TSV 1860: Der Joker von Giesing - Ex-Löwe Keller glaubt an neue Mölders-Rolle

Kann Alphalöwe Sascha Mölders Auswechselspieler? Der Ex-Sechzger und Bundesliga-Trainer Jens Keller glaubt daran, nennt ein prominentes Beispiel – und den Knackpunkt: "Er könnte Unruheherd werden."
Matthias Eicher
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Auf geht's Sascha, schieß' ein (Joker-)Tor: Ex-Löwe Jens Keller (kl. Foto) hält viel vom Mölders-Plan seines Kollegen Michael Köllner (l.)
Auf geht's Sascha, schieß' ein (Joker-)Tor: Ex-Löwe Jens Keller (kl. Foto) hält viel vom Mölders-Plan seines Kollegen Michael Köllner (l.) © imago images/MIS

München - Sascha Mölders avancierte letzte Saison zum Torschützenkönig von Giesing. Ganz nebenbei kam der 36-jährige Sturm-Oldie auf die Idee, seinen etwas übergewichtigen Körper als "Wampe von Giesing" zu vermarkten. Wird der Ex-Bundesligaspieler des FC Augsburg nun zum Joker von Giesing?

Michael Köllner, Cheftrainer des TSV 1860, beorderte seinen Kapitän und Torjäger in den letzten beiden Spielen beim SV Verl und Viktoria Berlin (jeweils 1:1) nur auf die Ersatzbank. Prompt zeigte sich, vor allem im Heimspiel gegen Berlin, der Effekt: Mölders agierte wieder mit deutlich mehr Überzeugung als zuvor, warf sich in die Zweikämpfe, animierte die Fans in der Westkurve – und vor allem traf der Angreifer zum 1:1. Fragt sich nur: Kann Mölders Joker auch auf Dauer?

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Keller: Mölders als Joker? "Das könnte funktionieren"

Ein Ex-Löwe, der inzwischen selbst als Cheftrainer wirkt, könnte sich Mölders in dieser Rolle vorstellen, vergleicht ihn mit einem prominenten Beispiel – und nennt aber auch eine Herausforderung, die Köllner vor große Probleme stellen könnte. "Sascha Mölders war letzte Saison sehr wichtig für die Löwen", erklärt Jens Keller im Gespräch mit der AZ über den Mann, der sich mit seinen 22 Volltreffern zum ältesten Torschützenkönig im deutschen Profifußball gekrönt hat.

Jens Keller spielte zwischen 1992 und 1996 für den TSV 1860.
Jens Keller spielte zwischen 1992 und 1996 für den TSV 1860. © Tom Weller/dpa

Keller, der zwischen 1992 und 1996 den Durchmarsch der Sechzger aus der Dritten Liga in die Bundesliga mitgemacht hat, weiß aber auch um die jüngste Krise bei den Blauen. "Ich bin nicht so nahe dran, um seine Verfassung zu beurteilen, aber Mölders in der Jokerrolle, das könnte schon funktionieren."

TSV 1860: Wird Sascha Mölders der Nils Petersen der Löwen?

Keller, der sich als Trainer vor allem beim FC Schalke 04, Union Berlin und beim 1. FC Nürnberg als Köllners Nach-Nachfolger einen Namen machte, hat dafür auf ein namhaftes Beispiel parat, wo dieses Modell bestens funktioniert: "Wenn man Nils Petersen anschaut – er ist der perfekte Joker in Freiburg. Er hilft jedes Mal, wenn er reinkommt, und hat schon viele Tore als Einwechselspieler geschossen."

Musterbeispiel eines Jokers: Freiburgs Nils Petersen.
Musterbeispiel eines Jokers: Freiburgs Nils Petersen. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Wohl nicht ganz unwissend um Mölders' Charakter, fügt Keller hinzu: "Es geht darum, die Rolle anzunehmen. Petersen hat sie bei Freiburg bestens angenommen." Die Statistik belegt: Mit 30 Jokertoren ist der 32-Jährige erfolgreichster Einwechselspieler in Europas Top-Ligen.

Zurück vom Bundesliga-Fußball im Breisgau an die Grünwalder Straße und dem Knackpunkt der Geschichte: Lässt sich Mölders nach den Meriten der Vorsaison, nach seiner erstklassigen Vergangenheit und seinem Status als "Fußballgott" der Sechzger einfach mir nichts, dir nichts zum Einwechselspieler umfunktionieren? "Wenn Mölders die Rolle annimmt, kann er sehr wertvoll sein", meint Keller, doch er warnt auch: "Nimmt er sie nicht an, kann so ein Spieler schnell zum Unruheherd werden."

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Auch Mölders-Vertreter Bär ist kein Torgarant

Wer Mölders kennt, der weiß: Der gebürtige Essener ist Sechzigs Aggressiv-Leader, sein Ventil sind mit Vorliebe Gegenspieler und Schiedsrichter. Schmort der Alpha-Löwe auf der Bank, könnte es die Vulkanausbrüche vermehrt abseits des Rasens geben. In Mölders' Wahrnehmung ist Konkurrent Marcel Bär gewiss nicht besser. Laut Keller müsste ihm Köllner signalisieren: "Du bleibst unheimlich wichtig für uns, auch wenn es für 90 Minuten nicht mehr reicht!"

Köllners und auch Bärs Problem mit Mölders auf der Bank: Der Neuzugang mag zwar besser pressen als Mölders und im Verbund mit Stefan Lex und Merveille Biankadi schneller wirbeln, doch dies müsste sich über kurz oder lang auch in den Zahlen des 29-Jährigen (zwei Saisontreffer) niederschlagen. Aktuell heißt der beste 1860-Torjäger mit drei Treffern – richtig: Mölders.

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  • shark am 06.10.2021 09:30 Uhr / Bewertung:

    Mölders Zeit bei 60 neigt sich dem Ende.-nach dieser Saison ist Schluss bei 60
    Jetzt gilt es einen Nachfolger aufzubauen und für Mölders sehe ich aktuell eher die Jokerrolle.
    Im übrigen bestimmt nur einer.wer spielt und das ist der Trainer.

  • Radio Pähl am 05.10.2021 20:40 Uhr / Bewertung:

    Der gemeinsame Nenner aller Artikel über Sascha Mölders ist, dass man ihm am besten einen Betreuer vor die Nase setzen sollte weil er das selber nicht auf die Reihe kriegt! Bei all den bedenklichen Äusserungen von Mölders und seiner teilweise arg grenzwertigen Taten, finde ich, dass das zu weit geht!

  • Schokoflocke am 05.10.2021 17:13 Uhr / Bewertung:

    Mölders, Mölders. immer nur Mölders. Ruft man die Seite hier des TSV auf ,sieht man mindestens 5 Mal einen Artikel mit seinem Gesicht . Diese Omnipräsenz in den Medien beginnt ganz stark zu nerven. Und Mölders hat das zu tun was der Trainer sagt und nicht was er will. Wir sind nicht bei Wünsch dir was und das Spieler jetzt schon Macht über den Trainer haben. Evtl rühren viele Probleme ganz einfach auch daher das Sascha immer mehr zum Stinkstiefel mutiert, wenn man gesehen hat wie er seine peinliche Ego Show abgezogen hat und Lindsbichler wie Luft behandelt hat oder beide male als er aus / eingewechselt wurde. Kollegial ist das nicht gewesen. Der Mann tanzt 60 mächtig auf der Nase rum

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