Seuchen-Saison des TSV 1860: Günther Gorenzel will "knallhart dagegensteuern"

Nach wochenlanger Funkstille hat sich Günther Gorenzel erstmals wieder in einem TV-Interview zu Wort gemeldet. Vor der Niederlage in Saarbrücken sprach er über die jüngsten Alkohol-Eskapaden, seine Forderung an Team und Trainer sowie die Planungen für die kommende Saison.
Matthias Eicher
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Sportchef des TSV 1860: Günther Gorenzel
Sportchef des TSV 1860: Günther Gorenzel © IMAGO / MIS

München/Saarbrücken - Wie geht es weiter mit den Löwen, Herr Gorenzel? Der Sport-Geschäftsführer des TSV 1860 hat nach etwa zwei Monaten sein Schweigen gebrochen. Höchste Zeit, nachdem die Sechzger aufgrund einer satten Etat-Reduzierung von gut sechs auf Stand jetzt etwa 4,5 Millionen Euro vor einer ungewissen Zukunft stehen und zuletzt durch die Alkohol-Eskapaden dreier Spieler Negativ-Schlagzeilen geschrieben haben.

Günther Gorenzel: Nach starkem Saisonstart haben die Löwen die Gier verloren

Wie konnte es soweit kommen, dass Aufstiegsfavorit 1860 trotz der anfänglichen Rekordserie von fünf Siegen in fünf Spielen nun nicht einmal mehr ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden kann? "Ich denke, dass wir nach den ersten fünf, sechs Spieltagen die Gier verloren haben. Die Gier und den Hunger, den du brauchst, um konstant dein Potenzial auf den Platz zu bringen", meinte Gorenzel vor dem Auswärtsspiel des TSV 1860 beim 1. FC Saarbrücken (0:2) bei "Magenta Sport".

Zukünftig müsse man "knallhart dagegensteuern", sollten die Giesinger mit weitaus weniger Budget eine vernünftige Perspektive haben wollen: "Ich erwarte mir in der täglichen Arbeit vom gesamten Trainerstab, dass noch mehr auf diese Dinge Rücksicht genommen wird."

Bär, Boyamba und Holzhauser nicht im Kader, obwohl sie nicht verletzt sind

Und was sagt der Österreicher zum jüngsten Alkohol-Eklat der Löwen, der über die (un-)professionellen Zustände bei 1860 einiges aussagt? "Als uns die Causa bekannt wurde, haben wir sofort mit unmissverständlichen Maßnahmen und Ansagen an die gesamte Mannschaft reagiert. Mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen."

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Trainer Maurizio Jacobacci gab allerdings eine vielsagende Antwort bei der Nominierung seines Kaders: Der 60-Jährige nominierte Torjäger Marcel Bär, Joseph Boyamba und Raphael Holzhauser nicht für seinen Kader, obwohl das Trio nach AZ-Informationen nicht verletzt ist. Kein Wunder also, wieso für den eigentlich wiedererstarkten Boyamba übereinstimmenden Medienberichten zufolge kein Vertragsangebot für eine Verlängerung vorliegt.

"Intensive Gespräche": Gorenzel will Deichmann und Wörl halten

Führungsspieler Yannick Deichmann und Junglöwe Marius Wörl sollen dagegen gehalten werden. "Es geht darum, dem Spieler einen individuelle Perspektive und Plan aufzuzeigen. Das machen wir", meinte Gorenzel über Wörl (19) und spricht von "intensiven Gesprächen". Allerdings steht der Youngster auch bei seinem Förderer Michael Köllner und dem FC Ingolstadt auf dem Zettel und soll auch höherklassige Angebote haben.

Bleibt zu klären, wie Sechzigs Sport-Boss in die kommende Spielzeit gehen will. "Meine Aufgabe ist es, aus den Möglichkeiten und den Umständen das Optimum herauszuholen. Wenn ich auf unseren Bestandskader blicke, dann stehen wir zum jetzigen Zeitpunkt mehr als ordentlich da."

Das Saisonziel wolle man im Gegensatz zur forschen Ankündigung von Köllner, im Mai "etwas Großes feiern" zu wollen, diesmal "konservativer" ausgeben.

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7 Kommentare
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  • Löwenstark am 02.05.2023 19:19 Uhr / Bewertung:

    Mit Gorenzel kann doch zur neuen Saison keine echte Aufbruchstummung aufkommen.
    Diese wäre aber nötig um dem ganzen Verein neues Leben einzuhauchen.

    Das Ziel war heuer klar formuliert gewesen und der Aufstieg, den insbesondere auch Gorenzel gefordert hat, wurde deutlich verfehlt.
    Mit der Trainerentlassung von Köllner meinte Gorenzel den Umschwung zu schaffen, aber die Punkteausbeute in der Rückrunde hat erschreckend gezeigt, dass man deutlich schlechter performt als in der Vorrunde.

    Normalerweise läuft es in dem Geschäft Fussball so, dass man dann einfach raus ist.
    Im Fall von Gorenzel wäre das auch sicher sehr berechtigt.

  • Schwarzwaelder am 03.05.2023 15:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Löwenstark

    Absolut richtig längst ÜBERFÄLLIG

  • Benedikt am 02.05.2023 09:41 Uhr / Bewertung:

    Bin kein Fan von Gorenzel. Es hat mir gereicht, dass er nicht erkannt hat, was ein Boyamba bewegen kann (bei allen Schwächen). Aber sein Chef war genau so blind. Die Schuld am Desaster möchte ich ihm nicht zuschieben. Er war Erfüllungsgehilfe von Köllner - nicht mehr.

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