Ungenutztes Potenzial: Vier Löwen könnten für den TSV 1860 noch wichtig werden

Mit Kevin Goden hat sich zuletzt ein Spieler in den Fokus gespielt, der sich über weite Strecken der Saison schwer getan hat. Michael Köllner hofft, dass sich andere Spieler in der Schlussphase der Saison ein Beispiel nehmen. Die AZ zeigt, welche Löwen noch wichtig werden könnten.
Bernhard Lackner |
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Michael Köllner hofft, dass sich in der Schlussphase der Saison noch so mancher Reservist ins Rampenlicht spielt.
Michael Köllner hofft, dass sich in der Schlussphase der Saison noch so mancher Reservist ins Rampenlicht spielt. © IMAGO / Ulrich Wagner

München - Neun Spiele noch, dann ist die Drittliga-Saison 2021/22 schon wieder Geschichte. Mit fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz befindet sich der TSV 1860 noch im Windschatten der Spitzengruppe und könnte mit einem Sieg zum Auftakt des 30. Spieltag am Freitag bei Viktoria Berlin (19 Uhr/Magenta Sport und im AZ-Liveticker) den Druck auf die Konkurrenz erhöhen. Zudem deutet aktuell vieles auf eine vorzeitige Einstellung des Spielbetriebs bei Türkgücü hin, wovon Sechzig stark profitieren würde.

Der TSV 1860 muss den jüngsten Trend weiter fortsetzen

Klar ist aber auch: Wenn es mit dem kleinen Traum vom Aufstieg noch etwas werden soll, werden die Löwen im Schlussspurt dieser Saison ihre Hausaufgaben auch selber erledigen müssen. Mit drei Siegen aus den vergangenen drei Spielen funktionierte das zuletzt ganz ordentlich. Ein Trend, der in den neun verbleibenden Spielen fortgesetzt werden muss.

Einer der Hauptverantwortlichen für die positiven Ergebnisse zuletzt war Kevin Goden, der sich mit seinen Toren gegen Zwickau und Lautern den Ruf des Edeljokers erarbeitet und nach schwierigen Monaten samt zweier Corona-Infektionen aufgetrumpft hat. Auch Merveille Biankadi und Erik Tallig kamen wieder besser in Tritt.

Man sieht im Training, dass es die Spieler jetzt noch mehr umtreibt, im Endspurt der Saison nochmal eine Rolle spielen zu wollen

Michael Köllner

Trainer Michael Köllner hat den Eindruck, dass sich daran so mancher Reservist ein Vorbild nimmt. "Man sieht im Training, dass es die Spieler jetzt noch mehr umtreibt, im Endspurt der Saison nochmal eine Rolle spielen zu wollen", meinte der Löwen-Coach am Mittwoch: "Dass sie sich sagen: 'Auch wenn ich in den bisherigen Spielen gefühlt keine Rolle gespielt habe, kann ich in der Schlussphase nochmal ein gewichtiges Wort mitreden und meinen Teil dazu beitragen, dass wir noch eine starke Saison spielen können.'"

Mit Blick auf den Kader gibt es tatsächlich noch einiges an ungenutztem Potenzial. Die AZ zeigt, welche Spieler im letzten Saisonviertel noch wichtig werden könnten:

Quirin Moll

Routinier Quirin Moll hat eine schwache Hinrunde hinter sich, steigerte sich aber zuletzt.
Routinier Quirin Moll hat eine schwache Hinrunde hinter sich, steigerte sich aber zuletzt. © IMAGO / Passion2Press

Der gebürtige Dachauer war in der vergangenen Spielzeit unter Michael Köllner stets gesetzt und lieferte sowohl als Sechser als auch in der Innenverteidigung konstant gute Leistungen. Seine gute Form konnte er allerdings nicht in die neue Saison retten. Insbesondere in der Hinrunde stand der 31-Jährige phasenweise neben sich und verlor folglich seinen Stammplatz.

"Natürlich ist es schon erschreckend, wie er bei uns in der Vorrunde teilweise gespielt hat", kritisierte Michael Köllner daher im Winter-Trainingslager, "vor allem mit dem eigenen Anspruch. Da läuft er natürlich weit der Musik hinterher."

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Eine deutliche Kritik vom Chefcoach, die offenbar Wirkung gezeigt hat: Gegen Zwickau, Lautern und Verl stand Moll wieder in der Startelf und das deutlich formverbessert. Geht der Trend weiter nach oben, kann Moll in den verbleibenden Spielen noch wichtig für die Löwen werden.

Erik Tallig

Erik Tallig kommt auf 16 Einsätze und zwei Assists.
Erik Tallig kommt auf 16 Einsätze und zwei Assists. © IMAGO / Oryk HAIST

Bei Tallig stellt sich die Situation ähnlich dar wie bei Moll. Nach einer sehr ordentlichen Debütsaison lief der Mittelfeldspieler seiner Form über weite Strecken dieser Spielzeit hinterher. Auch er durfte zuletzt wieder von Anfang an ran und nutzte seine Chance.

 "Ich will in der Endphase der Saison wichtig für die Mannschaft werden", sagte er zuletzt kämpferisch, "konstant spielen, gut abliefern und nach Möglichkeit alle Spiele spielen."

Größtes Manko ist bis dato die fehlende Torgefahr. Nach 24 Spielen steht er noch immer bei null Saisontreffern, auch die Vorlagen-Statistik ist mit zwei Assists noch ausbaufähig. Wenn er sich hier noch steigert, kann er für die Löwen im letzten Saisonviertel noch wichtig werden. Die Qualität dazu hat er.

Tim Linsbichler

Tim Linsbichler ackert nach seinen Einwechslungen stets fleißig, vor dem Tor ist beim Löwen-Joker aber der Wurm drin.
Tim Linsbichler ackert nach seinen Einwechslungen stets fleißig, vor dem Tor ist beim Löwen-Joker aber der Wurm drin. © IMAGO / Sven Simon

Apropos fehlende Torgefahr: Davon kann auch Tim Linsbichler ein Liedchen singen. Der Österreicher, der in der Stürmer-Hackordnung der Löwen klar hinter Marcel Bär liegt und fast immer als Joker zum Einsatz kommt, wartet ebenfalls noch auf seinen ersten Ligatreffer in dieser Saison.

Dabei weiß der 22-Jährige eigentlich, wo das Tor steht. Im Toto-Pokal hat Linsbichler in vier Spielen drei Treffer erzielt, am Wochenende holte er sich zudem mit einem Tor für die U21 gegen Wasserburg Selbstvertrauen.

Für die Löwen wäre es wichtig, dass bei Linsbichler im Endspurt auch in der 3. Liga der Knoten platzt und auch er sich für seinen Einsatz mit Treffern belohnt - torgefährliche Alternativen kann man schließlich nie genug haben. Eine Saison ohne ein einziges Tor will ohnehin kein Stürmer in seiner Vita stehen haben.

Leandro Morgalla

Leandro Morgalla wurde in Zwickau eingewechselt und lieferte eine starke Leistung ab.
Leandro Morgalla wurde in Zwickau eingewechselt und lieferte eine starke Leistung ab. © IMAGO / Picture Point

Es mag seltsam anmuten, in einer Aufzählung mit Spielern, die im weiteren Saisonverlauf noch wichtig werden könnten, den Namen eines 17-jährigen No-Names zu lesen. Leandro Morgalla ist genau das aber durchaus zuzutrauen!

Der Innenverteidiger ist einer der Aufsteiger dieser Saison und kam unter Michael Köllner zuletzt immer wieder zu Einsätzen. "Ich hätte auch keine Bauchschmerzen, wenn ich ihn von Beginn an bringen müsste", sagte der Löwen-Coach vor einigen Wochen. Insbesondere beim 3:1-Sieg in Zwickau stellte der 17-Jährige seine Qualitäten unter Beweis und lieferte nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Niklas Lang eine erstaunlich reife Leistung.

 Köllner gilt als großer Fan Morgallas, der am Wochenende ebenfalls gegen Wasserburg ran durfte und voll zu überzeugen wusste. "Man muss nicht drumherum reden: Leandro Morgalla hat ein riesen-starkes Spiel geliefert. Wie er in so einer Mannschaft von hinten raus Regie führt, Konter verhindert und das Spiel aufbaut, gefällt mir sehr", schwärmte Köllner.

Zum Stammspieler wird sich Morgalla im letzten Saisonviertel aller Voraussicht nach natürlich nicht mehr mausern, eine interessante Alternative ist er aber allemal. Zudem wird er in den kommenden Wochen gefordert sein, um den Konkurrenzkampf im Abwehrzentrum hochzuhalten und Druck auf Stephan Salger, Semi Belkahia und Niklas Lang auszuüben.

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