Demo gegen rechts und AfD in München: Demonstranten räumen Innenstadt nach Abbruch
München - Bundesweit wurden an diesem Sonntag erneut Tausende Menschen bei Demonstrationen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus erwartet. In München rechnete die Polizei mit bis zu 25.000 Menschen - am Ende waren es über 200.000! Die Veranstaltung musste abgebrochen werden.
Die AZ beendet die aktuelle Berichterstattung und bedankt sich für das rege Interesse der Leser.
+++ Nach Abbruch: Münchner Innenstadt leert sich nach hohem Andrang +++
München hat am Sonntag Flagge gezeigt und ist gegen rechts und die AfD auf die Straße gegangen. Inzwischen sind die meisten Teilnehmer der Demonstration wieder auf dem Weg nach Hause, die Lage in der Innenstadt blieb bis zuletzt ruhig und entspannt.

+++ Demo-Veranstalter: "Der heutige Tag soll nun der Anfang sein" +++
Das Bündnis "Gemeinsam gegen Rechts" gibt sich nach dem Abbruch in einer Mitteilung überwältigt und bestärkt von dem großen Andrang am Sonntag Nachmittag. "Dass in so kurzer Zeit so viele Organisationen Teil des Bündnisses geworden sind, ist ermutigend", sagt Pressesprecherin Jana Häfner. "Aber dass so viel mehr Menschen gekommen sind, als irgendjemand erwarten konnte, zeigt, wie groß die Bereitschaft ist, für die Demokratie und gegen Verfassungsfeinde aufzustehen, wenn es drauf ankommt."
Und David Distel vom Bündnis ergänzt: "Der heutige Tag soll nun der Anfang eines großen zivilgesellschaftlichen Zusammenschlusses gegen den Rechtsruck sein. Rechtsextreme Ideen werden zunehmend salonfähig, das dürfen wir nicht zulassen".
+++ Veranstalter: Demonstration abgesagt wegen zu vieler Teilnehmer – über 200.000 +++

Nach Durchsagen der Veranstalter wurde die Demonstration wegen zu vieler Teilnehmer beendet. Die Veranstalter sprechen von bis zu 250.000 Demonstranten. Laut Durchsagen der Polizei könnten die Behörden nicht mehr für die Sicherheit der Teilnehmer sorgen. "Wir bitten Sie, wieder nach Hause zu gehen und den Platz zu räumen“. Die Polizei spricht aktuell offiziell von "über 80.000 Teilnehmern". Später hat die Polizei die Zahl nach oben korrigiert, von " circa 100.000 Teilnehmern" ist nach Abbruch die Rede.
AZ-Reporter vor Ort und Teilnehmer der Demo schildern, dass sich bis vor dem Abbruch vom Odeonsplatz bis hoch zur Münchner Freiheit Demoteilnehmer verteilt haben. Nun würde sich offenbar nur ein Bruchteil der Teilnehmer auch auf den Weg nach Hause machen. Die Stimmung sei entspannt.
Die Polizei ruft die Leute auf, nicht mehr zum Siegestor zu kommen, da dort ein großes Gedränge herrsche:
+++ Südkurve mit Banner "Gemeinsam gegen rechts" +++
Während die Demonstration am Siegestor eigentlich bereits beendet ist, geht der Protest auch im Münchner Norden weiter: Die Südkurve hat nämlich während des Spiels des FC Bayern gegen Bremen klar Stellung bezogen: "Gemeinsam gegen rechts!" und "Für Demokratie und Vielfalt!" ist da zu lesen, wie FCB-Reporter Patrick Strasser aus dem Stadion berichtet:
+++ Oberbürgermeister Dieter Reiter: "Bin überwältigt" +++
Im Nachgang der verfrüht zu Ende gegangenen Demonstration sagt der Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zur AZ: “Ich bin überwältigt von dem Zeichen, das die Münchnerinnen und Münchner heute für die Demokratie und gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Hetze gesetzt haben! Danke München!“
+++ Trotz Abbruch: Demonstranten unterwegs zur Burschenschaft Danubia +++
Obwohl die Demonstration abgesagt wurde, sind offenbar mehrere hundert Demonstranten unterwegs zum Haus der rechtsextremen Burschenschaft Danubia. Die Polizei ist vor Ort und hat die Straße abgeriegelt. Wie Bilder des AZ-Fotografen zeigen, erwarten die Burschenschaftler bereits Besuch: Sie haben große Transparente aufgehängt und sitzen auf dem Vordach ihres Verbindungshauses.

+++ Großer Andrang: Polizei erwägt Demozug abzusagen +++
Es seien "deutlich über 25.000" Teilnehmer, sagt die Polizei auf AZ-Anfrage, ist aber noch mit Zählen beschäftigt. Aktuell finden Gespräche mit den Veranstaltern statt, ob man die Demonstration zu einer stationären Kundgebung mache und den Zug nordwärts absage. Die Polizei wolle sich nun außerdem von oben einen Überblick verschaffen.
+++ Demonstration "Gemeinsam gegen rechts" beginnt pünktlich um 14 Uhr +++
Während viele Leute nach wie vor unterwegs sind in Richtung Siegestor, beginnt die Kundgebung auf der Bühne pünktlich. Sprechchöre wie "Ganz München hasst die AfD" sind zu hören. Außerdem wird mitgeteilt, dass wegen der vielen Teilnehmer nicht klar sein, ob die geplante Demoroute wirklich wie geplant abgelaufen werden kann.
Die Initiative "München erinnern!" spricht auf der Bühne, das sind Angehörige, Überlebende und Unterstützer, die den OEZ-Anschlag vom 22.7.2016 in Erinnerung halten möchten. Eine Großmutter erzählt, dass sie schon Angehörige im KZ verloren hat und beim Oktoberfest-Attentat. "Nicht wir müssen weg, sondern die AfD muss weg", sagt eine Mutter. "Rechte Anschläge treffen uns. Es reicht."
In der ersten Reihe stehen Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), der zweite Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) und Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.

Wie die Polizei kurz nach Beginn mitteilt, ist der Andrang so groß dass die U-Bahn-Linien U3/U6 aktuell nicht mehr an der Haltestelle Universität halten.
+++ Ludwigstraße füllt sich +++
Eine halbe Stunde vor Beginn der Demonstration ist die Ludwigstraße vom Siegestor bis zum Oskar-von-Miller-Ring bereits sehr voll, wie Videos in den sozialen Medien zeigen. Und nach wie vor sind die U- und S-Bahnen voll mit Leuten, die noch zur Demo anreisen.

Auch ein Bild, das der AZ vom Bühnenrand zugeschickt wurde, zeigt die Menschenmenge, die sich am Siegestor versammelt.

Der Platz vor dem Siegestor füllt sich langsam. Kurz nach 13 Uhr sind bereits rund 500 Personen vor Ort, schildert die AZ-Reporterin. Darunter sind auch Angehörige der Opfer des OEZ-Attentats.

+++ Demo-Organisatoren erwarten über 30.000 Teilnehmer +++
Die Aufbauarbeiten der Bühne am Siegestor für die Demonstration sind in vollem Gang. DIe AZ-Reporter sind vor Ort und hatten schon kurz Gelegenheit, eine Einschätzung abzuholen. "Wir gehen inzwischen von über 30.000 Teilnehmern aus", sagt Luc Ouali von Fridays For Future München, die den Anstoß für die Demo am Freitag vor einer Woche gegeben haben.

Die Beteiligung an den Demonstrationen gegen Rechtsextremismus übertrifft deutschlandweit die Erwartungen – und auch in München stellen sich die Einsatzkräfte auf mehr Menschen ein als zunächst gedacht. "25.000 plus X", sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagvormittag. Noch zur Wochenmitte hatte die Stadt mit 10.000 bis 20.000 Teilnehmern gerechnet, die am Sonntagnachmittag unter dem Motto "Gemeinsam gegen rechts" am Siegestor zusammenkommen wollen. Am Samstag ging die Münchner Polizei von bis zu 25.000 Menschen aus.
Der Platz vor dem Siegestor füllt sich langsam. Kurz vor 13 Uhr sind bereits rund 500 Personen vor Ort, schildert die AZ-Reporterin.
+++ "Rechtsruck beschäftigt mich schon lange": Sibylle Tiedemann von Munich Kyiv Queer +++

Auch die Kontaktgruppe zwischen der Münchner und der queeren Szene in der Ukraine ist an der Demo gegen rechts am Sonntag engagiert.
+++ S-Bahn: Auf allen Linien 30 Minuten Verspätung wegen Polizeieinsatz +++
Obacht an alle, die per öffentlichem Verkehr zur Demo kommen wollen: Es kommt aktuell wegen eines Polizeieinsatzes am Marienplatz auf dem gesamten S-Bahn-Netz zu Verspätungen von bis zu 30 Minuten, Umleitungen und Teilausfällen, wie die Bahn um 11.28 Uhr mitteilt.
Wie die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) mitteilt, ist auf den Buslinien 100, 153, 154, 53, 58, 59, 599 und 68 wegen der Demonstration bis voraussichtlich 18.30 Uhr mit erheblichen Behinderungen zu rechnen.
Auf den U-Bahn-Linien U3 und U6 ist außerdem wegen des Spiels des FC Bayern mit erhöhtem Fahrgastaufkommen zu rechnen. Anpfiff ist um 15.20 in der Allianz Arena.
+++ Pünktlich zur Demo: Hamburger Band Kettcar mit Song "München" gegen rechte Gewalt +++
“Wo ich geboren bin? München-Harlaching” Wie sonst antworten auf die Fragerei nach der eigentlichen Herkunft. Die Hamburger Indie-Rockband “Kettcar” besingt in ihrer neuen Single “München” das Aufwachsen zwei junger Menschen in den Achtzigern. Verpackt ist die Geschichte in Powerchords, die wie geschaffen sind, als Demo-Hymne zu dienen.
Zwischen Heinrich-Heine-Gymi, Kiosk und Wohnungssuche reflektiert Sänger Markus Wiebusch die unterschiedlichen Erfahrungen, die der Erzähler und sein nicht-deutsch-gelesener Freund im Alltag machen. “Ich guckte dich an und sagte: ‘Wir sind uns so ähnlich, wir sind uns so gleich’ Und du sagtest zu mir: ‘Ja, das sind wir - aber wir sind es nicht hier!’” Gewidmet ist das erdrückend düstere Video den Mordopfern der rechtsradikalen Terrorzelle NSU.
+++ Awareness-Teams und Barrierefreier Zugang zur Demo am Sonntag +++
10.50 Uhr. Die Organisatoren der Demo teilen mit, dass alle Reden auf der Hauptbühne von Gebärdendolmetschern in Deutsche Gebärdensprache übersetzt werden. Direkt vor der Bühne wird es einen abgegrenzten Bereich geben, der barrierearm zugänglich ist. Auch die Demo-Route ist laut den Organisatoren barrierearm gestaltet.
Außerdem ist ein Awareness-Team unterwegs, erkennbar an weißen Westen. Wer Probleme hat oder Hilfe braucht, kann sich an diese Personen wenden.
+++ "Geht um ein deutliches Zeichen": Warum die Direktorin des NS-Dokuzentrums in München mitdemonstriert +++
Mirjam Zadoff (49) ist Direktorin des NS-Dokumentationszentrums in München. Im Interview mit der AZ hat sie erklärt, warum das NS-Doku eine von rund 230 Organisationen ist, die bei der Demo am Sonntag mir dabei ist, warum das Erstarken der Rechten so problematisch ist – und was sie von einem AfD-Verbot hält:
"Correctiv"-Enthüllung zu rechtsextremem Netzwerk und Deportationsplänen
Die Enthüllungen des Recherchezentrums "Correctiv" zu einem Treffen, bei dem von rechten CDUlern über die AfD bis zu waschechten Neonazis beteiligt waren, schlagen deutschlandweit Wellen. Es gab bereits große Demonstrationen in Augsburg, Berlin oder Potsdam – wo sich unter anderem auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte.
Am Sonntag wird nun auch in München demonstriert: Initiiert von Fridays For Future München haben bereits viele weitere Organisationen, Vereine und Institutionen den Aufruf zur Demonstration "Gemeinsam gegen Rechts – für Demokratie und Vielfalt" unterzeichnet.
Übers Wochenende organisiert: Großdemo gegen Rechts in München
Und das offenbar in Rekordzeit seit Freitag vergangener Woche. "Es war mir persönlich ein riesengroßes Anliegen, dass es etwas geben muss", sagt Luc Ouali, Sprecher von Fridays For Future Deutschland, zur AZ. "Dann haben wir uns in der Ortsgruppe abgestimmt und zu einem Planungstreffen aufgerufen."
Innerhalb eines Wochenendes kamen die Pläne und die verschiedensten Akteure zusammen. Darunter mittlerweile mehr als 230 Institutionen wie der CSD München, das NS-Dokuzentrum oder auch die "Löwenfans gegen rechts" und die Münchner Kammerspiele. "Mein Mailaccount ist voll mit Vereinen aus den verschiedensten Ecken, die jetzt zusammenkommen, um ein starkes Zeichen für die Demokratie zu setzen," sagt Ouali.
Demo gegen Rechts in München: So verläuft die Demo-Route
Auffällig an dem Aufruf: Bis auf die Linksjugend, die Grüne Jugend und die Jusos München sind keine Parteien mit dabei. Das ist kein Zufall: "Wir wollten ganz klar einen Protest organisieren, der die gesamte Zivilgesellschaft abdeckt, aber nicht direkt Parteien." Es gehe gerade darum, "dass wir als Bürger*innen aufstehen und etwas unternehmen gegen Faschismus und gegen die Angriffe auf unsere Demokratie," so Ouali.
Die SPD-Stadträtin Micky Wenngatz engagiert sich seit Jahren bei „München ist bunt“ und ist dort Vorsitzende. Auch ihr Verein wird am Sonntag dabei sein. Ab 14 Uhr wird ein massiver Protestzug unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rechts“ nach einer Auftaktkundgebung am Siegestor über Ludwig- und Ungererstraße Richtung Potsdamer Straße zieht, eine Schleife dreht und über die Leopoldstraße wieder zum Siegestor zurückkehrt. Wie lange das dauert, können derzeit weder Veranstalter noch das KVR abschätzen.
Auch Wenngatz zeigt sich erschüttert über das rechtsextreme Treffen in Potsdam. Dort hatten sich unter anderem AfD-Politiker, bekennende Neonazis, Unternehmer und auch die Leitfigur der rechtsgesinnten „Identitären Bewegung“ Martin Sellner in einem Hotel getroffen. Sellner stellte offenbar einen Masterplan zur Abschiebung von Millionen von Menschen nach Nordafrika vor – auch Deutsche wären betroffen. „Nun zeigt sich, ganz unverblümt und in aller Deutlichkeit, was mit dem Begriff schon die ganze Zeit gemeint war“, sagt Wenngatz. AfD-Politiker Björn Höcke habe den Begriff Remigration schon häufig benutzt. Hier schmiedeten Rechtsextreme schlicht und einfach „Deportationspläne, wie es schon die Nazis getan haben.“
Das sei laut Wenngatz ein enormer Impuls, der da gerade durch die Gesellschaft gehe. „Wir haben unter anderem 2015 eine Demonstration erlebt, die sich gegen Rechts richtete“, erinnert Wenngatz, damals ein Protest am Sendlinger Tor gegen Pegida. Etwa 15.000 Protestierende seien es damals gewesen. Daher glaube sie, dass auch am Sonntag beim Protest mit dem Startpunkt am Siegestor mindestens so viele kommen werden.
Demo gegen Rechts: An rechtsextremer Burschenschaft vorbei?
Brisant: Der Protestzug am Sonntag wird am Haus der rechten Studentenverbindung Danubia vorbeiführen (Potsdamer Straße 1a). Das hat die zuständige Behörde, das Kreisverwaltungsreferat, inzwischen genehmigt. Die Münchner Polizei erwartet bis zu 40.000 Demonstranten. Micky Wenngatz glaubt an mindestens 10.000 bis 20.000 Teilnehmer.
Am Siegestor sollen auch verschiedenste Musikacts auftreten. Bisher bestätigt sind: KAFVKA, Ebow, DJ Mindsight, Maryam.fyi, Yu und Soffie. Es moderieren Maren Mitterer (FFF München) und Suzan Cakar (Bayerisches Seminar für Politik e.V.). Insgesamt sieben Reden sind vorgesehen, Vertreter der Stadtspitze sollen bewusst nicht sprechen, sondern eben Personen aus der Zivilgesellschaft.
Unter anderem auf der Bühne: Patricia Koller von Randgruppenkrawall/Behindertenverband Bayern e.V. , Holga (Pronomen sier oder sie) und Miri (Pronomen sie) aus der Queer-Szene sowie die sich gegen Antisemitismus postierende Sapir von Abel. Auf die Frage, ob Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), wenn auch nicht auf der Bühne, aber trotzdem am Protestmarsch teilnehmen werde, sagte Wenngatz: „Wenn ich richtig informiert bin, würde er gerne und hat in seinen Terminkalender geschaut.“
Bei Demo-Vorbereitung: Rechtsextreme spionieren Studierende der LMU aus
Am Samstag wurde bekannt, dass offenbar Personen aus dem Umfeld der rechtsextremen Münchner Burschenschaft Danubia versucht haben, Studierende der LMU bei der Vorbereitung für die Demonstration auszuspionieren. Ein Mitglied des Referats gegen Faschismus der Studierendenvertretung schildert gegenüber der AZ, was vorgefallen ist. Die Person möchte anonym bleiben.
Ein öffentlich bekannter Aufruf der Studierendenvertretung zum gemeinsamen Treffen und Malen von Transparenten für die Demo am Sonntag wurde in Chatgruppen von bekannten rechtsextremen Burschenschaftlern geteilt. Dazu der Aufruf, zur Vorbereitung zu gehen und zu "berichten". Das Ziel war es laut Chat herauszufinden, "ob die nur Vorbei gehen (sic!) oder einen längeren Aufenthalt planen".

Sie seien am Freitagabend noch zu dritt in der Studierendenvertretung an der Leopoldstraße 15 gewesen. Als sie dann Pizza bestellt hatten und rausgingen, sei ihnen ein auffälliger Mann entgegengekommen. "Der hat wahnsinnig spezifische Fragen genau zu dem Thema gestellt", sagt der Student zur AZ.
Sie hätten dann möglichst nichtssagend geantwortet, gegen Ende habe der Mann dann aber "mit leicht drohendem Unterton" angemerkt, dass die Verbindung vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Er könne es zwar nicht mit absoluter Sicherheit sagen, sei sich aber "zu 99 Prozent sicher", dass es ein Burschenschaftler der Danubia war, der sie da besucht hat. "Das war im Nachhinein schon auch beängstigend und ein bisschen gruselig", sagt er zur AZ.
Letzte Demo gegen Rechts vergangenen Oktober
Zuletzt gab es im vergangenen Oktober, wenige Tage vor der Landtagswahl, eine große Demonstration gegen Rechts. Unter dem Motto "Zammreißen" demonstrierten am Mittwoch, 4. Oktober, rund 35.000 Menschen in München, darunter Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), FC Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Charlotte Knobloch, die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.
Abgesehen von der CSD-Politparade mit 60.000 Teilnehmern und noch viel mehr Zuschauern, war die "Zammreißen"-Demo laut KVR die größte im vergangenen Jahr.