Stefan Lex ist zurück beim TSV 1860: So will er die nächsten Juwele zu den Profis bringen

Nach seinem Karriereende im Sommer ist Stefan Lex als Koordinator Perspektivspieler wieder zurück beim TSV 1860 und kümmert sich darum, den Junglöwen beim Sprung zu den Profis zu helfen. Die AZ hat mit dem ehemaligen Kapitän über seinen neuen Job gesprochen.
Matthias Eicher
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Vollblut-Löwe Stefan Lex ist dem TSV 1860 auch nach seinem Karriereende erhalten geblieben.
Vollblut-Löwe Stefan Lex ist dem TSV 1860 auch nach seinem Karriereende erhalten geblieben. © IMAGO / Ulrich Wagner

München - Vom Platz ins Büro, Vom Löwen-Kapitän zum Koordinator Perspektivspieler – Stefan Lex hat im Löwen-Kosmos seine neue Rolle gefunden. In der AZ spricht der 34-Jährige über...

...seine neuen Aufgaben: "Ich kümmere mich hauptsächlich um den Übergangsbereich aus dem NLZ in den Profibereich: U17, U19, U21 bis zu den Profis. Ich habe viele Spiele gesehen in den letzten Monaten und die Jungs begleitet, in Abstimmung mit den Trainern. Vor zwei Wochen haben wir auch angefangen, wieder Spieler ins Profitraining zu integrieren. Gerade die jungen Spieler suchen oft nicht das Gespräch mit dem Cheftrainer oder Geschäftsführer, für die bin ich der Anlaufpunkt. Ich sehe mich als eine Hilfestellung zusätzlich zum vorhandenen Personal."

Auch Stefan Lex musste sich als junger Spieler durchbeißen

...drei Junglöwen-Zielgruppen: "Es geht sowohl um Spieler wie Michael Glück oder Milos Cocic, die sich schon im Profibereich etabliert haben, als auch um Spieler wie Mansour Ouro-Tagba und Devin Sür, die schon länger bei den Profis dabei waren und auch um Jungs, die bisher noch nicht oben dabei waren. Nur weil Spieler schon öfter bei den Profis dabei waren, sind sie noch keine fertigen Spieler und es heißt nicht, dass der Karriereweg so weitergeht."

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...seine Karriereanfänge ohne Ansprechpartner für Perspektivspieler: "Oben trainieren, unten spielen – das habe ich in Fürth selbst erlebt. Von daher glaube ich, dass ich ganz gut rüberbringen kann, was mir damals geholfen hat und was den Spielern helfen kann. Ich glaube, dass es bei Sechzig eine sinnvolle Position ist und hatte schon mit Günther Gorenzel besprochen, dass es in eine solche Richtung gehen könnte. Ich hatte zu vielen jungen Spielern einen guten Draht. Fabian Greilinger hat sich oft an mich gewandt. Leo Morgalla habe ich öfter nach Hause gefahren, weil er aus meiner Gegend kommt, und dabei viel mit ihm geredet. Oder auch Marius Wörl. Ich habe schon während der Karriere versucht, ein Führungsspieler zu sein, den man auch als junger Spieler gerne um Rat bittet."

Stefan Lex: "Wir haben auf jeden Fall ganz gute Jungs bei uns in den Teams"

...seine neuen Arbeitszeiten: "Unter der Woche Montag bis Freitag bin ich ab etwa halb neun im Büro. Dazu schaue ich mir die Jugendspiele am Wochenende an. Die Profis schaue ich mir auch an, aber nicht immer live. Dazu bin ich im Austausch mit den NLZ-Trainern, Chefscout Jürgen Jung und NLZ-Leiter Manfred Paula. Mit ihnen ist eng abgestimmt, wer die Kandidaten für die Profis sind. Wenn der Cheftrainer weiß, wie viele Spieler er für ein Training haben will, koordiniere ich das und informiere alle Beteiligten."

… seinen Austausch mit Trainer Maurizio Jacobacci und Dr. Christian Werner, dem Sportchef in spe: "Also zum Maurizio habe ich einen Austausch, in dem es hauptsächlich um das Training der Jugend oder Perspektivspieler geht und wer soll vielleicht in der U21 spielen am Wochenende? Mit Herrn Dr. Werner habe ich erst ein Gespräch geführt, vor zwei Monaten oder so. Seitdem haben wir keinen Austausch mehr gehabt."

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… seinen Blick für Talente: "Ich nenne natürlich keine Namen, um da auch keine Erwartungen zu schüren. Aber wir haben auf jeden Fall ganz gute Jungs bei uns in den Teams. Am Ende des Tages können wir nur sagen: Der könnte es schaffen, und dann müssen wir alle zusammen helfen, dass er es dann am Ende schafft."

Das muss ein junger Spieler mitbringen, um es beim TSV 1860 zu schaffen

… seinen Rat an Perspektivspieler bei 1860: "Wenn man jetzt so die letzten Jahre anschaut, wer es bei uns geschafft hat im Profibereich: Niki Lang, der Greile, Leo Morgalla oder so. Das waren jetzt technisch keine perfekten Spieler, ohne dass ich das zu negativ auslege, aber die haben immer Vollgas und alles gegeben für den Verein. Auf der anderen Seite hat der eine oder andere, der technisch begabter war, aber vielleicht nicht diesen Eifer gehabt hat, es dann nicht geschafft. Darum ist das, glaube ich, ein großer Punkt, der bei 1860 wichtig ist. Um es vereinfacht zu sagen: Ein guter Fußballer muss das Kämpfen lernen und ein Kämpfer sich stetig technisch verbessern. Zudem sollten die Jungs bodenständig bleiben und sich dessen bewusst sein, dass man mit seiner persönlichen Leistung dafür verantwortlich ist, was am Ende in der Karriere rauskommt und nicht der Berater, der schlechte Arbeit macht, weil er ihn nicht nach oben bringt, oder der Trainer der einen vermeintlich ungerecht behandelt."

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… seine möglichen Folgejobs: "Ich sehe mich noch nicht als Trainer. Ich habe mich zwar erst für die Verlängerung der B-Trainerlizenz angemeldet. Ich denke aber nicht Richtung Trainer, eher in Richtung Scout. Ich kann mir auch vorstellen, in ferner Zukunft mehr Verantwortung zu übernehmen."

Der geplatzte Traum vom Aufstieg nagt noch immer an Lex

...seine sportliche Nebentätigkeit: "Ich bin in der AH beim FC Eitting mehr oder weniger im Training und habe drei Spiele gemacht. In einer Ü30-Ballsportgruppe fungiere ich als Co-Trainer. Aber das ist Gaudi, da machen wir alle möglichen Schulsportarten. Da sind auch einige andere Ex-Fußball- oder Eishockeyspieler dabei, die alleine nicht motiviert genug wären, um laufen zu gehen."

… etwaiges Jucken in den Füßen: "Manchmal denkt man sich natürlich schon, dass es jetzt schon irgendwie noch cool wäre. Auf der anderen Seite habe auch so jetzt das eine oder andere Wehwehchen, wo ich mir jetzt denke, eigentlich ist es schon ganz gut, dass ich den Absprung gefunden habe. Ehrlich gesagt habe ich da im Moment überhaupt keine Ambitionen – auch nicht, jetzt irgendwie beim Heimatverein in der Ersten zu spielen."

… das Fazit seiner Profikarriere: "Ich hätte, bis ich 23 war, nie gedacht, dass ich jemals Fußballprofi werde. Ich habe Bundesliga gespielt, habe fünf Jahre bei 1860 gespielt, wo ich es vorher vier Mal im Probetraining nicht geschafft hatte. Insgesamt ist es schon okay, wie es gelaufen ist."

… seinen geplatzten Traum, als Spieler mit 1860 aufzusteigen: "Es nagt auf jeden Fall an mir. Auf der anderen Seite: Ich bin ja weiter ein Teil des Vereins und möchte auch in meiner neuen Funktion mithelfen, dass man irgendwann das große Ziel erreicht." 

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