TSV 1860 München: Zu gut für den Abstiegskampf? Jetzt spricht Präsident Cassalette

1860-Präsident Peter Cassalette nimmt im Gespräch mit der AZ Stellung zu seiner Aussage, die Löwen seien zu gut für den Abstieg. Zudem erklärt er, was die Sechzger in den kommenden Wochen tunlichst bleiben lassen sollten und worauf es im Kampf um den Klassenerhalt ankommt.
München - Er ist einer, der laut Meisterlöwe Peter Grosser eine rosarote Brille trägt - oder trug? Wir sind zu gut für den Abstieg, hatte Präsident Peter Cassalette in der Vergangenheit mehrfach betont - nicht nur für Grosser, wie er in seinem Brandbrief in der AZ zum Ausdruck brachte, ein Beleg blauer Hybris in Zeiten, in denen man sich Selbstüberschätzung nicht leisten kann.
Jetzt rechtfertigt sich der Oberlöwe für seine Worte: "Das habe ich vor zwei Monaten gesagt", erklärte der 63-Jährige der AZ am Dienstag und ergänzte: "Dazu möchte ich Folgendes klarstellen: Egal, was man sagt, es wird immer in die eine oder andere Richtung interpretiert." Angesichts des aktuellen Tabellenstands würde er "die Aussage auch so nicht mehr tätigen." Er weiß: "Wir sind 15. und nur hauchdünn über dem Strich, das ist die Realität."
Cassalette wolle allerdings auch darauf hinweisen, dass Trainer Vitor Pereira und dessen Mannschaft auch zuletzt nicht verkannt hätten, wie eng es sei im Tabellenkeller – und dass man sich nicht zurückgelehnt habe: "Glauben Sie tatsächlich, dass die Mannschaft deswegen anders auftritt? Wir hatten zuletzt sehr viel Pech. Du führst gegen Tabellenführer Stuttgart, bevor ein Fehler den Sieg kostet. In Aue haben wir bis zum Platzverweis auch gut gespielt. Gegen Sandhausen haben wir zwar nicht unseren besten Tag erwischt, aber erst kurz vor Spielende aus dem Nichts den Ausgleich kassiert. Und über Kaiserlautern braucht man gar nicht zu reden. Wir haben gekämpft und das Spiel dominiert. Christian Gytkjaer hätte uns fast in Führung geschossen – und dann fällt der Ball auch noch hinten rein."
Trotzt aller Abstiegsängste sei "Panikmache das Allerschlechteste, was wir jetzt tun können", stattdessen müsse man "unsere Kräfte bündeln, dann bin ich davon überzeugt, dass wir es schaffen. "Ich glaube nach wie vor an das Potenzial dieser Mannschaft."
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