Trainersuche beim TSV 1860: Günther Gorenzel widerspricht Manuel Baum – "Kann die Aussagen nicht nachvollziehen"
München - Manuel Baum war bereit für den TSV 1860 – aus enger Verbundenheit. Der frühere Bundesliga-Coach von Schalke 04 und des FC Augsburgs wollte unterstützen, weil er Sechzig in einer Notlage sah. Und so wie es der 43-Jährige bei Sky darstellte, hatte er auch entsprechende Signale vom Verein erhalten. "Kannst du uns bis Ende der Saison helfen?", sei Baum von den Löwen gefragt worden.
"Ich habe mich tatsächlich darauf vorbereitet, am Montag einzusteigen", sagte Baum, der als Nachwuchstorwart bei den Löwen spielte und dessen Sohn ab Sommer fest zum Verein stoßen wird.
Baum über Gorenzel: "Das ist nicht die feine englische Art"
Dann aber erfuhr Baum, so erklärte er, am Samstag aus den Medien, dass nicht er, sondern Maurizio Jacobacci den Posten übernimmt. "Es ist überraschend, wie die eine oder andere Kommunikation dann abläuft. Das ist nicht die feine englische Art", kritisierte Baum: "Es ging weder um Laufzeit noch um Geld. Es ging darum, bis Sommer zu helfen."
Als 1860-Sportchef Günther Gorenzel bei der Vorstellung Jacobaccis zu diesem Vorgang befragt wurde, war er sich keiner Schuld bewusst. "Ich kann nur sagen", setzte der Österreicher, "ich habe mit vielen Trainern gesprochen im Entscheidungsprozess und habe jedem Trainer die Situation offen und ehrlich dargestellt und habe, bevor wir uns für Maurizio entschieden haben, jedem Trainer klar kommuniziert, was die Entscheidung ist. Von daher kann ich die Aussagen nicht nachvollziehen."
Da kann man nur den verstorbenen finnischen Kommunikationswissenschaftler Osmo Wio heranziehen, der einst sinngemäß sagte: "Kommunikation gelingt nie, außer durch Zufall."