Löwen weiter sieglos - „Die Stimmung kippt“

Der TSV 1860 verliert 0:1 in Fürth und bleibt damit auch im zwölften Ligaspiel sieglos. Noch nie schaffte ein Team danach noch den Klassenerhalt. Die Fans reagieren wütend und mit "Basha-raus"-Rufen.
Matthias Eicher |
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Stellten sich den frustrierten Löwenfans: (v.l.) Adlung, Maximilian Wittek, Vollmann und Mvibudulu und Co.
imago Stellten sich den frustrierten Löwenfans: (v.l.) Adlung, Maximilian Wittek, Vollmann und Mvibudulu und Co.

Fürth - Mit verschränkten Armen stand er da. Minutenlang. Ohne Regung. Er wirkte apathisch und so gar nicht wie einer, der eine Fußballmannschaft nach vorne peitschen will. Kurt Kowarz, Torwarttrainer des TSV 1860 und Vertreter des frisch operierten Löwen-Trainers Benno Möhlmann, hatte vor dem eminent wichtigen Auswärts-Auftritt bei der SpVgg Greuther Fürth noch bekannt, er wolle an der Seitenlinie „den Löwen in sich“ zum Vorschein bringen. Er hatte ihn wohl in München vergessen.

Der TSV 1860 präsentierte sich ähnlich in sich gekehrt wie sein Coach und ließ zu, dass Fürth vor 12 530 Zuschauern durch den Treffer von Marco Stiepermann mit 1:0 (0:0) gewann (47.). Und die Löwen damit noch weiter in die Krise stürzte: Immer noch nur sechs magere Pünktchen. Immer noch Vorletzter. Und immer noch kein Sieg. Der TSV 1860 hat am Fürther Ronhof nur eines geschafft: den eigenen Negativ-Rekord auszubauen. Und taumelt mehr denn je dem Abgrund entgegen, denn: Jede Mannschaft, die nach zwölf Spieltagen nicht gewonnen hatte, ist bisher abgestiegen. „Wir müssen endlich aufwachen. Wir müssen Punkte holen, wir müssen dreckiger spielen, aggressiver spielen. Wir müssen uns das Selbstvertrauen wiederholen, damit dieser Scheiß-Knoten endlich platzt“, sagte ein konsternierter Daniel Adlung. Weder der Mittelfeld-Chef und Ex-Fürther, noch seine Kollegen schafften es, die Vorgaben von Möhlmann aus dem Krankenbett auf den Platz zu bringen.

Kowarz baute neben Abräumer Milos Degenek auch auf Youngster Sertan Yegenoglu, der gegen den KSC noch gepatzt hatte. Die Löwen begannen aber sehr nervös. „Wir haben erst nach fünfzehn bis zwanzig Minuten angefangen, Fußball zu spielen“, gestand Kowarz. Danach wachte Sechzig auf: Spielmacher Michael Liendl zog nach Wolf-Ablage wuchtig ab – knapp drüber (21.). Fünf Minuten später lag der Ball tatsächlich drin: Nach einem Freistoß von Adlung traf Kapitän Christopher Schindler per Kopf, stand aber knapp im Abseits. Nochmal fünf Minuten später scheiterte Marius Wolf nach einem Liendl-Traumpass völlig freistehend an Fürth-Torwart Sebastian Mielitz.

Nach der Pause machten die Löwen aber dort weiter, wo sie zuletzt aufgehört hatten: Unachtsamkeit im Mittelfeld, die Abwehr im Kollektiv-Schlaf, Stiepermann durfte aus 15 Metern einschieben. „Schwierig, eine Erklärung zu finden. In der ersten Halbzeit ist es ein ausgeglichenes Spiel. Dann kriegen wir mit der ersten Aktion das 1:0. Dann ist es natürlich schwer, es zu drehen“, sagte Rubin Okotie. Und zwar, weil eine Trotz-Reaktion ausblieb. Der Stürmer ratlos: „Es ist die Frage: Eigentlich müssen wir alles mobilisieren, um das Tor zu erzwingen. Im Moment fehlt uns das Selbstvertrauen.“ Er selbst bekam kaum Bälle, ein zweifelhafter Elfmeter nach einem Foul an Liendl wurde (zu Recht) nicht gegeben (58.). Mehr kam nicht.

Die Anhänger empfingen die Spieler nach Schlusspfiff mit einem gellenden „Wir haben die Schnauze voll“, auch an Geschäftsführer Noor Basha gerichtete „Basha-raus“-Rufe waren hörbar. Adlung: „Die Fans haben uns bisher immer unterstützt. Es ist normal, dass die Stimmung irgendwann mal kippt.“ Einziger Löwen-Trost: Viel schlimmer kann es bald nicht mehr werden.

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