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TSV 1860: Was wirklich zur Gründung des "BündnisZukunft1860" führte

Die Geburtsstunde des "BündnisZukunft1860", das am Sonntag als Opposition bei der Wahl zum Verwaltungsrat des TSV 1860 antritt, war eine erfolglose Mediation zwischen e.V. und Hasan Ismaik.
Matthias Eicher
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Martin Gräfer ist Vorstandsmitglied von 1860-Hauptsponsor "Die Bayerische" und kandidiert für den Verwaltungsrat des e.V.
Martin Gräfer ist Vorstandsmitglied von 1860-Hauptsponsor "Die Bayerische" und kandidiert für den Verwaltungsrat des e.V. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - Was musste sich das neue "BündnisZukunft1860" alles anhören. Die neuen "Bücklinge" von Investor Hasan Ismaik, mit dem die siebenköpfige Opposition der aktuellen Vereinsführung den Schulterschluss sucht. Eine verschwörerische Wahlkampfstrategie, um erst später die Katze aus dem Sack zu lassen, für den Verwaltungsrat zu kandidieren.

Wie die AZ erfuhr, liegt die Geburtsstunde des "BZ1860" deutlich länger zurück als bisher bekannt.

TSV 1860: Mediator sollte Lager vereinen, doch "es war uferlos. Keine Chance"

Schon im September hatte auf Initiative von Hauptsponsor "die Bayerische" ein Ereignis stattfinden sollen, das in der Folge die tiefen Löwen-Gräben zuschütten, die entzweiten Löwen-Lager vereinen sollte: eine professionelle Mediation mit Vertretern der Vereinsführung um Präsident Robert Reisinger und Co. sowie den Abgesandten von Geldgeber Ismaik und dessen Unternehmen HAM.

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Der eigentliche Plan hätte vorgesehen: ein Hotel in Kitzbühel, zwei Löwen-Lager, drei Tage Friedenspfeife. Der renommierte Mediator Ingo Schiller, bekannt als Ex-Geschäftsführer von Zweitligist Hertha BSC, sollte die Sechzger wieder einen. Als wäre seine Amtszeit in Berlin nicht schon kompliziert genug gewesen, zwangen ihn die Blauen zur Aufgabe: Bereits in den Vorgesprächen wurde schnell klar, dass Sechzigs Streithähne mit ihren Standpunkten derart weit voneinander entfernt liegen, dass eine Einigung unmöglich scheint. Prompt mischten sich bei dem ein oder anderen Beteiligten eine gehörige Prise Emotion dazu - und die Mediationsidee wurde wieder verworfen, bevor sie begonnen hat. "Es war uferlos. Keine Chance", sagte Ex-Präsident Hans Sitzberger der AZ über den Versuch, vereinend ins Vereinsgeschehen einzugreifen.

Gräfer bestätigt Mediationsversuche und erklärt Bündnis-Gründung

Vorstandsmitglied und Bündnis-Kandidat Martin Gräfer bestätigte die Mediationsversuche nun auf Nachfrage - und dass sie für den langjährigen 1860-Sponsor der Startschuss waren. "Vor der Gründung des Bündnisses habe ich gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen der Bayerischen, als Repräsentant des Hauptsponsors, z

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u vertraulichen Gesprächen beide Gesellschafter eingeladen, um die Blockade und den öffentlichen Streit beizulegen."

Dabei seien die geschilderten Mediationsgespräche "zunächst angenommen" worden: "Leider machten dann von Seiten des Vereins gestellte Bedingungen eine Weiterführung des Dialogs zunichte." Damit widerspricht Gräfer den stets wiederkehrenden Aussagen der e.V.-Vertreter, ein Dialog sei einzig an Ismaik gescheitert.

Gräfer weiter: "Die Gesellschafterkrise und die sportliche Krise konnten nicht gelöst werden. Ein Aufstieg war trotz eines ordentlichen Budgets in weiter Ferne. Hoffnung auf eine Verbesserung bestand nicht. Da kam die Initiative von Alexander Hoffmann, die eine Bündelung einiger Sponsoren bewirkte."

In der Folge sei "die Idee, sich außerhalb der Gremien Gedanken für die Löwen zu machen, im "BündnisZukunft1860" aufgenommen" worden.

Ob es künftig, ganz unabhängig vom Wahl-Ausgang am kommenden Sonntag, weitere deeskalierende Maßnahmen trifft? 1860 könnte es gebrauchen. 

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  • Kaiser Jannick am 18.06.2024 16:55 Uhr / Bewertung:

    Die Bayerische hat den Hauptsponsor-Vertrag beim TSV 1860 München bis Ende der Saison 2026/27 vorzeitig verlängert.

    Sollte Gräfer als Vorstand diesen nun beleidigt kündigen wollen, wäre das die vollständige Bankrotterklärung seiner Tätigkeit, nur weil er nicht in den VR gewählt wurde, obwohl er doch nach eigenem Bekunden überhaupt keinerlei Absichten gehabt hätte, für ein Amt zu kandidieren.

    Wie war das mit "niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"...

    Was von Gräfer und seinen Aussagen zu halten ist, zeigen diverse Unwahrheiten im Wahlkampf und seine erste Ankündigung, mit dem BZ nur helfen zu wollen, ohne sich einzumischen oder gar Ämter anzustreben. Später hat er dann mit seinem BZ dazu aufgerufen, den VR und später das Präsidium zu stürzen. Ein trojanisches Pferd aus dem Lehrbuch, Gräfer ist ein Falschspieler par excellence.

  • Chris_1860 am 17.06.2024 12:47 Uhr / Bewertung:

    "Wie die AZ erfuhr"

    Ja klar, vom Gräfer. Der Versicherungsdandler erzählt es wieder genau so, wie es ihm den Kram passt, typisch Versicherung eben.

    Mit Objektivität der Darstellung der Fakten hat das genauso wenig zu tun, wie die sonstigen täglichen Ismaik-Jubelartikel der letzten Wochen.

    Tatsache ist, dass Gräfer und Lutz mit den fünf anderen Hansln im VR die Mehrheit erreichen wollen, um im nächsten Jahr dann Reisinger zu stürzen, damit Gräfer oder Lutz Präsi werden können. Dann hätte der Hasi endlich seinen Cassalette 2.0 und könnte machen was er will, bis wieder alles zerstört ist, wie 2017.

    Gott sei Dank, dass wir Mitglieder heute auf der Versammlung diesem schändlichen Treiben ein Ende setzen werden.

    Bin gspannt, was der ME dann täglich wieder schreibt.

  • NickSW am 17.06.2024 12:02 Uhr / Bewertung:

    Würde der Bayerischen empfehlen, sich zurückzuziehen! Das ist Geldverschwendung bei diesem Chaotenverein! Legt das Geld besser an - z.B. bei Unterhaching!

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