TSV 1860: Zu viele Großchancen vergeben? Köllner gibt Lex Mitschuld am verpassten Aufstieg
München – Der 31-jährige Stefan Lex zählt auch aufgrund seiner Bundesliga-Erfahrung zu den Führungsspielern beim TSV 1860. Doch ist Sechzigs Offensivspieler auch einer, der die Spiele entscheidet?
"Nach dem Re-Start im vergangenen Jahr haben wir uns gedacht, er könnte ein Schlüsselspieler werden. Das war er dann leider nicht", sagte Michael Köllner auf einer Presserunde am Dienstag. "Er hat dann leider viele Möglichkeiten ungenutzt gelassen."
Köllner: Lex hat sehr viele Chancen liegen gelassen
Der Löwen-Coach legt sogar nach und gibt dem gebürtigen Erdinger eine Mitschuld an an dem verpassten Aufstieg. "Sonst wären wir wahrscheinlich gleich nach dem Lockdown aufgestiegen", so Köllner. Lex zählte in der Saison 2019/20 immerhin mit sieben Treffern und elf Assists zu den gefährlichsten Löwen-Spielern.
"Stefan hat in den eineinhalb Jahren, in denen ich jetzt hier bin, sicherlich viele Möglichkeiten gehabt, um Spiele zu entscheiden. So ehrlich muss man einfach sein", erklärte der Oberpfälzer weiter. Denn auch in der vergangen Spielzeit sei es ähnlich gewesen. "Symptomatisch waren die letzten Minuten im Derby gegen Bayern II am vorletzten Spieltag, als er kurz vor Schluss zwei große Chancen hatte."
Neuer Konkurrenzkampf in der Offensive des TSV 1860
1860 spielte gegen die Reserve des FC Bayern nur Remis und verpasste einen Spieltag später den Sprung auf den Relegationsplatz. Lex kam insgesamt auf elf Scorerpunkte in der abgelaufenen Spielzeit, musste aber beispielsweise Verteidiger Phillipp Steinhart im internen Löwen-Ranking den Vortritt lassen.
"Aber es ist wie es ist. Im letzten Jahr hatte er keine Konkurrenzsituation, hat viel Zuspruch, Vertrauen und lange Spielzeiten bekommen. Jetzt ändern sich die Dinge ein Stück weit", sagte Köllner. Mit Yannick Deichmann und Marcel Bär konnte der TSV 1860 für die neue Saison zwei weitere Offensivspieler unter Vertrag nehmen und sich somit in der Breite des Kaders besser aufstellen.
Köllner: Lex macht im Training einen sehr guten Eindruck
"Stefan macht im Training momentan einen guten Eindruck. Vielleicht ist der harte Konkurrenzkampf genau das, was er gebraucht hat." Lex bekomme nun nicht mehr nur Konkurrenz durch Junglöwen, die gerade erst zu den Profis hochgezogen wurden, sondern auch durch gestandene Spieler – mehr Ansporn für den ehemaligen Bundesliga-Spieler.
"Für uns ist wichtig, dass jeder versteht, dass wir am Ende jeden Spieler brauchen" – auch einen torgefährlichen Lex.