TSV 1860 München: Löwen-Ultras warnen Fans davor, Pyro-Chaoten zu verraten

Die Aufarbeitung der Pyro-Show beim 2:3 gegen Augsburg läuft. In ihrem Stadionheft warnt die aktive Löwen-Fanszene jetzt davor, die Täter zu verraten. 
von  AZ
Vermummt: Ein mutmaßlicher Ultra des TSV 1860 während des Pyro-Eklats in Augsburg.
Vermummt: Ein mutmaßlicher Ultra des TSV 1860 während des Pyro-Eklats in Augsburg.

Die Aufarbeitung der Pyro-Show beim 2:3 des TSV 1860 München gegen Augsburg läuft. In ihrem Stadionheft warnt die aktive Löwen-Fanszene jetzt davor, die Täter zu verraten. 

Die Ultras des TSV 1860 haben sich beim Derby gegen die kleinen Bayern im Stadionheft Da Brunnenmiller zu den Pyro-Ausschreitungen bei der 2:3-Niederlage bei der zweiten Mannschaft des FC Augsburg geäußert. Dort hatten einige Ultras im Gästeblock nach dem 1:2-Anschlusstreffer der Löwen in der 65. Minute eine enthemmte Pyro-Show mit Bengalos und Rauchtöpfen abgezogen. Das Spiel musste kurzzeitig unterbrochen werden, kurz nach Wiederanpfiff stellte Augsburg den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her und schaffte die Vorentscheidung im Spiel.

Löwen-Coach Daniel Bierofka bezeichnete die Übeltäter im Anschluss an die Partie als Idioten, in einer offizielle Stellungnahme distanzierte sich der TSV 1860 erneut. "Diejenigen, die sich über Vorschriften hinweggesetzt haben, müssen mit den Strafen rechnen, die ein solches Vergehen vorsieht", sagte Präsident Robert Reisinger

Im Da Brunnenmiller warnen die Ultras jetzt andere Fans davor, bei der Suche nach den Verantwortlichen mitzuhelfen oder Namen zu verraten und drohen: "Für Denunzianten und Law & Order-Fanatiker ist in unserer Fanszene und in unserem Stadion kein Platz." Pyrotechnik sei eine Ordnungswidrigkeit, für die niemand ins Gefängnis müsse, sehr wohl aber Stadionverbot bekomme. Man wolle "dem anonymen Lynchmob der Internet- und Social Media-Seiten nicht die Deutungshoheit" über die Pyro-Aktionen überlassen. 

Einzelkritik zur 2:3-Pleite der Löwen in Augsburg

Löwen-Ultras begründen Pyro-Show

Dass sie gegen den selbst auferlegten Ehrenkodex verstoßen hätten, dementieren die Löwen-Ultras vehement: "Das Versprechen, sich in Giesing und bei kleineren Vereinen im Münchner Großraum und Umland anständig aufzuführen, ist mitnichten gebrochen." Ein "unternehmensähnlicher Verein" wie der FC Augsburg falle nicht in die gleiche Kategorie eines TSV Buchbach, eines SV Schalding-Heining oder eines VfR Garching.

Vermummt: Ein mutmaßlicher Ultra des TSV 1860 während des Pyro-Eklats in Augsburg.
Vermummt: Ein mutmaßlicher Ultra des TSV 1860 während des Pyro-Eklats in Augsburg.
 Vermummt: Ein mutmaßlicher Ultra des TSV 1860 während des Pyro-Eklats in Augsburg. Foto: Imago/DeFodi

Welche Strafe der Verein für die Pyro-Ausschreitungen in Augsburg zu befürchten hat, steht noch nicht fest. Ein Teilausschluss der Fans oder gar ein Punktabzug drohe nicht, da die Löwen in der Regionalliga "Ersttäter" seien, erklärte BFV-Spielleiter Josef Janker auf Nachfrage der AZ (hier mehr dazu lesen). Vieles deutet auf eine Geldstrafe hin.

Gegen den FC Bayern im Grünwalder Stadion hielten sich die Löwen-Ultras übrigens wieder an ihr Versprechen und wurden dafür von der Münchner Polizei ausdrücklich gelobt

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