"Bedauern die unerfreuliche Entwicklung": SWM erhöhen erneut die Erdgaspreise

Ab 1. August müssen SWM-Kunden bei Erdgas deutlich tiefer in die Tasche greifen. Im Schnitt buchen die Stadtwerke ab 1. August pro Monat 42,17 Euro mehr als derzeit ab. Die SWM reagieren auf die europäische Energiekrise und sprechen von einem "dauerhaft fairen Preis-Leistungsverhältnis".
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Vor dem Hintergrund anhaltend hoher Beschaffungspreise sehen sich die Stadtwerke München gezwungen, den Erdgaspreis zum 1. August erneut zu erhöhen. (Symbolbild)
Vor dem Hintergrund anhaltend hoher Beschaffungspreise sehen sich die Stadtwerke München gezwungen, den Erdgaspreis zum 1. August erneut zu erhöhen. (Symbolbild) © imago images/photothek

München - Die Stadtwerke München (SWM) erhöhen ab 1. August erneut die Preise für Erdgas.

"Vor dem Hintergrund anhaltend hoher Beschaffungspreise" sehe man sich dazu gezwungen, heißt es am Mittwoch in einer Mitteilung. Demnach zahlt der Münchner Durchschnittshaushalt – das ist bei den Stadtwerken ein Verbrauch von 20.000 kW im Jahr von M-Erdgas M - dann 42,17 Euro pro Monat mehr als derzeit.

"Wir bedauern die unerfreuliche Entwicklung und die damit verbundene steigende Belastung unserer Kunden", sagt Stefan Tauber, Leiter SWM-Kundenservice. Die Erdgaspreise des Unternehmens für Privatkunden zählten aber auch ab August noch zu den günstigeren, betont Tauber und spricht von einem "dauerhaft fairen Preis-Leistungs-Verhältnis".

SWM reagieren auf "Preissteigerungen für die Erdgasbeschaffung"

Die Preise für Erdgas auf den europäischen Energiemärkten befänden sich seit vielen Monaten auf einem sehr hohen Niveau, begründen die Stadtwerke die Erhöhung.

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Preissteigerungen für die Erdgasbeschaffung um rund 500 Prozent binnen Jahresfrist habe es bisher noch nie gegeben: "Viele Versorger, vor allem Discountanbieter, haben die Belieferung ihrer Kunden kurzfristig eingestellt und/oder sind in die Insolvenz gegangen. Hochrangige Energieexperten der EU-Kommission sowie der Agentur der europäischen Regulierungsbehörden gehen beim Erdgas von einem anhaltend höheren Preisniveau aus."

Heizölkunden leiden deutlich mehr unter den Folgen der Krise

Die Stadtwerke "schnüren ein sozial und ökologisch orientiertes Maßnahmenpaket für ihre Kunden", heißt es in der Mitteilung. Das Unternehmen weist darauf hin, dass laut Verivox-Preisvergleich vor allem Heizölkunden die Folgen der Entwicklung spüren.

Sie zahlen den Angaben zufolge derzeit rund 144 Prozent mehr als vor einem Jahr, während sich die Gaskosten im Bundesschnitt verdoppelten (plus 105 Prozent) und in München im August um rund 70 Prozent über dem Preis des Vorjahres lägen.

Bewältigung der Energiekosten: SWM wollen helfen

"Den SWM ist bewusst, dass die steigenden Energiekosten für alle Haushalte eine Belastung darstellen, für einige sogar eine bedrohliche", heißt es weiter. Um bei der Jahresrechnung eine stark erhöhte Nachzahlung zu vermeiden, empfehlen die SWM ihren Kunden in der aktuellen Situation, ihre Abschlagszahlungen zu erhöhen: Entweder online über "Meine SWM" oder telefonisch unter 0800 - 796 796 0 (kostenfrei).

Sollten Kunden finanzielle Schwierigkeiten haben oder in Zahlungsverzug kommen, bittet die SWM darum, schnell Kontakt aufzunehmen. Das Unternehmen will bei der Bewältigung der Energiekosten helfen: Die SWM investieren in eine sozial ausgewogene Unterstützung einkommensschwacher Haushalte und verstärken die Energiesparberatung.

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Härtefallfonds: 20 Millionen Euro für einkommensschwache Haushalte

"Wir halten es für geboten, dass alle ihren Beitrag leisten, um diese Situation zu bewältigen. Hierzu gehört es auch, dass die Solidargemeinschaft die einkommensschwächeren Haushalte unterstützt, also vor allem jenen hilft, die die erhöhte Belastung nicht tragen können. Als konkreten Beitrag der SWM werden wir einen Unterstützungsfonds mit 20 Millionen Euro für einkommensschwache Haushalte auflegen und die Energiesparberatung vor allem für Geringverdiener intensivieren", wird Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM-Geschäftsführung, in der Mitteilung zitiert.

Diesen Härtefallfonds wollen die Stadtwerke in Abstimmung mit dem Sozialreferat und gegebenenfalls weiteren sozialen Organisationen aufsetzen: Der Fonds solle Geringverdiener dabei unterstützen, steigende Energiepreise zu bewältigen. Dabei sollen nicht die SWM, sondern Experten aus der Sozialarbeit die Prüfung und die Vergabe der Mittel übernehmen, da sie den Bedarf am besten beurteilen können.


Fragen rund um die Preiserhöhung beantwortet der Kundenservice telefonisch, per E-Mail sowie persönlich im Kundencenter in der SWM-Zentrale  bzw. im SWM-Shop am Marienplatz; Alle Infos unter: www.swm.de/kontakt). 

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28 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • MadridistaMUC am 09.06.2022 16:07 Uhr / Bewertung:

    Super, da zahl ich schon wieder mit meiner Arbeit in einen Solidarfonds. Mir reicht es mit der Solidarität in Deutschland.

  • Apokalyptischer Reiter am 08.06.2022 19:13 Uhr / Bewertung:

    Jetzt erst mal ganz schnell von so einem blöden Thema ablenken und einen neuen Stau einweihen. Schuster und Hefter hier bitte einen Fototermin mit der Presse vereinbaren

  • glooskugl am 08.06.2022 18:27 Uhr / Bewertung:

    Ich frage , welcher normale Haushalt verheizt 2000 Kubikmeter Gas im Jahr? 20000 kw sind das in etwa. Meine 58 m2 Wohnung Wärme gedämmt benötigt viel weniger. Ich habe vom Ablesetag im Herbst letzten Jahres bis heute gerade mal 130 m3 verbraucht. Außer im Wohnzimmer wird bei mir nirgends geheizt. Wenn ich baden gehe, dann reicht ein Elektro-Lüfter für 10 Minuten. Schlafzimmer ist auch im Winter nicht kälter als 18 Grad. Grad richtig. Sollte es mir mal beim Fernsehen kalt werden , dann neige ich eher dazu mir noch was anzuziehen. Schon Socken wirken Wunder...

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