Deutsche Bahn sorgt für Herbstfahrt mit Hindernissen: Zahlreiche Züge in Bayern fallen aus
Die Deutsche Bahn (DB) und ein irregulärer Fahrbetrieb – es gibt wohl kein berüchtigteres Duo. Wer sich im Herbst auf den Weg ins Allgäu machen möchte, der muss mit Ausfällen planen: die Linien RE 79, die Strecke Kempten über Buchloe nach Augsburg, und RB 94, die Verbindung von Kempten nach Hergatz, fahren seit Mittwoch nicht oder nur unregelmäßig – bis zum 8. Oktober.
Alternativ fährt zum RE 79 der RE 7 von Kempten nach Augsburg. Der steuert normalerweise nur Kaufbeuren und Buchloe an, aber für diese Zeit zusätzlich auch Günzach. Als Alternative zum RB 94 bietet sich der RE 70 und der RE 7 nach Lindau-Reutin an. Bis auf Martinszell fahren die auch dieselben Stationen ab.
Zugausfälle in Bayern: "Angespannte Personalsituation"
Grund für die Ausfälle sind zu wenig funktionierende Züge, teilt die DB auf Anfrage der AZ mit. Die Bahn-Werkstatt in Kempten habe mit Lieferengpässen und einem außergewöhnlich hohen Krankenstand zu kämpfen. "Wir führen unsere seit Jahren laufende Joboffensive auf Rekordniveau fort und stellen zusätzlich Personal ein. Trotzdem kann ein sehr hoher Krankenstand punktuell zu einer angespannten Personalsituation führen", sagt Kathrin Kratzer, Pressesprecherin der DB.
Während die Verbindungen rund um Kempten Anfang Oktober – voraussichtlich – wieder regulär funktionieren sollten, setzt bei der Werdenfelsbahn Richtung Kochel zumindest für die Dauer des Oktoberfests die Sperrung aus. Anschließend ist die Strecke zwischen Penzberg und Kochel wieder bis Dezember wegen Erneuerung der Oberleitung gesperrt.
So kommen Wanderer ohne die Werdenfelsbahn von München in die Berge
Besonders ärgerlich für Bergfreunde ist die bis Anfang Dezember und damit gerade die Wandersaison betreffende Sperrung der Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald. Cornelia Kreß, Pressesprecherin beim Deutschen Alpenverein, berichtet auf Nachfrage der AZ von vielen Beschwerden wegen der Streckensperrungen. Und doch rät sie dazu, die vielen Möglichkeiten mit der Bahn zu nutzen: "An einem schönen Sommertag dauert die Fahrt mit dem Auto ja auch etwas länger."
Wer ohne die Werdenfelsbahn einen Ausflug von München in die Berge unternehmen möchte, dem empfiehlt Kreß den "ÖV-Netzplan" von Michael Vitzthum. Dort ist eingezeichnet, welche Ziele mit Bahn, Bus und Bergbus zu erreichen sind. Darunter zählen auch österreichische Ausflugsziele wie Salzburg und Kufstein, die durch das Deutschlandticket ohne Aufpreis angesteuert werden können. Den Netzplan findet man auf der Website des Deutschen Alpenvereins: www.alpenverein.de. Dort gibt es auch Tipps, wie die Bahn-Touren durch die Berge am besten geplant werden.
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