Sascha Mölders im AZ-Interview: "Die Leute honorieren, dass ich immer Gas gebe"
München – Der 37-jährige Essener spielt von Januar 2016 bis Dezember 2022 für den TSV 1860 und ist aktuell Spielertrainer bei Bayernligist TSV Landsberg.
AZ: Herr Mölders, Sie sind zurück im Löwen-Trikot: Wie viel Spaß hat es Ihnen gemacht, mit den Sechzger-Legenden gegen die Granden des FC Bayern aufzulaufen?
SASCHA MÖLDERS: Es hat wirklich Spaß gemacht. Das Toreschießen haben Sie scheinbar auch nicht verlernt. Wer mich kennt, der weiß: Wenn ich dieses Trikot hier überstreife (deutet auf das Löwen-Wappen), will ich wirklich mein Bestes geben. Es hat zum Glück ganz gut geklappt.
Sascha Mölders: "Es war alles friedlich und schön"
Bei einem derart legendären Fußballfest kommt auch ein ehrgeiziger Typ wie Sie mit einer Pleite klar, oder?
Natürlich hätten wir da auch gerne gewonnen, aber das war zweitrangig. Wenn man gesehen hat, dass Sechzig-Fans und Bayern-Anhänger nebeneinandersaßen: Es war alles friedlich und schön. Ich sag' jetzt mal: Die richtigen Legenden haben diesen Rahmen hier einfach verdient, die haben so viele Jahre Ihre Knochen hingehalten für den Verein.
Sie sind vor knapp einem Jahr nach sechs Jahren Sechzig in drei verschiedenen Ligen im Unfrieden gegangen. Wie schön war es, wie Sie die Löwen um Michael Köllner und auch die Fans im Olympiastadion empfangen haben – und hinter Ihrem Namen noch ein "Fußballgott" hören ließen?
Wirklich schön. Ich glaube, wenn so etwas passiert, dann weiß man, dass man doch nicht so viel falsch gemacht hat. Die Leute honorieren, dass ich immer Gas gebe, bei den Löwen immer Gas gegeben habe. Das freut mich natürlich sehr.
Sascha Mölders: "Als die Anfrage kam, gab es für mich nichts zu überlegen"
Apropos Gas: Wie ging es von der Luft her, nachdem die "Wampe von Giesing" schon am Vortag für Bayernligist Landsberg gekickt hat?
(lacht) Ich hab' es am Ende schon gemerkt und war ein bisschen kaputt, weil ich am Samstag schon 90 Minuten gespielt habe. Aber als die Anfrage kam, gab es für mich nichts zu überlegen. Jeder weiß, dass der Verein mir sehr, sehr ans Herz gewachsen ist. Es hat wirklich Spaß gemacht. Das Stadion ist auch super.
Sascha Mölders: "Wenn Bayern gegen Sechzig spielt, gibt es dieses Kribbeln"
Was sagen Sie zur Kulisse im Olympiastadion? 25.000 Zuschauer waren da, das sind 10.000 mehr als im Grünwalder Stadion.
Super! Wirklich eine super Stimmung. Es hat richtig Spaß gemacht.

Können Sie sich vorstellen, wieder öfter für die Löwen, sprich die 1860-Legenden, aufzulaufen? Alle ein, zwei Jahre so ein Derby gegen die Roten?
Klar. Darüber habe ich auch nach dem Schlusspfiff mit Claudio Pizzarro gesprochen: Ich glaube, jedem hier hat es Spaß gemacht. Es ist halt einfach so: Wenn Bayern gegen Sechzig spielt, gibt es dieses Kribbeln. Jeder will gewinnen. Das zeichnet die Derbys aus. Aber es war auch im Spiel alles ohne große Nicklichkeiten.
Mölders über 1860: "Es war brutal wichtig, dass sie das Ding gewonnen haben"
Von den Legenden in die Bayernliga: Ihr Fazit zum Saisonverlauf bei Landsberg (Tabellen-Zweiter mit 16 Mölders-Toren, d. Red.)?
Ich bin super zufrieden: Wir sind Zweiter, haben aus 16 Spielen 34 Punkte geholt und nur zwei verloren. Das sind zwei Punkte über dem Zwei-Punkte-Schnitt. Vier Punkte Rückstand auf den Ersten (SV Schalding-Heining, d. Red.), also ist noch alles drin.
Zum Abschluss springen wir wieder zwei Ligen hoch, in die Dritte Liga: Was sagen Sie zum 3:1-Sieg der Löwen gegen Verfolger Wehen Wiesbaden?
Zweiter gegen Dritter – es war brutal wichtig, dass sie das Ding gewonnen haben. Auch wenn du mal Spiele drin hast wie zuletzt – auch Osnabrück hatte viele Torchancen gegen Sechzig – und wenn du solche Partien trotzdem gewinnst, dann wirst du am Ende aufsteigen. Das hoffen wir doch alle. Dafür drücke ich meine Daumen, ist doch klar!