Bevölkerungsprognose für Bayern: Mehr Zuzug nach München
München - Trotz der Corona-Pandemie hat das bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung seine Prognose für die Bevölkerungsentwicklung im Freistaat in den Jahren bis 2040 nach oben korrigiert.
Immer mehr Zuzüge aus dem Ausland
Wie die Behörde am Freitag in Fürth bekannt gab, soll die Einwohnerzahl Bayerns insgesamt bis 2040 um 3,9 Prozent oder 518.000 Personen auf 13,66 Millionen wachsen. Das entspreche der Einwohnerzahl Nürnbergs, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
Grund dafür sind jedoch nicht steigende Geburtenzahlen, sondern Zuzüge vor allem aus dem Ausland. Zudem verändert sich die Altersstruktur deutlich. Während die Zahl der unter 20-Jährigen bis 2040 um 157.000 wächst, steigt die der über 65-Jährigen um 771.000 an. Das bringt eine Steigerung des Durchschnittsalters der bayerischen Bevölkerung von 44 auf 45,5 Jahre mit sich.
Bevölkerungsrückgänge werden für Oberfranken (minus 3,5 Prozent) und Unterfranken (minus 1,5 Prozent) vorhergesagt, doch auch dort gibt es wachsende Regionen. Auch die nördliche Oberpfalz sowie einige niederbayerischen Landkreise müssen sich nach den Prognosen der Statistiker auf "leichte Rückgänge" (Herrmann) einrichten.
Oberbayern und Schwaben wachsen am meisten
Wachsen soll die Bevölkerung vor allem in Schwaben (plus 6,2 Prozent auf mehr als zwei Millionen) und Oberbayern (plus 6,9 Prozent auf 5,05 Millionen).
Die Landeshauptstadt München wird demnach in knapp 20 Jahren 1,6 Millionen Einwohner zählen - 122.000 mehr als derzeit.
Aber: Druck auf Boom-Regionen muss gemindert werden
Das ist für die Strukturpolitik auch Grund zur Sorge, ließ Innenminister Herrmann erkennen. Ziel müsse es bleiben, die von Bevölkerungsrückgängen bedrohten Regionen durch Stärkung der Infrastruktur, digitale Anbindung, mehr Homeoffice und auch Behördenverlagerungen aus München zu stärken und den Druck auf oberbayerische Boom-Regionen in und um München zu mindern.