Fast-Food-Klassiker, neu aufgetischt: Neues extravagantes Lokal eröffnet in München

In der Maxvorstadt gibt es jetzt Hotdogs mit guter Wurst und fermentiertem Gemüse. Die Betreiber von Pretty Bun könnten in München eine Marktlücke füllen.
Ruth Frömmer
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Perfekt zum Teilen: Links der Hotdog "Prächtig", rechts der "Charmeur". Zum Essen braucht es ein bisschen Geschick, aber es lohnt sich.
Perfekt zum Teilen: Links der Hotdog "Prächtig", rechts der "Charmeur". Zum Essen braucht es ein bisschen Geschick, aber es lohnt sich. © Ben Sagmeister

Maxvorstadt - Was München vom Rest Deutschlands und der ganzen Welt unterscheidet, ist die Wurst. Zwar gibt es hier keine bayerische Wirtschaft ohne Weißwürste, dafür ist es um eine andere ganz banale Spezialität eher schlecht bestellt: den Hotdog.

Das dachten sich auch Matthias Festin und seine Freunde und haben einen solchen entwickelt, der sich sehen lassen kann. Die üblichen Hotdogs in den weltweiten Großstädten gehören eher in die Kategorie: schnelles, günstiges Mittagessen auf die Hand und sind weder gesund noch geschmacklich besonders ausgefeilt. Die Würste schmecken oft fad und die Semmeln lätschig.

Matthias Festin freut sich schon auf den Frühling. Dann können seine Gäste auch draußen vor dem Lokal in der Augustenstraße sitzen und seine selbst gemachten Hotdogs mit einem Glas Wein dazu genießen.
Matthias Festin freut sich schon auf den Frühling. Dann können seine Gäste auch draußen vor dem Lokal in der Augustenstraße sitzen und seine selbst gemachten Hotdogs mit einem Glas Wein dazu genießen. © Ben Sagmeister

Festin baut seine Hotdogs mit viel Liebe und guten Zutaten zusammen: mit Würsten einer Münchner Metzgerei und Semmeln (in der Hotdog-Sprache: Buns), die eine Bäckerei nach seinem Rezept backt. Um das Ganze kulinarisch etwas ausgewogener zu gestalten, packt er noch selbst fermentiertes Gemüse und je nach Hotdog verschiedene Toppings und Soßen dazu.

Pretty Bun in München: Die Hotdogs gibt es hier klassisch, mit Rind und vegetarisch

Als in der Augustenstraße dann ein Laden frei wurde, haben Festin und seine Kollegen Ende des Jahres den Laden Pretty Bun eröffnet. Die Hotdogs kann man mitnehmen oder direkt im Lokal essen. Dafür nimmt man auf sehr extravaganten Bänken Platz. Die sind aus recycelten Jeans hergestellt und fügen sich gut in das moderne Ambiente mit roséfarbenen Wänden und Betonboden ein, gestaltet vom Schweizer Architektur-Studio Selektiv. Sobald es das Wetter zulässt, kann man auch draußen sitzen.

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Drei verschiedene Hotdogs (jeweils 12,50 Euro) stehen im Moment zur Auswahl: "Prächtig" mit einer klassischen Bockwurst, "Charmeur" mit Rinderwurst und der vegetarische "Beauty Bun" mit Ofengemüse und Hummus. Die AZ-Tester haben Prächtig und Charmeur probiert und waren sich uneinig. Die Reporterin war begeistert vom Charmeur mit seiner leicht scharfen Rinderwurst. Das knackig-säuerliche fermentierte Gemüse und die eingelegten Zwiebeln passen perfekt dazu. Die Semmel ist weich, lässt sich relativ gut essen, aber ist nicht lätschig.

Auf die Semmeln kommt neben der Wurst auch fermentiertes Gemüse. All das macht Festin selbst direkt im Laden.
Auf die Semmeln kommt neben der Wurst auch fermentiertes Gemüse. All das macht Festin selbst direkt im Laden. © Ben Sagmeister

Fürs perfekte Mundgefühl sorgen knusprige Salzbrezeln, die Festin zum Schluss über den Hotdog bröckelt. Die krönen auch das Modell Prächtig, das unser Fotograf favorisiert. Die Bockwurst schmeckt hier milder. So kommt die cremige Trüffelmayonnaise zur Geltung, die man deutlich herausschmeckt und die ebenfalls gut mit dem fermentierten Gemüse und den Schmelzzwiebeln harmoniert.

Zugegeben: Es ist nicht ganz einfach, einen Hotdog Sauereifrei zu essen. Aber Festin versichert jedem Gast: "Wenn was auf den Boden fällt, macht nix!" Er kehrt mehrmals täglich seinen Laden durch und nach unserem AZ-Besuch war das auch nötig.

Im Moment nimmt man am besten im Pretty Bun Platz. Die Einrichtung ist modern und extravagant.
Im Moment nimmt man am besten im Pretty Bun Platz. Die Einrichtung ist modern und extravagant. © Ben Sagmeister

Wer nicht arbeiten muss, kann zum Hotdog ein Glas Wein genießen. Den bezieht Festin vom Weinladen nebenan. Auf der Karte stehen ein Weißburgunder (0,1 L 3,90 Euro), ein roter Emilio Valerio (0,1 L 4,30 Euro) und ein sprudeliger Mirgin Rosé Brut Nature (0,1 L 6,70 Euro). Im Moment hat Pretty Bun nur mittags geöffnet. Wenn die Draußensaison beginnt, könnte sich das aber schnell ändern.


Augustenstraße 37, Mo-Fr: ab 11 Uhr
https://www.prettybun.de/

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  • Sarkast am 17.01.2024 11:52 Uhr / Bewertung:

    >>>Es ist nicht ganz einfach, einen Hotdog Sauereifrei zu essen.<<<

    Ja, Herrschaftszeiten, dann serviert eure Bockwurst in der Semmel doch mit Teller und Besteck.
    Das sollte bei diesen Phantasiepreisen doch wohl drin sein...

  • Plato's Retreat am 16.01.2024 12:08 Uhr / Bewertung:

    Die Idee, mal frischen Wind in die Hotdogsemmeln zu pusten, ist ja nicht schlecht.

    Aber wird man davon denn satt?

    Die Zeiten, als Gäste für ein Mittagessen nicht mehr als 10 Euro bezahlen wollten, sind definitiv vorbei. Viele werden sich das nicht mehr leisten wollen oder können.

  • OnkelHotte am 16.01.2024 11:39 Uhr / Bewertung:

    12.5€ für einen Hotdog bezahlen und sich auf der anderen Seite ggf. über die Miethöhe beklagen ... Armes München .. wer 12.5€ bereit ist für nen Hotti zu bezahlen dem soll auch 20€ für den m² abgezogen werden

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