Der Schreck kommt spät: Radler in München blutet nach Unfall aus dem Ohr

Erst denkt sich der junge Münchner, dass alles nochmal gut gegangen ist. Daheim aber wird ihm komisch. Er blutet aus dem Ohr. Der Notruf wird gewählt. Polizei empfiehlt Holländergriff, um solche Unfälle zu vermeiden.
Hüseyin Ince
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Ein seltener Unfall: Ein Radler stürzt ohne Helm, weil er an einer Autotür hängenbleibt und muss erst viel später ins Krankenhaus.
Ein seltener Unfall: Ein Radler stürzt ohne Helm, weil er an einer Autotür hängenbleibt und muss erst viel später ins Krankenhaus. © Jan Woitas (dpa)

München - Ein Fahrradhelm hätte das Gröbste verhindert, so wirkt es im Nachhinein eines nicht ungefährlichen Unfalls im Münchner Stadtteil Haar.  Ein 32-Jähriger ist hier am Samstagmorgen unsanft vom Pedelec gestürzt, ganz ohne eigene Schuld. Als der Mann in der Bahnhofstraße unterwegs gewesen ist, öffnete ein 33-jähriger Ebersberger die Fahrertüre, als der Mann mit seinem Rad vorbeifuhr.

Der Mann blieb hängen, stürzte ‒ und stand recht schnell wieder auf. Er fühlte sich unverletzt. Beide waren ein wenig schockiert. Der Mann sicherte zu, dass es ihm gut gehe und fuhr weiter nach Hause. 

Daheim angekommen fühlte sich der 32-Jährige unwohl. Und dann das böse Erwachen: Er bemerkte, dass er aus dem Ohr blutete. Der Unfall war wohl doch nicht so glimpflich ausgegangen. Hatte er womöglich ein Schädel-Hirn-Trauma?

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Der Rettungsdienst wurde verständigt und eilte zu dem Mann.  Die Einsatzkräfte stellten mehrere Verletzungen bei dem Mann fest. Er musste in einer Klinik weiterbehandelt werden. 

Routinemäßig ermittelte nun die Polizei. Die Beamten machten den 33-Jährigen ausfindig, der den Unfall verursacht hatte. In solchen Fällen im Straßenverkehr ist es üblich, dass die Polizei eine Anzeige stellt, wegen fahrlässiger Körperverletzung im Straßenverkehr. Der Unfall wurde aktenkundig aufgenommen. 

Polizei empfiehlt den Holländergriff

Die Polizei weist in dem Zusammenhang auf zwei Sicherheitsmaßnahmen hin, die im Straßenverkehr ohne größeren Aufwand praktizierbar sind. Zum einen natürlich: das Tragen eines Fahrradhelms. Er schützt in der Regel sehr gut bei solch unglücklichen Kollisionen. 

 Zum anderen empfehlen die Beamten den sogenannten Holländergriff für Autofahrer: "Immer mit der Hand die Türe öffnen, die weiter weg vom Türgriff ist", sagt ein Polizeisprecher. So sorgt jeder dafür, beim Aussteigen den toten Winkel im Blick zu haben, weil man so seinen Kopf weiter zur Seite dreht.

Mit dem Holländergriff hätte der 33-Jährige also wahrscheinlich den 32-jährigen Pedelec-Fahrer gesehen und den Unfall womöglich vermieden. 

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  • HanneloreH am 22.10.2024 11:38 Uhr / Bewertung:

    Es sind immer die anderen Schuld. Wenn eine Autotür aufgeht hat der Fahrer wahrscheinlich den Schulterblick nicht gemacht.
    Auf der Radlerseite, muss man halt so fahren dass man jederzeit anhalten kann oder der Gefahr ausweichen und natürlich andere nicht zu gefährden.
    Grundsätzlich würd ich aber sagen, Augen und Ohren auf und keine Stöpsel oder Kopfhörer tragen.

  • Gelegenheitsleserin am 22.10.2024 12:17 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von HanneloreH

    @HanneloreH
    "Auf der Radlerseite, muss man halt so fahren dass man jederzeit anhalten kann oder der Gefahr ausweichen und natürlich andere nicht zu gefährden."

    Natürlich muss man als Radler*in vorausschauend fahren - aber wie Sie anhalten oder ausweichen können, wenn ganz plötzlich direkt vor/neben Ihnen rechts eine Autotür aufgemacht wird und links Autos fahren , das würde ich wirklich gerne sehen ...

  • Hanswurst am 22.10.2024 12:43 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von HanneloreH

    "Auf der Radlerseite, muss man halt so fahren dass man jederzeit anhalten kann oder der Gefahr ausweichen und natürlich andere nicht zu gefährden.
    Grundsätzlich würd ich aber sagen, Augen und Ohren auf und keine Stöpsel oder Kopfhörer tragen."
    Herrlich, ein Autofahrer erklärt dem Radler die Welt. Genau mein Humor.
    Wen gefährdet ein Radler mit Kopfhörern? Genau, sich selbst.
    Wen gefährdet ein Autofahrer, betrunken, zu schnell, evtl vom Handy abgelenkt?
    Das steht im Artikel nebenan...

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