TSV 1860 München - Andreas Rettig: "Hasan Ismaik sollte sich zurückziehen"

Andreas Rettig, Geschäftsführer des FC St. Pauli, hat eine klare Meinung zu Hasan Ismaik und der Situation bei den Löwen. "Er sollte sich zurückziehen", sagte Rettig der Hamburger Morgenpost.
München/Hamburg - Der St. Pauli-Boss hätte allen Grund, so etwas wie Schadenfreude zu empfinden. Unvergessen bleibt die Szene, als die Pauli-Vertreter beim Auswärtsspiel in München im März vor Hasan Ismaik saßen. Die Vereinsvertreter wurden - so die Aussage von Rettig damals - angewiesen, nicht zu jubeln. Später hätten sie ihre Plätze verlassen müssen, schlussendlich hatte sich Ex-Präsident Peter Cassalette zwar entschuldigt, konnte jedoch auch nicht für eine ausreichende Deeskalation sorgen.
Nun ist der TSV 1860 in den Amateursport abgestürzt während der FC St.Pauli zwar keine gute Zweitliga-Saison hinter sich hat, am Ende aber auf einem passablen siebten Platz landete. Aber Schadenfreude? "Wenn jemand am Boden liegt, verbietet es sich, noch drauf zu treten. Aber ich erlaube mir trotzdem klar zu sagen: Dieser Abstieg ist verdient", so Rettig im Interview mit der Hamburger Morgenpost.
Der St.Pauli-Boss lässt denn auch kein gutes Haar am Investor der Löwen: "1860 und Herr Ismaik zeigen auf eklatante Weise, dass Geld alleine, wenn es nicht richtig eingesetzt wird, mehr Fluch als Segen ist. Wenn du mit deiner Politik gegen jegliche Kultur verstößt, und dich auf allen Ebenen nicht mit Ruhm bekleckerst, dann ist der Abstieg das Ergebnis", so Rettig.
Rettig: 50+1 bleibt bestehen
Wie es weiter gehen muss bei den Löwen? Für Rettig klar: "Herr Ismaik wäre gut beraten einzusehen, dass sein Invest, vor allem aber sein Verhalten und Geschäftsgebaren, keine Früchte tragen. Dann wäre die Konsequenz, einen Schlussstrich zu ziehen." Und weiter: Wenn die beiden Haupt-Akteure, e.V. und Investor, keine Basis finden, wäre es wohl der bessere Weg, wenn sich der eine Gesellschafter zurückziehen würde."
Rettig gilt zudem als klarer Verfechter der 50+1-Regel, gegen die Ismaik jetzt klagen will. Wenn es nach dem St.Pauli-Geschäftsführer geht, bleibt die Regel bestehen: "Alles andere wäre in meinen Augen eine Katastrophe. 50+1 ist für mich das letzte Stopp-Schild auf dem Weg zur totalen Kommerzialisierung."
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