Vertrag beim TSV 1860 läuft aus: Wie geht es für Quirin Moll weiter?

München - Quirin Moll zählt zu den wenigen Pechvögeln in einer ansonsten sehr erfreulichen Saison des TSV 1860. Der Routinier war seit Beginn der Spielzeit unter Michael Köllner gesetzt und zählte zu den Leistungsträgern bei den Löwen, bis ihn ein Kreuzbandriss im Januar über Monate hinweg außer Gefecht gesetzt hat. Zum Abschluss der Saison stand er beim Showdown in Ingolstadt zumindest wieder im Kader, für einen Einsatz hat es bei der 1:3-Niederlage aber noch nicht gereicht.
Stellt sich die Frage: Läuft der gebürtige Dachauer überhaupt noch einmal für die Sechzger auf? Sein Vertrag läuft am 30. Juni aus und wurde noch nicht verlängert. Dabei hatten die Löwen noch unmittelbar nach der schweren Verletzung des 30-Jährigen angekündigt, ihn über den Sommer hinaus im Verein halten zu wollen.
Gorenzel mahnte Berater an: Keine Vertragspoker!
"Wir werden Spieler, die verletzt sind, auf keinen Fall alleine lassen", stellte Sportchef Günther Gorenzel im Januar klar: "Ich habe mit Quirin Kontakt aufgenommen und ihm klar signalisiert, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten über den Sommer hinaus eine Lösung suchen werden."
Fündig ist man dabei in den vergangenen vier Monaten offenbar nicht geworden. Noch immer lässt die Verlängerung auf sich warten - ab Juli ist der 30-Jährige vereinslos. Klar ist: Die Corona-Pandemie setzt auch die Löwen unter Druck. Schon Anfang des Jahres hatte Gorenzel Berater angemahnt, bei Vertragsverhandlungen nicht zu Pokern und Verständnis für die wirtschaftliche Situation zu zeigen.
Zwei Kreuzbandrisse: Moll beim TSV 1860 vom Verletzungspech verfolgt
Vom Tisch sind die Verhandlungen aber noch nicht, wie Michael Köllner am Samstag relativ unverhohlen ausplauderte. "Wir schauen natürlich schon, dass Quirin nächste Saison an der Grünwalder Straße spielt", sagte der Oberpfälzer, der seinen Routinier natürlich gerne behalten würde.
Moll war nach dem Aufstieg in die 3. Liga im Sommer 2018 von Eintracht Braunschweig zu Sechzig gewechselt und etablierte sich unter dem damaligen Trainer Daniel Bierofka umgehend in der ersten Elf, bevor ihn ein erster Kreuzbandriss im Februar 2019 mehr als ein Jahr lang zum Zuschauen zwang. Unter Köllner fand er in der vergangenen Saison wieder zu alter Form und wurde vom Mittelfeld in die Innenverteidigung zurückgezogen, wo er bis zu seinem Kreuzbandriss im Januar mit Stephan Salger ein zweikampf- und spielstarkes Duo bildete.
Quirin Moll wurde vom TSV 1860 nicht offiziell verabschiedet
Für die Breite im Kader wäre eine Verlängerung mit Moll durchaus wichtig. Mit Dennis Erdmann, dessen Vertrag ebenfalls im Sommer ausläuft und nicht verlängert wird, verlässt die Löwen bereits ein erfahrener Abwehrmann. Neben Salger stehen mit Niklas Lang (18) und Semi Belkahia (22) lediglich noch zwei talentierte, aber eher unerfahrene Innenverteidiger im Kader.
Was für einen Verbleib spricht: Vor dem letzten Heimspiel gegen den FC Bayern II wurden neben Erdmann auch Leon Klassen, Ahanna Agbowo und Matthew Durrans offiziell verabschiedet, Moll nahmen die Verantwortlichen nicht mit aufs Abschiedsfoto.