Budget ausgereizt, Sponsoren vor dem Absprung: Droht dem TSV 1860 erneut ein Kader-Chaos?

Die Verträge von 18 Löwen laufen aus. Nach AZ-Infos ist das geplante Budget des TSV 1860 für die kommende Saison aber bereits ausgeschöpft – somit gibt es derzeit kaum Spielraum für Vertragsverhandlungen.
Matthias Eicher
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18 Verträge laufen aus: Viel Arbeit beim TSV 1860 für Christian Werner.
18 Verträge laufen aus: Viel Arbeit beim TSV 1860 für Christian Werner. © IMAGO / Sven Simon

München – Und jährlich grüßt das Zahlen-Murmeltier bei den Löwen, einzig das Personal hat sich inzwischen verändert: Anfang 2023 mussten Finanz-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer und Sport-Boss Günther Gorenzel die Köpfe zusammenstecken, um Transfer-Tetris spielen zu können – letzten Endes hinterließ Gorenzel noch ein paar ausgehandelte Deals, bevor er dann selbst das Weite suchte und die berühmt-berüchtigte Transferphase der Sechzger begann, der später der Vorwurf anhaftete, voller "Ungereimtheiten" zu sein.

Der Spieleretat des TSV 1860, anfangs mit 4,5 Millionen Euro und nur 14 Bestandsverträgen bereits ausgeschöpft, konnte damals nur dank des Dauerkartenvorverkaufs (11.700 Tickets) und des Transfers von Leandro Morgalla zum österreichischen Meister Red Bull Salzburg noch zwei Mal um jeweils eine halbe Million nach oben korrigiert werden. Von daher war dem Transferfenster auch anzumerken, dass nicht alles so lief, wie geplant: Zuerst holte 1860 etwa Tarsis Bonga für den rechten Flügel, bevor man Morris Schröter von Hansa Rostock nach Giesing lotsen konnte – und das (sportliche) Missverständnis mit Bonga zur Winterpause wieder aufgelöst wurde.

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TSV-1860-Budget für die Saison 2024/25 beträgt etwa 4,5 Millionen Euro

Jetzt, nachdem auch Pfeifer trotz nachweislich guter Arbeit im Hinblick auf Ertragssteigerung und Kostensenkung beim TSV 1860 gehen musste, sind Christian Werner und Oliver Mueller am Ruder: Und siehe da, beim Gorenzel-Nachfolger Werner und Mueller als neuer Pfeifer steht eine ganz ähnliche Herausforderung an.

Nach AZ-Informationen beträgt das Budget für die Saison 2024/25 – wie vor einem Jahr – etwa 4,5 Millionen Euro. Diesmal reicht das Geld für die über das Saisonende hinaus bestehenden Verträge sowie für die drei Winter-Transfers Max Reinthaler (SV Wehen Wiesbaden), Eliot Muteba (1. FC Nürnberg) und Serhat-Semih Güler (Hansa Rostock). Der vierte Neue Abdenego Nankishi ist nur bis Saisonende von Werder Bremen ausgeliehen, dafür kommt Niklas Lang von Freiburg II zurück. Für einen schlagkräftigen und vollständigen Drittliga-Kader reicht das aber noch lange nicht.

Der neue starke Mann beim TSV 1860, aber gleich schon unter Druck: Finanz-Boss Oliver Mueller.
Der neue starke Mann beim TSV 1860, aber gleich schon unter Druck: Finanz-Boss Oliver Mueller. © imago

TSV 1860: 18 Verträge laufen zur neuen Saison aus

Die Arbeitspapiere von Tim Rieder, Albion Vrenezi oder Fynn Lakenmacher laufen aus, um nur einige zu nennen. An der Zahl wären es 18 (!) Kicker. Einerseits zwar eine Chance, um den Kader auszudünnen. Für Vertragsverlängerungen mit Spielern, deren Kontrakte im Sommer enden, wäre dagegen aus finanziellen Gründen keine neue Unterschrift mehr drin. Stand jetzt.

Vor diesem Hintergrund ist es noch spannender, was Werner beim 0:0 in Aue über einen Leistungsträger sagte, dessen künftiges Wirken bei 1860 Signalwirkung hätte: "Wir sind in Gesprächen und hoffen, dass wir dann auch bald Vollzug vermelden können", sagte Werner bei Magenta Sport über derzeit laufende Vertragsverhandlungen mit Sechzigs Kapitän Jesper Verlaat, den er wie folgt beschrieb: "Ein toller Typ, toller Charakter und für uns in der weiteren Betrachtung des Kaders extrem wichtig – auch in den Gedankengängen für die Saison."

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Kann der TSV 1860 eine Vertragsverlängerung von Jesper Verlaat stemmen?

Nicht gerade verwunderlich, schließlich ist der Niederländer Spielführer, funktionierender Abwehrchef und Sympathieträger in Personalunion. Fragt sich nur: Wie will Sechzig den Deal überhaupt stemmen, oder irgendeine andere nötige Verlängerung? Ganz zu schweigen, davon, wie man den einen oder anderen Sommer-Neulöwen holen (und bezahlen) will?

Auf die Unterstützung von Investor Hasan Ismaik, den Vereinspräsident Robert Reisinger aktuell nicht einmal in die 50+1-Entscheidungen des Vereins einweiht, kann 1860 in diesen Tagen wohl nicht hoffen, zumindest nicht in Form eines Sponsorings. Weitere Darlehen des Jordaniers will man ja ohnehin nicht annehmen.

Nach Aus von Marc-Nicolai Pfeifer: Einige Sponsoren beim TSV 1860 werden sich zurückziehen

Es dürfte also spannend werden, wie Mueller und Werner das Transfer-Tetris 2024/25 angehen wollen: Fest steht, dass sie an dem ein oder anderen Spielerverkauf nicht vorbeikommen, um Einnahmen zu generieren. Abwehr-Junglöwe Michael Glück ist eine heiße Aktie am Markt. Dazu muss 1860 wohl den Balanceakt schaffen, verstärkt auf die Junglöwenförderung bauen und dennoch wieder in höhere Tabellenregionen zu gelangen – gesetzt den Fall, der Abstiegskampf in der laufenden Saison geht so gut aus, wie es derzeit für die seit fünf Spielen ungeschlagenen Sechzger aussieht.

Präsident Robert Reisinger hatte bei Muellers Vorstellung moniert, 1860 habe unter Gorenzel/Pfeifer die Planungen zu spät in Angriff genommen. Mit dem Aus von Pfeifer ziehen sich nach AZ-Informationen aber auch einige Sponsoren zurück. Ob das Duo Werner/Mueller es früher auf die Beine stellt – und in Sechzigs kompliziertem Konstrukt überhaupt früher auf die Beine stellen kann? Es bleibt wie immer spannend im Löwen-Kosmos.

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  • Kaiser Jannick am 12.02.2024 21:22 Uhr / Bewertung:

    Ultra:
    Jeder weiß, weil es in allen seriösen Medien stand, dass RR eine lange vereinbarten Termin beim Notar hatte, da in diesem Termin die beiden neuen GF zur offiziellen Bestallung im Grundbuch einzutragen waren.

    Und genau wenige Stunden vor diesem Termin fliegt dein HI ein, macht am Trainingsgelände unangekündigt ein paar nichtssagende "Werbefotos" mit der gelangweilten Mannschaft und verschwindet nach 20 Minuten wieder. Kein Wort an den e.V., keine rechtzeitige Info vorher mit Ankündigung des Besuches, keine Frage "wann können wir uns zusammensetzen um alles nötige zu besprechen", nichts, nada, nothing. Und du weist natürlich deinem Feindbild RR die Schuld zu. Kannst Du gerne machen, aber du blamierst dich mit deinen "OG-Fakten" bis auf die Knochen. Es ist wirklich unglaublich, wie du dir immer erdreistest, die bekannten Fakten genau so hinzudrehen, dass sie dir in den Kram passen. Wie Trump nach der Wahlniederlage gegen Biden, immer schön gegen die Wahrheit. Durchsichtig.

  • Löwenstark am 13.02.2024 11:52 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kaiser Jannick

    ... ist es nicht schon etwas erbärmlich ständig als Büttel vom Reisinger unterwegs zu sein ?

    Kostet ja eigentlich auch immer wieder Zeit , bekommt man da was dafür, frage ich mich...

    Wenn man überhaupt jemand als Trump bezeichnen möchte, dann ist es doch logischerweise ganz klar Reisinger !

    Reisinger ist eigentlich ohne Zweifel eines der größeren Blender, Wahrheitsverdreher und Entferner von ihm nicht ganz so gesonnenen Personen (siehe aktuell) im Verein hat, die es je zu vor gegegeben.

    Hoffnung macht aber, dass sein Gehabe und seine allgemeinen schlechten Umgangsformen immer mehr Fans erkennen und das immer mehr hinterfragen.

    Reisinger hat ja wirklich erschreckend kaum was zu bieten und kann nur bei Leuten billig punkten, die auf den immer wieder geschürrten Hass gegen Ismaik aufspringen.

  • Kaiser Jannick am 13.02.2024 21:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Löwenstark

    Es ist völlig ok, sich Zeit dafür zu nehmen, dass die Wahrheit unters Volk kommt. Es gibt ja nur noch sehr wenige HAM'ler, die HI immer noch als Götzen verehren, trotz aller Untaten, die er Sechzig angetan hat und es weiter tun wird, wenn ihn der e.V. nicht daran hindert. Ansonsten kannst Du Dich gerne selbst hinterfragen, ob Dein permanentes Leugnen von Fakten nicht wesentlich mehr bedenklich und vor allem sinnlose Zeitverschwendung ist. Aber Du kannst auch gerne weiterhin "trumpig" zusammen mit Deinem Alter-Ego "Ultralöwe" HAMs Lügen in der Welt verbreiten, es bringt Euch nichts, weil 50+1 Bestand hat, wie nicht nur vom Kartellamt bestätigt wurde. HAM ist am Ende, irgendwann sehen auch die und Ihre paar restlichen Gläubigen es ein.

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