TSV 1860: So will Neu-Coach Patrick Glöckner die Löwen retten

"Wir werden unwahrscheinlich giftig sein", kündigt der neue 1860-Trainer Patrick Glöckner. Der Nachfolger von Argirios Giannikis steht für Emotionen – und offenbar schon lange mit Sportboss Christian Werner in Kontakt.
Matthias Eicher
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Antrittstraining: Patrick Glöckner (r.) und Co-Trainer Nico Masetzky geben seit Dienstag bei Sechzig die Signale. Sie wollen "aggressiven Fußball" spielen lassen.  Foto: sampics
Antrittstraining: Patrick Glöckner (r.) und Co-Trainer Nico Masetzky geben seit Dienstag bei Sechzig die Signale. Sie wollen "aggressiven Fußball" spielen lassen. Foto: sampics © sampics

München - Guten Morgen zusammen, Servus! Die Sonne scheint – das ist schon mal super." Das waren die ersten Worte von Patrick Glöckner, als er um 10.26 Uhr mit einem ebenso sonnigen Lächeln aus den Katakomben der Blauen auf den Trainingsplatz marschierte. Nachdem ihn 1860-Dauerfan Horst Staimer per Handschlag lautstark mit der Hoffnung auf baldigen Erfolg begrüßt hatte, entgegnete Glöckner höflich: "Ich kann nix versprechen, aber ich gebe alles!"

Der neue Cheftrainer des TSV 1860 hat also seinen ersten Arbeitstag angetreten, vier Tage nur vor dem eminent wichtigen Heimspiel am Samstag gegen den VfB Stuttgart II (14 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker). Bevor der 48-jährige Bonner am Nachmittag zur zweiten Einheit des Tages bat, stellte sich Glöckner der Öffentlichkeit vor – er zeigte sich selbstsicher, smart und optimistisch.

"Ich freue mich unwahrscheinlich, hier zu sein, freue mich unwahrscheinlich, jetzt Teil der Löwenfamilie zu sein und entsprechend hoffentlich mit einer guten und positiven Energie hier etwas einbringen zu können, was uns allen mit Sicherheit Freude bereiten könnte", so Glöckner.

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Vertragsverlängerung von Glöckner hängt von Klassenerhalt 

In erster Linie ist damit der Klassenerhalt gemeint, wovon nach AZ-Informationen auch die Verlängerung seines bis Saisonende datierten Vertrages abhängt.

Wie schwer wird es nun werden, den taumelnden TSV vor dem Abstieg zu retten? Glöckner dazu: "Es ist natürlich eine schwere Aufgabe, die wir hier angetreten sind, aber ich bin mir der Qualität der Mannschaft bewusst und deswegen freue ich mich auch unwahrscheinlich, die Mannschaft trainieren zu dürfen." Mit "wir" meint der Rheinländer neben dem bestehenden Trainerteam auch den neuen Co-Trainer Nicolas Masetzky (35), den Glöckner bereits als Assistent zu Waldhof Mannheim geholt und zu Hansa Rostock mitgenommen hatte.

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Masetzky, der Assistent Franz Hübl ersetzt und auf dem Rasen lautstarke Anweisungen gab, hatte bereits Berührungspunkte mit 1860 als Scout (2018-20) und einst als Co-Trainer von Ex-Löwen-Dompteur Michael Köllner beim 1. FC Nürnberg.

1860-Coach Glöckner will bei der Defensive ansetzen

Damit Glöckner Sechzig wieder flott kriegt, setzt er auf eine Kombination aus Basics, Emotionen und Kompaktheit: "Eines ist hundertprozentig klar", meinte der Ex-Profi von Eintracht Frankfurt: "Im Vordergrund muss die Arbeit auf dem Platz stehen, wir werden unwahrscheinlich giftig sein in der Zweikampfführung. Wir wollen aggressiven Fußball spielen."

Ein Pluspunkt sei, dass er Jesper Verlaat (Mannheim) und Morris Schröter (Rostock) bereits kenne. Durch zuletzt desaströse Bilanz von Vorgänger Arigrios Giannikis ist Glöckner klar, wo er ansetzen will: "Das Hauptaugenmerk liegt auf der Defensive. Die Mannschaft hat die drei letzten Spiele mit 1:11 Toren verloren."

Kennt den neuen Coach schon: Kapitän Jesper Verlaat.
Kennt den neuen Coach schon: Kapitän Jesper Verlaat. © IMAGO

1860-Sportboss Werner: Glöckner kann "Emotionen transportieren"

Aufschlussreich: Glöckner bestätigte, dass er sich mit Sechzigs Geschäftsführer Dr. Christian Werner, den er seit seiner Zeit bei Waldhof Mannheim kennt und schätzt, bereits früh kurzgeschlossen hatte: "Gespräche haben über die Saison hinweg immer wieder stattgefunden." Laut Glöckner "passt das Match", weil man ähnliche Vorstellungen vom Fußball habe.

Sportchef Christian Werner (Bild) und der neue Coach Glöckner haben sich bereits ausgetauscht.
Sportchef Christian Werner (Bild) und der neue Coach Glöckner haben sich bereits ausgetauscht. © IMAGO/Lackovic

Werner, der sich selbst die seltene Ehre gab, auch auf dem Podium Platz zu nehmen: "Wir haben uns für Patrick entschieden, weil er ein sehr ambitionierter und ehrgeiziger Trainer ist, der für Leidenschaft, Emotion und zu einem gewissen Grad für Perfektionismus steht. Er passe zu 1860, "weil er Emotionen transportieren" könne. Werner sei "felsenfest davon überzeugt, "dass er der richtige Trainer für die aktuelle Situation" sei. Und der traditionsvereinserprobte Glöckner wolle sich nicht mit dem turbulenten Drumherum "verzetteln."

Auch Philipp Maier soll dem TSV 1860 neue Impulse geben

Auf dem Rasen durfte sich neben Glöckner, dem im Umgang mit den Spielern teils eine harte Gangart nachgesagt wird, auch Neulöwe Philipp Maier präsentieren: Der Ex-Spatz nahm den sportlichen Abstieg von Zweitligist SSV Ulm zum TSV in Kauf, um spielender 1860-Fan zu sein.

Neu in Giesing: Philipp Maier aus Traunstein.  Foto: sampics
Neu in Giesing: Philipp Maier aus Traunstein. Foto: sampics

Neue Impulse haben sie also, die Sechzger. Man darf gespannt sein, ob sich Glöckners sonniges Gemüt den Weg durch die sportlich wie vereinspolitisch dunklen Wolken auf Giesings Höhen bahnt.

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6 Kommentare
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  • Benedikt am 23.01.2025 15:17 Uhr / Bewertung:

    Wichtig ist, wer wieder an Bord ist. Von der Zweiten hat niemand gezeigt, ob er was drauf hat.
    Neue Besen sind meist gut, aber erzwingen kann man gar nichts. Zumindest braucht man
    Power und Kampfkraft und von der Bank nicht nur einen Herumschleichenden.

  • Kangaroo am 22.01.2025 10:37 Uhr / Bewertung:

    Bin gespannt auf nächsten Samstag. Hoffentlich kann Herr Glöckner die Mannschaft aus ihrer Lethargie reissen und das dauerhaft. Natürlich muß man ihm und der Mannschaft schon ca. 10 Spiele Zeit geben und nicht schon nach 2 Erfolgen in Euphorie verfallen. Also wünschen wir ihm und der Mannschaft einen erfolgreichen Auftakt und viel Erfolg fürs erste Spiel. Allerdings sollten viele Fans den TSV1860 endlich wieder realistisch sehen. Momentan ist dieser ein mittelmäßiger 3.Liga-Verein, aber es besteht wieder einmal die Chance auf Besserung.

  • Der Münchner am 22.01.2025 08:32 Uhr / Bewertung:

    Immer das gleiche Geschwader der Neuen!
    Am Samstag zählt's, alles andere ist wurscht!

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