Sieglos-Sechzger vor Pokalspiel in Not – "Müssen aufwachen"

Die Krise des TSV 1860 München nimmt kein Ende. Der Trainerwechsel hat noch nichts gebracht, auch im zwölften Anlauf gab es in Fürth keinen Sieg. Vor dem schweren DFB-Pokalspiel in Mainz bleibt nur wenig, das Mut macht.
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Löwen am Boden - ein Sieg gegen Mainz scheint bei derzeitigem Leistungsstand äußerst unwahrscheinlich.
dpa Löwen am Boden - ein Sieg gegen Mainz scheint bei derzeitigem Leistungsstand äußerst unwahrscheinlich.

Fürth – Vom Klinikbett aus musste der frisch operierte Coach Benno Möhlmann seinem Patienten TSV 1860 München beim nächsten Rückschlag zusehen. Zum eigenen Wohlbefinden nach Möhlmanns Gallenblasen-Operation trug die kriselnde Mannschaft nichts bei. Auch im zwölften Saisonspiel gab es keinen Sieg für die Sechzger. Im fränkisch-oberbayerischen Kräftemessen setzte es gegen die SpVgg Greuther Fürth mit dem 0:1 die sechste Saison-Niederlage für den Münchner Fußball-Zweitligisten, der Tabellenvorletzter bleibt.

Lesen Sie hier: Löwen weiter sieglos - „Die Stimmung kippt“

Für Kurt Kowarz, Möhlmanns Vertreter an der Seitenlinie, war das Wiedersehen mit zwei ehemaligen Schützlingen am Freitagabend besonders schmerzhaft. Torschütze Marco Stiepermann und Fürths Keeper Sebastian Mielitz kennt der Torwarttrainer noch aus gemeinsamen Zeiten bei der U19-Nationalmannschaft. "Und genau die zwei Leute haben uns das Genick gebrochen", stöhnte der 57-Jährige. "Die Mannschaft muss aufwachen und die Dinge machen, die wir vorgeben."

Die ersten 20 Minuten hatte sich seine Mannschaft in der eigenen Hälfte versteckt. Hätte Fürth seine Chancen bis zu diesem Zeitpunkt genutzt, wären die "Löwen" bereits mit einem 0:3-Rückstand in die Halbzeit gegangen. Da die lustlos wirkenden Spieler auf dem Platz die Pause scheinbar verlängerten, konnte Stiepermann drei Minuten nach Wiederanpfiff zum Tor des Abends einschieben.

"Da haben wir gepennt. Das sind Dinge, die dürfen normalerweise nicht passieren", kritisierte Übergangscoach Kowarz. Mit sechs Punkten aus zwölf Partien verharrt die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz. Die Fürther dagegen holten sich selbst aus dem kleinen Zwischentief nach zuletzt zwei Spielen mit zehn Gegentoren, auch, weil ein Löwe nach dem anderen die raren Offensivaktionen versemmelte.

Lesen Sie hier: Adlung: "Wir müssen endlich aufwachen"

Im Training habe das alles noch ganz anders ausgesehen, versicherte Kowarz. "Aber das nutzt mir nichts, wenn sie die ganze Woche die Netze kaputtschießen und am Wochenende, wenn es soweit ist, die Kiste nicht treffen", schimpfte er. "Das ist teilweise fahrlässig!"

Der Ex-Fürther Daniel Adlung gab sich reumütig: "Dass die Stimmung jetzt irgendwann mal kippt, verstehen wir. Dass der Unmut geäußert wird, ist legitim und auch zurecht." Die Hoffnung auf Besserung setzt er auf einen anderen Wettbewerb: Am Dienstag müssen die Münchner im DFB-Pokal beim Bundesligisten Mainz 05 ran. Im Pokal gab es vor zweieinhalb Monaten den einzigen Pflichtspielsieg, ein 2:0 gegen 1899 Hoffenheim. "Wir versuchen eine Runde weiterzukommen, um uns Selbstvertrauen zu holen, damit dieser Scheiß-Knoten dann irgendwann vielleicht auch mal platzt", kündigte Adlung an.

Möhlmann muss auch sein zweites Auswärtsspiel wieder vor dem TV-Bildschirm verfolgen, wie die "Löwen" am Wochenende mitteilten. "In erster Linie ist es wichtig, dass Benno gesund wird", betonte Stellvertreter Kowarz. Er wird von der Trainerbank aus wieder den anderen Patienten - die Mannschaft - coachen.

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