Atomkraftwerk Isar 2 länger laufen lassen? CSU fragt bei SWM nach
München - München hat im Vergleich zu anderen Großstädten und anderen bayerischen Mittelstädten wie Landshut hohe Strompreise (AZ berichtete).
Kann durch Weiterbetrieb von Isar 2 der Strompreis für München gesenkt werden?
Die CSU im Stadtrat wollte wissen, ob nicht über Atomkraft der Preis gesenkt werden könne. Denn die Stadtwerke haben Anteile an Isar 2, das ja in den Streckbetrieb gehen darf. Könnte man also nicht die dadurch erzielten Gewinne wieder an die Kunden zurückgeben?
Die Stadtwerke verneinen das in einer schriftlichen Antwort an die CSU-Stadträte Manuel Pretzl und Hans Theiss. Zum einen könnte der Streckbetrieb deutlich kürzer als bis zum erlaubten Zeitpunkt Mitte April dauern. Das liegt daran, dass keine laut Gesetz neuen Brennstäbe verwendet werden dürfen. Sollte der Reaktor einmal heruntergefahren werden müssen, müsste der Atomkern einer Revision unterzogen werden, was mindestens vier Wochen dauert. Somit könnte ein Stillstand zum vorläufigen Ende des Streckbetriebs führen, so die SWM. Dazu kommen mögliche Kosten, weil das Kraftwerk nach Betriebsende später zurückgebaut wird.
SWM erwartet zusätzliche Kosten
Zweitens unterliegt die Atomkraft den Vorgaben der Übergewinnsteuer. Die SWM müssen also Gewinne, die sie durch Atomkraft erzielen, zur Finanzierung der Strompreisbremse abführen.
Unterm Strich gehen die Stadtwerke deshalb davon aus, dass sie durch verbleibende Gewinne die durch den Streckbetrieb verursachten Kosten decken müssen – und am Ende sogar drauf zahlen. "In Summe werden für die SWM zusätzliche Kosten im mittleren zweistelligen Mio.-Euro-Bereich erwartet", so die SWM.
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