenbachplatz bietet eine japanische Spezialität an, die es sonst nirgends gibt: Temaki. Das ist eine Art Riesen-Sushi in Tütenform. "In Japan sind Temaki Hausmannskost", klärt Marco Kühnhold uns auf. Die Familie sitzt zusammen, die Zutaten stehen auf dem Tisch und jeder rollt sich nach Belieben seine Favoriten auf einem Reisbett in einem Nori-Algenblatt zusammen. Eine Stulle auf Japanisch, könnte man sagen.

Helles Holz, nicht zu viel japanische Dekoration: Die Einrichtung im Little Daruma ist einladend.
Helles Holz, nicht zu viel japanische Dekoration: Die Einrichtung im Little Daruma ist einladend. © Daniel von Loeper

Vor kurzem war Kühnhold in Japan und hat festgestellt, dass man selbst dort eine Weile nach Temaki-Lokalen suchen muss. "Und in Deutschland sind wir die einzige Temaki-Bar", sagt er stolz. Schon seit fünf Jahren hat sich Kühnhold darauf spezialisiert.

Little Daruma im Gärtnerplatzviertel: Hunderttausende Kombinationen für das Temaki

Anders als die kleinen Sushi-Röllchen nimmt man so ein Temaki einfach in die Hand und beißt ab. Den Inhalt kann man sich aus der Karte selbst zusammenstellen. Es gibt vier Zutaten-Gruppen: Protein (z.B. Fisch, Ei, Tofu, Huhn), Grün (z.B. Avocado, Gurke, Rettich, Mango), Soße (z.B. Soja, Wasabi, Teriyaki, Orangen-Soße) und Topping (z.B. Kresse, Sesam, Knoblauch-Chips, süßer Ingwer). Aus jeder Gruppe wählt man sich ein bis zwei Dinge aus, die einem schmecken, und dann bekommt man sein fertig gerolltes Temaki serviert.

"Insgesamt gibt es 294.000 Kombinationsmöglichkeiten", rechnet Kühnhold vor. Wer sich nicht entscheiden kann, vertraut dem Little-Daruma-Team. Das hat die AZ gemacht und zwei wirklich gute Temaki bekommen. Besonders fein war die vegetarische mit Avocado, Mango, Tofu, Teriyaki-Soße und Kresse. Sie war fruchtig, frisch, cremig und das Tofu so würzig, dass wir nochmal nachgefragt haben, ob das nicht doch Teig oder Ei oder etwas ganz anderes sei. Aber es war tatsächlich ein ganz speziell zubereitetes Tofu.

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Japanisches Restaurant in München: Sojasoße und Wasabi gibt es dazu

Man merkt, dass sich Kühnhold schon sehr lange mit der japanischen Küche beschäftigt. Er konzentriert sich auf einige wenige Produkte. Und natürlich nimmt der Reis einen hohen Stellenwert bei ihm ein. Jeden Tag beginnt er damit, ihn stundenlang zu waschen und anschließend behutsam zu kochen. Die Soßen für seine Temaki macht er alle selbst. Sie schmecken so gut, dass man die Temaki einfach so essen kann, ohne dass etwas fehlt.

Allerdings lieben die Münchner ihre Gewohnheiten. Und weil sie ihr Sushi (anders als die Japaner) gerne in Sojasoße mit Wasabi tunken, möchten sie das mit den Temaki ebenso tun. Deshalb gibt's beides im Little Daruma immer dazu. Auch wenn die AZ das völlig überflüssig findet. Außerdem stehen neben den Temaki auch normales Sushi, Sashimi und die Reisschalen Donburi auf der Karte. So kommen auch weniger Experimentierfreudige auf ihre Kosten.

Der Name des Little Daruma steht für einen Glücksbringer

Die AZ war am Mittag da und hat sich das Temaki-Mittagsmenü, bestehend aus einer feinen Misosuppe und zwei Temaki nach Wahl (13,90 Euro) entschieden. Sashimi mit Misosuppe gibt's für 14,90 Euro. Wer davon satt werden möchte, sollte sich aber vielleicht noch ein Schälchen Reis (3 Euro) oder eine Vorspeise bestellen. Dazu kann man sich eine Kanne Tee (6,90 Euro) teilen und das japanische Ambiente genießen.

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Ursprünglich wollte Kühnhold sich auf das Mitnahme-Geschäft konzentrieren. Aber den Leuten hat es so gut gefallen, sich bei ihm hinzusetzen, dass er seinen Laden inzwischen sogar ein Stück erweitert hat. Die Einrichtung mit hellem Holz und nicht zu viel japanischer Dekoration wirkt reduziert, aber trotzdem einladend. Verspielte setzen sich an einen der kleinen Tische mit einer Schaukel und googeln, bis das Essen kommt, was ein Daruma ist.

So viel sei verraten: Es handelt sich um einen Glücksbringer, dessen Entstehung auf den buddhistischen Mönch Bodhidharma zurückgeht. Im Lokal findet man mehrere große und kleine rote Daruma-Figuren. Ob es Glück war, dass der Laden läuft? Vielleicht. Die AZ bleibt lieber bei den Fakten und sagt: Es liegt am guten Essen.


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8 Kommentare
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  • Nobbse2710 am 13.02.2024 07:12 Uhr / Bewertung:

    Und weiter geht's mit der Werbung mit diesem alten Artikel vom 09.02. "12. Februar 2024 - 07:04 Uhr | Ruth Frömmer"

  • Nobbse2710 am 11.02.2024 16:14 Uhr / Bewertung:

    Och, muss denn weiter diese Werbung als neu deklarieren, obwohl der Artikel 2 Tage alt ist?

    "11. Februar 2024 - 15:52 Uhr | Ruth Frömmer"

  • am 10.02.2024 08:48 Uhr / Bewertung:

    Bestimmt durchaus schmackhaft. (Zu) teuer ist japanische Küche in München ohnehin überall. Das Interieur wirkt eher trostlos. Also wenn zufällig mal zur Mittagszeit in der Nähe einen Test wert.

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