1860-Remis in Verl: Michael Köllner und die Sache mit dem Glück
München - Schon vor dem 1:1-Unentschieden beim Tabellennachbar SC Verl forderte Löwen-Trainer Michael Köllner das Schicksal heraus: "Wir müssen uns das Glück wieder verdienen", erklärte er gegenüber "Magenta Sport".
Der Plan: "Wir wollen von Beginn an eine hohe Intensität anschlagen", gab der Münchner Übungsleiter als Marschroute vor. Im Spiel war früh zu erkennen: Die Löwen standen hinten sicher und ließen sich von den offensivstarken Verlern nicht herauslocken.
Endlich wieder Glück - Biankadi veredelt sehenswert
Die Einstellung der Löwen passte und mit der Zeit wurde der Druck größer. Phillipp Steinhart bekommt den Ball nach starkem Einsatz von Stefan Lex irgendwie in die Mitte, wo der überraschte Merveille Biankadi plötzlich ganz alleine vor dem Tor auftaucht.
Dort lenkt der den Ball mit der linken Hacke irgendwie in Richtung Tor. Verl-Keeper Niclas Thiede ist komplett überrumpelt und kann die Kugel nicht mehr von der Linie kratzen. "Ich hab natürlich auch Glück, weil die 27 (Verls Mael Coboz, Anm. d. Red) den Ball genau zu mir spielt", gestand Torschütze Biankadi nach dem Spiel. Den vielen mitgereisten Löwen-Fans wird es egal gewesen sein - endlich wieder eine Führung"
Es bewahrheitete sich, was Köllner von seiner Mannschaft gefordert hatte. Mit viel Intensität Ballverluste erzwingen und hoffen, dass einer den Weg ins Tor findet. Doch so schnell man vom Glück profitiert, so schnell fliegt es einem schon wieder um die Ohren.
Zu wenig nach der Führung gemacht - "Sonntagsschuss" für Verl
Nach dem Seitenwechsel konnte der TSV zwar die Führung verwalten, doch richtig gefährlich in der eigenen Offensive wurde es nicht mehr. Das ärgerte auch den Trainer: "Wir hätten im eigenen Ballbesitz mehr machen müssen", stellte er fest. An der Einstellung habe es jedoch nicht gelegen: "Wir wollten schon aufs 2:0 gehen. Der Schiedsrichter hat uns mit einigen Entscheidungen aus dem Spiel gebracht. Den Brustlöser haben wir dann nicht geschafft", so Köllner.
Stattdessen war es der SC Verl, der ebenfalls beim Fußballgott anklopfte. Nico Ochojski fasste sich nach einem vermeintlich harmlosen Eckball aus gut 30 Metern ein Herz und knallte das Leder mit dem Außenrist unhaltbar in den Winkel (66.). Für Köllner trifft Löwen-Keeper Marco Hiller keine Schuld: "Am Ende kommt es dann zu so einem Sonntagsschuss. Der Torwart steht eigentlich richtig, der hat einfach gepasst", stellte der 51-Jährige ernüchternd fest.
In der Folge drückten die Gastgeber auf den Sieg. "Wir waren verunsichert. Das Gegentor hat uns ein paar Minuten im Kopf beschäftigt", so Köllner. Was könnte an so einem Nachmittag helfen, dass die Partie nicht verloren geht? Natürlich: "Im Anschluss hatten wir bei zwei, drei Szenen Glück." So ganz verließ es den Löwen an diesem Nachmittag dann doch nicht.
Gegen den Aufsteiger Viktoria Berlin am kommenden Samstag dürfte die Köllner-Truppe alles daran setzen, das zurückgekehrte Glück dann in drei Punkte umzumünzen.
- Themen:
- Michael Köllner
- SC Verl