TSV 1860: Kein Mölders ist auch keine Lösung

Beim 1:1 des TSV 1860 in Verl lässt Trainer Köllner seinen Torjäger fast 80 Minuten auf der Bank schmoren. "So eine Plauze hat im Profifußball nichts zu suchen", grantelt Ex-Löwe Olaf Bodden.
Matthias Eicher
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
14  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Schmort gegen Verl nur auf der Bank und muss sich Diskussionen über seine (Körper-)Form gefallen lassen: 1860-Oldie Sascha Mölders.
Schmort gegen Verl nur auf der Bank und muss sich Diskussionen über seine (Körper-)Form gefallen lassen: 1860-Oldie Sascha Mölders. © imago images/Eibner

Im Jahre 2002 hat die in Fußballerkreisen nicht ganz unbekannte Punkrock-Band "Die Toten Hosen" ein Lied geschrieben, das geht so: "Kein Alkohol ist auch keine Lösung, ich hab es immer wieder versucht. Kein Alkohol ist auch keine Lösung, es würde gehen, doch es geht nicht gut."

Sascha Mölders: Torschützenkönig trotz Bäuchlein

Beim TSV 1860 gibt es da einen passionierten Weißbiertrinker namens Sascha Mölders, der dieses Motto seit langer Zeit lebt. Zum Bundesliga-Profi, zu Sechzigs Aufstiegshelden und zum ältesten Torschützenkönig im deutschen Profifußball hat er es dennoch geschafft. Trotz Bier und Bäuchlein, die er als "Wampe von Giesing" mit viel Selbstironie vermarktet.

Akute Formschwäche beim Löwen-Kapitän

Mit Michael Köllner gibt es nun einen Cheftrainer der Löwen, der sich aufgrund der akuten Formschwäche seines 36-jährigen Kapitäns (erst zwei Saisontore) die Frage stellt: Kein Mölders, ist das die Lösung?

Im Auswärtsspiel am Samstag gegen den SC Verl musste Mölders auf der Bank schmoren. Völlig zu Recht, wie der einstige 1860-Stürmer Olaf Bodden bei "Heute im Stadion" meinte: "So eine Plauze hat im Profifußball nichts zu suchen!" Doch die frustrierende Antwort aus Sechzigs Sicht lautet: Kein Mölders ist auch keine Lösung.

Lesen Sie auch

Traumtor von Merveille Biankadi - 1860 spielte besser, aber noch nicht gut genug

Nach dem Führungstreffer durch Merveille Biankadi (22.), einem Traumtor per Hacke nach Vorarbeit des Ersatz-Spielführers Stefan Lex und Phillipp Steinhart, wähnte sich der TSV nach zuletzt vier Spielen ohne Dreier mal wieder auf der Siegerstraße. Die Köllner-Kicker agierten im Vergleich zur blutleeren 0:2-Heimpleite gegen den FSV Zwickau formverbessert und willens, endlich wieder dreifach zu punkten.

So richtig überzeugen konnten die Giesinger mit Neuzugang Marcel Bär an vorderster Front, umwirbelt von Biankadi und Lex, aber auch nicht. Umso bitterer, dass trotz ordentlicher Defensiv-Leistung ein samstäglicher Sonntagsschuss von Nico Ochojski hinter dem überrumpelten Torhüter Marco Hiller in den Winkel fiel (66.).

Lesen Sie auch

Biankadi: "Wir haben aktuell schwere Wochen"

"Das Ergebnis ist enttäuschend, wenn du bereits 1:0 vorne liegst", ließen die Löwen ihren Torschützen Biankadi bei Magenta Sport ins Mikro sagen. Der Winter-Neulöwe der Vorsaison bekannte zur Magerkost-Phase des TSV mit Punkt Nummer vier aus den letzten fünf Partien geknickt: "Wir haben aktuell schwere Wochen. Deshalb hätte uns ein Sieg gutgetan. Das ist für uns bitter."

Köllner wollte es positiv sehen

Coach Köllner zeigte sich zwar ebenso wenig zufrieden, doch der Oberpfälzer wollte es positiv sehen: "Am Ende ist das 1:1 stehengeblieben. Für uns war es wichtig, dass wir nach der Heimniederlage gegen Zwickau zumindest auswärts wieder punkten und mit etwas Zählbarem heimfahren."

Lesen Sie auch

Mölders mit versteinerter Miene

Der 51-Jährige kritisierte aber auch eine gewisse Passivität der Giesinger, die sich aus dem Abnutzungskampf ergab: "Wir haben es verpasst, mehr im eigenen Ballbesitz zu unternehmen." Nach dem ärgerlichen Ausgleich habe 1860 gar Glück gehabt: "Wir waren verunsichert. Das Gegentor hat uns ein paar Minuten im Kopf beschäftigt. Glücklicherweise für uns hat Verl kein Tor machen können."

Auch Mölders konnte es nicht mehr richten: Der Spielführer, der mit versteinerter Mine auf der Bank schmorte, wurde in der 78. Minute für seinen glücklosen Kollegen Bär eingewechselt. Prompt verpasste Mölders eine Minute später das 2:1, als ihm eine Hereingabe über den Scheitel rutschte.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
14 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Schubri am 29.09.2021 08:24 Uhr / Bewertung:

    Ein Punkt in Verl ist jetzt nicht so schlecht. Außerdem liefert ein Spiel jetzt, mit Mölders als Joker, noch keine großen Rückschlüsse.

  • sechzger am 28.09.2021 17:41 Uhr / Bewertung:

    Ich bin auch der Meinung,vom Torinstink haben wir keinen besseren,also muß Mölders spielen,wenn ich dagegen Bär gesehen habe der als Sturmspitze aufgestellt war ,der war überall nur nicht in der Spitze,so kann man nicht spielen.Es ist richtig wir haben zur Zeit Ladehemmung aber ich glaube es wird wieder besser für un,aber nicht das jede Woche eine andere Manschaft aufs Feld geschickt wird wo soll da sich blind verstehen.

  • Stifler am 27.09.2021 20:16 Uhr / Bewertung:

    Man hat doch beim Spiel gegen Verl ,als Mölders erst nach 78 Min. eingewechselt wurde , genau gesehen voran es liegt : Am herausspielen von Torchancen !
    Aber jede Woche wird sich meistens nur auf Mölders eingeschossen . Stürmer brauchen nunmal verwertbare Bälle ,und das hat letzte Saison eben besser funktioniert !
    Ich hab mich übrigens auch dafür ausgesprochen Mölders mal als Einwechselspieler zu bringen ,aber wenn das erst 12 Min. vor Spielende (Linsbichler noch später) ist , kann ich das auch nicht ganz nachvollziehen .Was sollen die da noch reißen ?
    Im übrigen täte ein Spielmacher wie der Atik von Magdeburg der Mannschaft gut .........

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.