TSV 1860 München: Bernhard Winkler: Sein trauriger Abgang bei den Löwen

Ende März muss Löwen-Legende Bernhard Winkler beim TSV 1860 gehen. "Der Verein hat mir mitgeteilt, dass er keine Verwendung mehr für mich hat", sagt der ehemalige Stürmer. Auch die U21 steht in der Bayernliga vor dem Aus.
von  Matthias Eicher
Einst Torjäger des TSV 1860: Bernhard Winkler.
Einst Torjäger des TSV 1860: Bernhard Winkler. © imago/DeFodi

München - Es gibt eine Vereinsikone beim TSV 1860, die seit Sommer den Laden an der Grünwalder Straße zusammenhält: Daniel Bierofka. Der 39-jährige Trainer ist aber nicht der einzige Vollblutlöwe, der sich Anfang Juni nach dem schmerzlichen Absturz aus dem Profifußball als Helfer in der Not angeboten hatte.

Im Gegensatz zu Bierofka kam es bei einem anderen Löwen-Helden ganz anders, denn: Bernhard Winkler durfte nicht mithelfen. Und jetzt muss er gehen.

Auflösungsvertrag für Bernhard Winkler

Der einstige Bundesligastürmer der Löwen und sein Herzensklub werden künftig getrennte Wege beschreiten. Was sich in den vergangenen Wochen und Monaten bereits abgezeichnet hatte, steht nun unmittelbar bevor. Medienberichten zufolge hat der 51-jährige Winkler auf Giesings Höhen einen Auflösungsvertrag seines unbefristeten Kontrakts unterzeichnet.

Das hat Winkler der AZ am Freitag bestätigt. "Die Vertragsauflösung war ja schon länger im Gespräch, jetzt haben wir uns geeinigt und ich bin noch bis 31. März hier. Dann ist das Thema 1860 Geschichte", erklärte der einst treffsichere Sechzger-Stürmer (93 Tore in 217 Spielen). Winklers leises Servus bei Sechzig, es ist ein trauriger Abgang.

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"Der Verein hat mir mitgeteilt, dass er keine Verwendung mehr für mich hat. Ich bin ja leider nicht der Einzige, der dieses Schicksal erleidet", meint Winkler im Hinblick auf Leidensgenossen wie Alex Allegro, während der vergangenen Rückrunde Übersetzer von Abstiegstrainer Vitor Pereira.

Bernhard Winkler war Teammanager des TSV 1860

Krasser Unterschied: Der ebenfalls vor dem Aus stehende Allegro prägte keine Ära, sondern ist ein "Überbleibsel" aus der Amtszeit seines portugiesischen Landsmannes. Mit Winkler geht eine Löwen-Legende, von denen es oft heißt: gefälligst einbinden in den blau-weißen Kosmos, da sie Löwenherz wie Leidenschaft mitbringen.

Winkler, unter Pereira Teammanager und seither ohne Funktion, wollte den Löwen treu bleiben – und doch fällt er dem erklärten Sparkurs der Vereinsführung zum Opfer. Winkler dazu: "Dann soll es so sein: Wenn nichts da ist, ist eben nichts da. Wenn es keine Möglichkeiten gibt, muss ich es akzeptieren. Das muss ich erst einmal sacken lassen."

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Es ehrt Winkler, gegen "seine" Löwen nicht nachzutreten, und doch ist ihm anzumerken: Er ist über das Ende und dessen Art und Weise frustriert.

Kein Statement vom TSV 1860

Der Hintergrund: Bisher gab es vom Verein, auch auf gestrige AZ-Nachfrage, keinerlei Statement – und das bei einem verdienten Spieler und Funktionär. Zudem dürfte Winkler aufgestoßen haben, dass ihn Ex-Geschäftsführer Markus Fauser nach AZ-Informationen über Wochen und Monate im Unklaren ließ, ob es weitergeht.

Vermutlich nicht weitergehen wird es zudem für die U21. 1860 erwägt derzeit eine Auflösung der Junglöwen, die derzeit aus U19-Akteuren und Reservisten der ersten Elf zusammengewürfelt wird. Der Tabellen-Zehnte der Bayernliga wird von einer anderen Ikone betreut, einer des Deutschen Fußballs: Christian Wörns. "Ich kann dazu leider nichts sagen. Ich bin nicht der Entscheidungsträger", erklärte der 66-malige Nationalspieler der AZ dazu knapp – KGaA-Geschäftsführer Michael Scharold schwieg.

Wörns betreut zwar zudem die U19, aus der die besten Talente den Sprung zu den Regionalliga-„Profis“ direkt schaffen sollen. Über Sechzigs Sparpolitik dürfte er aber ebenso wenig erfreut sein wie Winkler, den sie bereits den Job gekostet hat.

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