"Keulenschlag" Türkgücü-Aus: DFB zieht Konsequenzen

Das Aus von Türkgücü hat die komplette 3. Liga durcheinandergewirbelt. Der DFB will daraus Konsequenzen ziehen. Dass es erneut zu einem vergleichbaren Fall kommt, ist aber nicht auszuschließen.
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Türkgücü München hat Ende März den Spielbetrieb eingestellt. (Symbolbild)
Türkgücü München hat Ende März den Spielbetrieb eingestellt. (Symbolbild) © IMAGIMAGO / Ulrich WagnerO/Ulrich Wagner (www.imago-images.de)

München/Frankfurt - Das abrupte Ende von Türkgücü München wird nach dem Willen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wohl weitere Konsequenzen für die Zulassung zur 3. Liga nach sich ziehen. Der Ausschuss-Vorsitzende Tom Eilers machte in einer Medienrunde am Donnerstag allerdings auch klar, dass derartige Fälle in Zukunft trotz aller Vorschriften nicht auszuschließen sind.

"Das Zulassungsverfahren ist das Verkehrsschild, das vor der Kurve steht", sagte Eilers, schränkte allerdings ein: "Wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht eingehalten wird, kann man nur noch mit den Sanktionen leben - man kann den nicht mehr retten, der aus der Kurve fliegt." Man könne dann nur noch versuchen, "die Auswirkungen für den Wettbewerb so gering wie möglich zu halten".

3. Liga: Verschärfte Zulassungskriterien ab der Saison 2023/24

Türkgücü hatte am 27. Januar einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Im Gegensatz zum Fall des KFC Uerdingen, der die Saison 2020/21 trotz seiner Zahlungsunfähigkeit zu Ende gespielt hatte, stellten die Münchner den Spielbetrieb Ende März ein, ihre Ergebnisse wurden aus der Wertung genommen.

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Der zuständige DFB-Vizepräsident Peter Frymuth nannte den Fall Türkgücü einen "Keulenschlag" und "Nackenschlag" für all jene Vereine der 3. Liga, die nicht zuletzt trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie seriös gewirtschaftet hätten.

Der DFB hat bereits neue Zulassungskriterien für die 3. Liga vorgestellt, weitere verschärfte gelten zudem für die Saison 2023/24. Der Fall Türkgücü soll dabei von der zuständigen Task Force aber noch berücksichtigt werden.

Personalkosten immer höher: Der DFB schaut genau hin

Liga-Geschäftsführer Manuel Hartmann erläuterte, die Zielsetzung sei, dass sich das Eigenkapital der Klubs verbessere und "die Vereinbarungen eingehalten werden". Man wolle alles "noch sattelfester machen".

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Vor allem die Personalkosten, die von 4,2 Millionen Euro im Schnitt in der Saison 2019/2020 auf 4,9 Millionen Euro pro Klub in der Spielzeit 2020/2021 angestiegen sind, wollen die Liga-Verantwortlichen genauer betrachten.

Fälle wie Türkgücü München sind nach Meinung von Eilers aber selbst bei verschärften Zulassungsbedingungen nur zu verhindern, wenn die Vereine seriöse planen und arbeiten: "Wenn die Planwerte schon falsch sind, hat man schon ein Problem."

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