Corona-Inzidenz über 50: Stadt München will erstmal abwarten

Am Freitag wurde der Corona-Grenzwert tatsächlich gerissen. Die Maskenpflicht in Schulen gilt weiter. Gibt es ab Montag härtere Regeln in der Stadt?
Felix Müller
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Am Montag will die Stadt über weitere mögliche Corona-Maßnahmen beraten. (Archivbild)
Am Montag will die Stadt über weitere mögliche Corona-Maßnahmen beraten. (Archivbild) © Tobias Hase/dpa

München - In der Münchner Stadt-Politik warteten am Freitag alle gespannt auf eine Zahl. Würde der Inzidenzwert bei den Corona-Infektionen tatsächlich über 50 steigen, jenen Wert also, ab dem strengere Einschränkungen vor Ort vorgesehen sind? Er tat es, darüber gab es am Mittag Gewissheit. 50,7 meldete die Stadt.

Weitere Corona-Maßnahmen am Montag?

Doch wer für diesen Fall mit erheblichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens gerechnet hatte, sah sich getäuscht. OB Dieter Reiter (SPD) beließ es nach einer Krisensitzung beim Appell, "jetzt noch wachsamer zu sein", der Ankündigung, dass die Maskenpflicht ab der fünften Klasse in Schulen erstmal weiter gilt – und der Andeutung weiterer Maßnahmen, sollte sich "der Trend fortsetzen".

Die CSU trägt die Strategie mit. "Ich nehme die Zahlen sehr ernst", sagte ihr Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner der AZ. "Aber da es so knapp über 50 ist, rate ich, erstmal abzuwarten, ob der Wert wirklich so hoch bleibt."

Personenzahl könnte wieder begrenzt werden

Und wenn er das tut? Als weitere mögliche Maßnahmen, die vorläufig noch nicht gelten, nannte Reiter eine Reduzierung der erlaubten Personenzahl bei privaten Feiern von 100 auf 50 im Innenbereich und von 200 auf 100 im Außenbereich. Gerade bei privaten Treffen größerer Gruppen komme es vermehrt zu Ansteckungen, hätten seine Fachleute erklärt.

Am Montag soll über weitere Maßnahmen entschieden werden – Reiter bringt auch eine frühere Sperrstunde in der Gastronomie ins Spiel. Froh ist man in der SPD vor allem, dass man sich vorläufig gegen die Schließung von Kindertagesstätten und Schulen, die nicht direkt von Corona betroffen sind, entschieden hat.

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Kitas und Schulen in München bleiben vorerst offen

Die Stadtratsfraktionsvorsitzende Anne Hüber erklärte, die Kitas und Schulen nicht zu schließen und stattdessen nur die Maskenpflicht in weiterführenden Schulen beizubehalten, sei "eine richtige, maßvolle Entscheidung angesichts der aktuellen Krankheitsverläufe und der Belastungen, denen Familien in diesem Jahr schon ausgesetzt waren".

Auch die Grüne-Bürgermeisterin Katrin Habenschaden äußerte sich. "Es gibt keinen Grund für Panik", sagte sie, "aber die Situation ist ernst." Wichtig sei nun vor allem, dass die Schulen und Kitas geöffnet bleiben.

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Nun also steht ein Wochenende an, an dem dieselben Regeln gelten wie am letzten - also etwa nächtliche Alkoholverbote an bestimmten Plätzen - aber das Leben recht normal läuft. Am Montag wird die Stadt-Politik dann wieder gespannt auf die neue Zahl schauen. Und möglicherweise direkt konkrete Konsequenzen ziehen.

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17 Kommentare
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  • Giesinger Britt am 19.09.2020 12:50 Uhr / Bewertung:

    ... und niemand merkt, dass es sich hierbei um eine reine Willkürherrschaft handelt.

  • am 19.09.2020 15:12 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Giesinger Britt

    Giesinger Brit!

    Hoffe nicht dass sie in den nächsten Tagen einmal ein Krankenhaus von innen sehen.
    Dann können sie wieder hier so einen Blödsinn kommentieren.!

  • Giesinger Britt am 20.09.2020 14:14 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    Sieh mal einer an. Ihr Kommentar verdeutlicht die neue Variante der "Zwei-Klassen-Gesellschaft": Die einen urteilen selbst, die anderen lassen von der Regierung denken. Letztere werden sehr bald erkennen müssen, dass man zwar die Entscheidungen über das eigene Leben delegieren kann, niemals aber die Verantwortung. So kommt es, dass Leute, die vollständig haftungsbefreit sind, das Leben und die Lebensleistung der anderen verzocken. Höchste Zeit, diesen Unfug zu beenden.

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