TSV 1860: Köllner trauert um Peter Grosser - "Der Mensch geht völlig verloren"

Auch bei der Pressekonferenz am Donnerstag war der plötzliche Tod von Löwen-Legende Peter Grosser Thema. Trainer Michael Köllner erklärte, wie einsam der 82-Jährige in der Corona-Krise war.
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Peter Grosser führte die Löwen 1966 als Kapitän zum Meistertitel.
Peter Grosser führte die Löwen 1966 als Kapitän zum Meistertitel. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Der TSV 1860 trauert um seinen Meisterlöwen-Kapitän. Am Donnerstag äußerte sich auch Sechzigs sportliche Leitung zum plötzlichen Tod von Vereinslegende Peter Grosser – inklusive unterschwelliger Kritik an den Einschränkungen in Zeiten der Corona-Krise.

Gorenzel: Grosser hinterlässt "eine große Lücke im gesamten Vereinsleben"

"Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um im Namen der gesamten Löwenfamilie den Angehörigen von Peter Grosser unser Beileid auszusprechen. Nicht nur 1860 hat einen herausragenden Fußballer verloren. Peter war ein Vorbild über Generationen hinweg, für den gesamten deutschen Fußball", erklärte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel über Grosser, der am Dienstag mit 82 Jahren verstorben war. Der gebürtige Münchner habe dem Verein auch nach seiner aktiven Laufbahn "immer zur Seite gestanden" und hinterlasse "eine große Lücke im gesamten Vereinsleben."

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"Ein Gesicht des Vereins hat die Augen geschlossen", sagte Cheftrainer Michael Köllner, der von einer "schlimmen Nachricht" sprach und "immer noch konsterniert" sei. Der 51-Jährige zeigte sich angesichts der Vereinsamung Grossers in der Corona-Krise nachdenklich. "Es kommt auch ein anderes Gesicht zum Vorschein, das Corona vermittelt in dieser Zeit: Es gibt so viele Menschen, die einsam zuhause sitzen, keiner kümmert sich um sie. Das war auch der Alltag vom Peter, den er mir noch vergangene Woche am Telefon geschildert hat: Er kann nicht zum Fußball, kann nicht viel unternehmen und sitzt alleine daheim."

Köllner kritisiert: "Dieses Gesicht findet viel zu wenig Beachtung, auch in der Politik. Man unterhält sich über Zahlen und der Mensch dahinter geht völlig verloren." Köllner hoffe, "dass die Leute bald wieder die Gesellschaft und soziale Kontakte genießen können." Der Oberpfälzer hoffe zudem, "dass Peter seine Ruhe finden und uns von oben seine Daumen drücken" werde.

Im Auswärtsspiel am Samstag beim MSV Duisburg wird 1860 mit Trauerflor auflaufen, im nächsten Heimspiel am 22. März gegen Dynamo Dresden soll es zudem eine Schweigeminute geben.

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2 Kommentare
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  • Max Merkel am 05.03.2021 15:45 Uhr / Bewertung:

    Klar, wenn man durch seine persönlichen Schicksalsschläge zwei Söhne verliert ist das doppelt tragisch. Wär das nicht passiert hätten sich die Söhne um ihn gekümmert und er hätte noch Familie mit Enkelkinder usw. Das Leben ist oft sehr grausam.

  • am 04.03.2021 17:23 Uhr / Bewertung:

    Gute Feststellung: Der Mensch! Gibt es den noch? Kennen Sie Ihren Nachbarn? Ich nicht. Es sind ja 8 Meter. Kennt mich mein Nachbar? Auch nicht. Wer hat daran "schuld"? Wir? Oder sind wir nur noch Individuen, nicht Egoismen? Wer von Euch kennt sein Auto nicht besser als seinen Nachbarn? Und Grosser? Man muß auch ihn verstehen - ein alter, verdienter, Mann - am Ende seines Weges! Hoffentlich war er zuletzt mit sich einige - und nicht allein. Ich trauere um ihn!

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