Yannick Stark: Der Löwen-Balldieb
Yannick Stark ist erst seit ein paar Wochen beim TSV 1860 – und macht doch den Eundruck, er wäre schon seit Jahren ein Löwe. Beim Auftakt war er der beste Mann. Trainer Schmidt schwärmt.
München - Der Mann hat das Zeug zum Publikumsliebling. Diese Löwenmähne! Diese Art, keinen Ball verloren zu geben, keinen Zweikampf aus dem Weg zu gehen und selbst beim Grätschen noch ein Lächeln im Gesicht zu haben!
Yannick Stark ist erst seit gut sechs Wochen beim TSV 1860, doch der Neuzugang vom nächsten Gegner FSV Frankfurt (Sonntag, 13.30 Uhr) macht den Eindruck, als ob er seit Jahren ein Löwe wäre. Wenn nur nicht dieser hessische Akzent wäre.
Bei der 0:1-Auftaktpleite beim FC St. Pauli war der gebürtige Darmstädter der beste Mann auf dem Platz, der Chef im Mittelfeld, der neue Löwen-Balldieb. Der 22-Jährige war überall auf dem Platz zu finden – vorne, hinten, links und rechts. Er stopfte Löcher, war Taktgeber und versuchte immer wieder aufs Neue die Offensive anzukurbeln. Im „kicker“ landete er dann auch prompt in der „Elf des Tages“.
Stark selbst ist da ein bisschen zurückhaltender. „Ich versuche einfach immer nur, in jeder Partie drei Dinge für mich persönlich zu beachten: Kampf- und Laufbereitschaft sowie Leidenschaft. Das geht nämlich immer“, sagt Stark: „Ich bin halt kein Schönspieler, komme immer über den Kampf ins Spiel.“ Löwen-Trainer Alexander Schmidt ist von seinem Wunschspieler auch extrem angetan. „Er ist unheimlich aggressiv, ein intelligenter Spieler, der genau weiß, worauf es ankommt“, sagt Schmidt, der Stark sofort in den Mannschaftsrat berief: „Er ist privat ein super Typ, hat eine extrem positive Art“, sagt der Trainer. „Schlecht gelaunt bin ich eigentlich nie“, sagt auch Stark. „Das liegt daran, weil ich mich auf der Sonnenseite des Lebens sehe. Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen – das kann nicht jeder von sich behaupten."
Und auch in München ist Stark angekommen. Seine neue Wohnung in Solln hat er eingerichtet. „Ich habe mir beim Verein einen Kleinbus geliehen und bin dann ein paar Mal zwischen dem Möbelgeschäft und meiner Wohnung hin und her gefahren – das hat schon gepasst“, sagt er. Vor einigen Tagen waren jetzt auch Papa Jürgen und Mama Edith zu Besuch. „Ich habe mal eine weibliche Hand gebraucht“, erzählt Stark und lacht. „Meine Mutter kennt sich ja mit Accessoires besser aus als ich. Und auch bei den Gewürzen in der Küche musste sie mir helfen.“