TSV-1860-Präsidium zerbröckelt weiter – zweiter Vizepräsident steht vor Rückzug

Während der Eklat um Hans Sitzberger weiterhin die blauen Gemüter erhitzt, hat der zweite TSV-1860-Vizepräsident Heinz Schmidt nach AZ-Infos intern bereits seinen bevorstehenden Rückzug erklärt.
Matthias Eicher
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Das (noch) aktuelle 1860-Präsidium (v.l.): Präsident Robert Reisinger mit seinen Vizes Heinz Schmidt und Hans Sitzberger.
Das (noch) aktuelle 1860-Präsidium (v.l.): Präsident Robert Reisinger mit seinen Vizes Heinz Schmidt und Hans Sitzberger. © Foto: Wagner/Imago

München - Quo vadis, 1860? Oder besser: Quo vadis, Löwen-Präsidium? Die Frage, ob Sechzigs langjähriger und beliebter Vizepräsident Hans Sitzberger abgewählt werden soll, oder nicht, spaltet den Löwen-Kosmos gewaltig – bestes Anschauungsmaterial dafür: das Heimspiel gegen den SV Sandhausen (1:1). Nach exklusiven AZ-Informationen könnte die e.V.-Führung schon bald weiter bröckeln.

TSV 1860: Rückzug? Vize Heinz Schmidt will sich noch nicht äußern

Wie unsere Zeitung aus zwei unabhängigen Quellen erfuhr, soll Sechzigs zweiter Vizepräsident, Heinz Schmidt, intern (mehrfach) seinen Rückzug erklärt haben, spätestens aber im Sommer 2024. Es heißt, die ehrenamtliche Arbeit würde Schmidt zu viel werden. Der Verdacht liegt nahe, dass auch die tobenden Machtkämpfe zwischen Präsident Robert Reisinger mit Investor Hasan Ismaik und zuletzt vermehrt innerhalb des Muttervereins einen Mitgrund für sein Ausscheiden darstellen.

Die AZ konfrontierte den Steuerberater und e.V.-Schatzmeister Schmidt mit seinem Ausscheiden aus Sechzigs Führungsriege. Dazu könne er noch nichts sagen, meinte Schmidt und konnte oder wollte den Vorgang damit nicht bestätigen. Ein Dementi klingt jedenfalls anders. Damit rückt die mögliche Abberufung Sitzbergers in ein anderes Licht: Sechzig müsste sich im Falle des Falles nicht nur einen neuen Vize suchen, der formal zuerst vom Verwaltungsrat auserkoren und schließlich auf der folgenden Mitgliederversammlung im Amt bestätigt werden würde - oder auch nicht. Denkbar erscheint nun, dass der Verein gleich zwei neue Co-Vereinsoberhäupter bräuchte.

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Heinz Schmidt hatte im Sommer von "atmosphärischen Störungen" gesprochen

Schmidt zeigt sich öffentlich zumeist als schweigsamer Zeitgenosse. Überliefert ist aber auch von ihm, dass es im vergangenen Sommer zu Auseinandersetzungen innerhalb des Präsidiums gekommen war. "Der Geschäftsführer hatte uns mehrere Alternativkandidaten vorgeschlagen, die Hans Sitzberger und ich uns erst in Ruhe ansehen wollten, ehe wir uns persönlich entscheiden", sagte Schmidt im Interview mit dem "Wochenanzeiger" über Robert Reisingers Alleingang bei der geplanten Inthronisierung von Ex-Löwe Horst Heldt als Sport-Boss und gestand: "Die Diskussion darum sorgte für atmosphärische Störungen innerhalb des Präsidiums."

Im Gegensatz zu Sitzberger, der sich öffentlich für ein Miteinander mit Investor Hasan Ismaik einsetzte, scheinen die Hardliner des Klubs Schmidt wieder eingefangen zu haben: Nicht anders ist zu erklären, dass der zweite Vize nach AZ-Infos mit Reisinger (bei einer Gegenstimme von Sitzberger) dafür sorgte, dass der Vertrag des angeblich zu investorennahen Geschäftsführers Marc-Nicolai Pfeifer zum 30. Juni 2024 gekündigt wurde. Die Causa Heldt hatte es entzweit, das Triumvirat – der Eklat um das Aus eines Finanz-Bosses, der die Geschäftszahlen des TSV deutlich verbessert hatte, tat sein Übriges.

Vize-Präsident Hans Sitzberger wird beim Sandhausen-Spiel von einigen Spielern geherzt. Von den aktiven Fans kommt Kritik.
Vize-Präsident Hans Sitzberger wird beim Sandhausen-Spiel von einigen Spielern geherzt. Von den aktiven Fans kommt Kritik. © Wagner/Imago

TSV-1860-Vize Hans Sitzberger bekommt Rückendeckung von Zuschauern und Spielern

Ob Schmidts Aus etwas am Entschluss des Verwaltungsrates ändert, Sitzberger loswerden zu wollen? Das Kontrollgremium ist durch die Empfehlung der Abberufung Sitzbergers, der als treue Sechzger-Seele gilt, stark in die Kritik geraten.

Übrigens: Der Noch-1860-Sponsor wurde am Sonntag im Stadion nicht nur auf der Haupttribüne geherzt, sondern auch von mehreren Spielern und von Teilen der Westkurve, in der ihm aber auch ein kritisches Spruchband präsentiert wurde. Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung dürfte es also hoch hergehen – eventuell mit Neuigkeiten von Schmidt. Oder kommt es, wie am Montagabend vom "BündnisZukunft 1860" vorgeschlagen, zu einer unabhängigen Prüfung?

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29 Kommentare
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  • Chris_1860 am 31.01.2024 00:35 Uhr / Bewertung:

    Gemäß Bericht im Merkur/TZ

    "wurde nun bekannt, dass auch Heinz Schmidt (63) vor dem Abschied steht, in seinem Fall wäre es ein freiwilliger Rückzug. Der Steuerberater aus Wasserburg sagte zur tz: „Ich habe es mir sehr reiflich überlegt. Mir ist klar, dass das die Gerüchteküche anheizt, aber es gibt kein Zerwürfnis oder sonst was. Der Grund ist ausschließlich beruflicher Natur. Durch den Brand in meiner Kanzlei ist wahnsinnig viel Arbeit liegen geblieben. Irgendwo muss ich kürzertreten – schweren Herzens nun bei 1860. In einer weniger zeitintensiven Funktion würde ich dem Verein erhalten bleiben, aber mein Wunsch ist, dass ich aufhöre, sobald ein Nachfolger gefunden ist.“

  • Chris_1860 am 30.01.2024 23:06 Uhr / Bewertung:

    @Ultra:
    "Ich war heute in der Grünwalder und hab einige Dinge erfahren. Der VR hat keinerlei Beweise in Sachen Sitz, NICHT'S !!!"

    Du und deine Weissagungen. Deinen "internen Quellen" zufolge sollte Reisinger ja schon seit Juni 2023 Geschichte sein. Und was ist passiert? Nichts (PS: so schreibt man das).

    Also verschone uns doch bitte mit deinen Prophezeiungen sowie Spaltereien und glaub nicht alles, was Mordor24 schreibt.
    Danke.

  • blauerRealist am 30.01.2024 12:53 Uhr / Bewertung:

    das steht doch schon länger fest, dass der Vize Steuerberater aufhören will. Keine Sensation und eher verständlich. Bei 60 hat man kein Leben dank Münchner Zeitungen einem Blog

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