TSV 1860 München: Ein Spiel zeigt, wie sehr Timo Gebhart den Löwen fehlt

Der TSV 1860 enttäuscht fußballerisch gegen den künftigen Bayernligisten FC Unterföhring - und lobt stattdessen den Gegner. Sind die eigenen Ansprüche mittlerweile so klein? Die Schwächen in der Partie zeigen, wie unverzichtbar Timo Gebhart in der entscheidenden Saisonphase wäre.
Patrick Mayer |
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Spielte einst mit dem VfB Stuttgart in der Champions League gegen den FC Barcelona: Löwe Timo Gebhart.
sampics/Augenklick Spielte einst mit dem VfB Stuttgart in der Champions League gegen den FC Barcelona: Löwe Timo Gebhart.

Der TSV 1860 enttäuscht fußballerisch gegen den künftigen Bayernligisten FC Unterföhring - und lobt stattdessen den Gegner. Sind die eigenen Ansprüche mittlerweile so klein? Die Schwächen in der Partie zeigen, wie wichtig ein einsatzbereiter Timo Gebhart in der entscheidenden Saisonphase wäre.

München - Es ist überschaubar, was der TSV 1860 in der Regionalliga Bayern fußballerisch derzeit anzubieten hat. Gegen den FC Unterföhring gewann die Mannschaft von Daniel Bierofka zwar 2:0. Die spielerische Leistung war gegen den sicheren Absteiger und künftigen Bayernligisten jedoch mäßig.

Timo Gebhart fehlt dem TSV 1860 sehr

In dieser Gemengelage zeigt sich, wie sehr Leader Timo Gebhart den Löwen tatsächlich fehlt. Seit Anfang September hat der Spielmacher kein Spiel mehr gemacht. In den derzeitigen, mit Verlaub, fußballerischen Defiziten - gemessen an eigenen Ansprüchen - spiegelt sich wider, dass ein Mann seiner Qualität in der Zentrale von den Sechgern schlicht nicht zu ersetzen ist. Gebhart fehlt nach wie vor wegen einer Achillessehnenreizung auf unbestimmte Zeit, kann nicht mit der Mannschaft trainieren, sondern nur für die Ausdauer im Fitnessraum auf dem Indoor-Bike arbeiten.

"Wir wollten oft den zweiten Schritt vor dem ersten machen, zuerst den schwierigen Pass spielen", meinte Bierofka nach der Partie gegen die Münchner Vorstädter. "Wir haben zu oft die falsche Entscheidung getroffen, dem Gegner den Ball in die Füße gespielt oder den Mitspieler nicht gesehen."

Richtige Entscheidungen trifft normalerweise Regisseur Gebhart und der 28-Jährige ist bekannt für seinen Blick für den Mitspieler, den viel bemühten öffnenden Pass.

Daniel Bierofka stellt reihenweise um

"Irgendwann musst du den Ball mal diagonal schlagen, damit der Gegner wieder tiefer steht. Sie sind teilweise sehr hoch gestanden, da musst du irgendwann auch mal hinter die Kette", sagte Stürmer Sascha Mölders, und man müsse "auch mal auf den Ball stehen". Gebhart tut in der Regel genau das: Auf den Ball stehen, das Tempo drosseln und wieder forcieren.

Schließt sich Option A, hat der einstige Bundesligaspieler auf dem Platz meist eine Option B oder C parat. All das ließen die Löwen in den vergangenen Wochen vermissen, mussten stattdessen auf ihre Stärke bei Standards vertrauen. Gegen Unterföhring funktionierten das 4-4-2 und das anvisierte Dreiecksspiel Bierofkas nur bedingt. Seit Wochen stellt der Löwen-Trainer im Mittelfeld um. Ein Taktgeber war auch diesmal nicht zu erkennen.

Timo Gebhart nicht zu ersetzen

"Timo Gebhart ist ein guter Spieler, darüber brauchen wir nicht zu reden. Er hat es gezeigt in den ersten Spielen", sagte Mölders auf AZ-Nachfrage zur Lücke, die Kollege Gebhart bis heute hinterlässt. "Dass wir ihn brauchen werden, weiß jeder von uns."

Bierofka wird in der heißen Saisonphase im April (und vielleicht Mai) vor allem einen Problemlöser brauchen. Doch die Chancen, dass Gebhart rechtzeitig fit wird, schwinden wohl immer weiter.

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