TSV 1860: Vom Jungspund zum Hoffnungsträger – Mentalitätsmonster Leandro Morgalla
Vor einem Jahr hatten ihn nur hartnäckige Löwen auf dem Radar.
Am 30. Januar 2022 feierte er beim 1:0 bei Viktoria Köln sein 15-minütiges Drittligadebüt. Danach folgte der unnachahmliche Karrieresprung von
Sechzigs Senkrechtstarter.
Köllner über Morgalla: "Ein sehr fokussierter Spieler"
Zuerst hatte Leandro Morgalla, der Verteidiger aus der Junglöwen-Schmiede, noch von einer Verletzung von Semi Belkahia profitiert, um in die Mannschaft zu finden. Seitdem ist der Aufwärtstrend des inzwischen 18 Jahre alten Top-Talents aber kaum noch zu stoppen. Seit der laufenden Spielzeit ist Morgalla endgültig - und das auch noch nach dem Comeback von Belkahia - zum Stammspieler beim TSV 1860 geworden.
"Ich wiederhole mich bestimmt zum zehnten Mal. Leandro ist ein sehr fokussierter Spieler, der sehr viele Grundtugenden mitbringt", lobte Trainer Michael Köllner seinen jüngsten Innenverteidiger vor dem anstehenden Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück am Samstag (14 Uhr, BR/Magenta Sport und im AZ-Liveticker).
Morgalla ein Hoffnungsträger gegen Osnabrück
Kurios: Nachdem Morgalla zuletzt aufgrund von muskulären Problemen beim 1:1 der Giesinger bei Borussia Dortmund II fehlte und auch beim 1:2 gegen den FC Ingolstadt 04 noch etwas angeschlagen nur auf der Bank sitzen konnte (Köllner: "Es wäre ein zu hohes Verletzungsrisiko gewesen"), gilt er im Stadion an der Bremer Brücke jetzt schon als einer der Hoffnungsträger.
Der Grund: Köllner lobte Morgalla nicht nur wegen seiner überdurchschnittlichen Fähigkeiten auf dem grünen Rasen. Der Chefcoach meinte zudem, der 18-Jährige sei ein absoluter "Mentalitätsspieler", denn: "Leo kann und mag Zweikämpfe führen, das unterscheidet ihn von dem ein oder anderen jungen Spieler. Das ist schon ein Pfund für sich."
Köllner hebt ihn auch für "sein Tempo und seine Unbekümmertheit" hervor.
Verlaat über Morgalla: "Auch ich kann von Leo noch was lernen"
Der Kampfgeist, der Wille und das unbedingte Gewinnenwollen des Youngsters sind Gründe dafür, warum der U19-Nationalspieler derart rapide Fuß gefasst hat. Morgalla, Sechzigs neues Mentalitätsmonster. Selbst Abwehrboss Jesper Verlaat (26) meinte kürzlich zur AZ: "Auch ich kann von Leo noch was lernen."
Umgekehrt kann auch er den Youngster an die Hand nehmen. Diese Mischung ergibt ein Abwehr-Duo, das Seite an Seite zwar nicht alles, aber doch vieles wegverteidigt hat im bisherigen Saisonverlauf. Rechnet man die Ergebnisse bei Morgallas Ausfall mal weg, wäre Sechzig mit ihm immer noch Spitzenreiter. . .
Morgalla und Moll in Osnabrück dabei – Lex, Wein und Greilinger fehlen
Nun kämpft 1860 in Osnabrück darum, die jüngste (Ergebnis-) Krise zu beenden. Am besten gleich gepaart mit der Rückeroberung der Tabellenführung. Löwen-Dompteur Köllner hatte bereits angekündigt, nach Spielern Ausschau zu halten, die bei diesem Unterfangen auch unter erhöhtem Druck liefern, "dem Druck standhalten". Zu allererst muss Köllner aber schauen, wen er dafür zur Verfügung hat: Morgalla hat nach überstandener Verletzung - ebenso wie Quirin Moll - die Auswärtsreise zum VfL nach Osnabrück angetreten.
Anders als Kapitän Stefan Lex, Sechser Daniel Wein und Linksverteidiger Fabian Greilinger - die allesamt verletzt daheim bleiben mussten. Angesichts des Ausfalls dieser drei Akteure wäre es umso wichtiger, dass mit Morgalla ein Leistungsträger mit von der Partie ist. Einer, der trotz seiner jungen Jahre zur Gattung jener Kicker gehören dürfte, die Köllner meinte: den Druck-Standhaltern.
"Nach Leos Verletzung ist es eine Bewährungsprobe für ihn", schildert Köllner: "Er ist nicht im Spielrhythmus und es wird spannend sein, zu sehen: Wie schnell kommt er wieder rein?" Morgalla habe zwar "wie alle 18-Jährigen ein paar Flausen im Kopf", doch er sei grundsätzlich "ein angenehmer Junge". Und schon jetzt ein Löwe, der neben seinem überdurchschnittlichen Talent auch den nötigen Biss hat. Gut für 1860, dass Morgalla seinen Vertrag kürzlich bis 2026 verlängert hat - ohne Ausstiegsklausel. Der Youngster wird seine Stärken also noch länger für die Sechzger auf den Rasen werfen - angefangen in Osnabrück.