Verein kontert Ex-Löwen-Vize Sitzberger und spricht von "zahlreichen Falschangaben"

Der Verwaltungsrat des TSV 1860 spricht beim Statement des Ex-Vizepräsidenten Hans Sitzberger von Falschangaben und kündigt an, auf der Mitgliederversammlung im Sommer "detailliert Rechenschaft ablegen" zu wollen
Matthias Eicher
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War acht Jahre lang Vizepräsident des TSV 1860: Hans Sitzberger.
War acht Jahre lang Vizepräsident des TSV 1860: Hans Sitzberger. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - Kommt da noch was vom Verwaltungsrat oder nicht? Zwei Tage lang hatte man sich gefragt, ob und wann Sechzigs Kontrollgremium auf den sofortigen Rücktritt von Hans Sitzberger am Mittwoch, garniert mit schweren Anschuldigungen in Richtung der neun Vereinsfunktionäre, reagieren würde.

Eine AZ-Anfrage an ein Mitglied des Verwaltungsrats ist bislang unbeantwortet geblieben. Am Freitagnachmittag folgte schließlich eine Reaktion.

TSV 1860: Außerordentliche Mitgliederversammlung findet nicht mehr statt

"Vizepräsident Hans Sitzberger hat gegenüber dem Verwaltungsrat des TSV München von 1860 e. V. seinen Rücktritt von allen Ämtern erklärt", schrieb der Verwaltungsrat auf der Vereinswebsite und erklärte: "Eine im Raum stehende außerordentliche Mitgliederversammlung, die satzungsgemäß über eine mögliche Abberufung entschieden hätte, ist damit gegenstandslos geworden."

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Stattdessen wies der Verwaltungsrat die "Bezichtigungen" Sitzbergers gegen das Gremium "in Form und Inhalt" zurück. Zudem zählen die Vorsitzenden Sascha Königsberg und Sebastian Seeböck und Co. einige Punkte auf, bei denen Sitzberger angeblich Falschangaben getätigt haben soll, etwa bei "seinem behaupteten Abstimmungsverhalten in der Gesellschafterversammlung" oder im Hinblick auf eine Mailadresse, von der möglicherweise eine E-Mail von Präsident Robert Reisinger geleakt worden sein könnte.

1860-Verwaltungsrat kündigt an "auf Verlangen detailliert Rechenschaft ablegen" zu wollen

Harte Fakten nennt der Verwaltungsrat nicht, erklärt aber: "Über diese beispielhaft aufgeführten Falschdarstellungen hinaus ist eine hinreichende Aufarbeitung des Sachverhalts im Wege wechselseitiger öffentlicher Stellungnahmen weder möglich noch dem Vereinswohl zuträglich." Man wolle allerdings bei der nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung im Sommer (Termin noch unbekannt) "auf Verlangen detailliert Rechenschaft ablegen", weshalb man Sitzberger das Vertrauen entzogen habe.

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Der Verwaltungsrat dankte Sitzberger für sein Engagement für 1860 und verwies darauf, ihm eine Eskalation erspart haben zu wollen: "Um Schaden vom Verein abzuwenden und aus Respekt vor Hans Sitzbergers Lebensleistung wurde vielfach in persönlichen Gesprächen der Versuch unternommen, eine Beilegung des Konflikts herbeizuführen, ehe dieser öffentlich wird."

Sitzbergers Worte klangen da gänzlich anders: Der zurückgetretene Vize hatte von Drohungen des Verwaltungsrats und "öffentlicher Diffamierung" gesprochen, sollte er nicht gehen. Nun ist er gegangen - doch Fragen bleiben.

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  • Chris_1860 am 18.02.2024 21:59 Uhr / Bewertung:

    @Soissesned, deine Zitate:
    "Nun… wo sind jetzt die Beweise? Was ich sehen will sind Beweise, Belege, die ich dann selbst bewerten kann. Nichts anderes. Und was gibt es nun? Nichts Null Nada! Nur heiße Luft oder geduldiges Papier! Solange mir niemand Beweise vorlegt, ist alles nur Gelabere oder gar Märchen."

    Frage:
    wo sind denn deine Beweise für deine Anti-Reisinger und Pro-HAM Postings? Nichts Null Nada! Nur heiße Luft oder geduldiges Papier! Um es mit deinen eigenen Worten zu beschreiben.

    Sitzberger ist leider zurückgetreten und hat damit die außerordentliche Mitgliederversammlung verhindert. Ich hätte es sehr begrüßt, wenn der VR alles auf den Tisch hätte legen müssen, aber das wollte Sitzberger unbedingt verhindern, er wird wissen, warum.

  • Soisses1860 am 18.02.2024 13:40 Uhr / Bewertung:

    Nun… wo sind jetzt die Beweise? Hat man Angst und kann diese nicht veröffentlichen, weil sie nicht stichhaltig und herauskommt, dass sich Sitzberger nichts zuschulde hat kommen lassen? Nach Veröffentlichung hätte man ein klares Bild und der VR könnte doch wesentlich entspannter in eine MV gehen…. oder eben nicht, was aktuell eher zu vermuten ist.

    Im Übrigen kann ich mich nur wiederholen: zur Nicht-Entlastung der eV-Vertreter im AR war Sitzberger wohl fast schon gezwungen.

  • Kein1860Fan am 17.02.2024 12:57 Uhr / Bewertung:

    Nun haben beide Seiten ihre Sichtweisen dargestellt. Jetzt gilt es ein Urteil zu finden.

    Dass die geleakte Email aus dem Hause Sitzberger kommt, dürfte sicher sein. Dass Sitzberger seinem Kollegen Reisinger die Entlastung als AR-Mitglied verwehrt hat, hat er nur durch Geschwurbel versucht zu widerlegen. Einen größeren Affront gegen Präsident Reisinger zugunsten HAM hätte er nicht begehen können. Er hat gegen die Verpflichtung von Horst Heldt als Sportchef gearbeitet, was als bewusste Schädigung der Vereinsinteressen gewertet werden muss. Wer ultimativ eine Vertragsverlängerung eines auf Seiten des e.V. umstrittenen Geschäftsführers verlangt, ignoriert das Wohl des Vereins.

    Jetzt gilt es nur noch abzuwägen, wem das ganze Theater um Sitzberger nutzt. Der Verwaltungsrat konnte kein Interesse daran haben, dass Sitzberger eine Schlammschlacht veranstaltet und damit den Verein schädigt.

    Handelt HS noch nach dem Motto: Das Wohl des Vereins steht über allem?

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