Mitglieder, Stadion, Erfolge: So stehen die Löwen im Bayern-Vergleich da
München - "Die Nummer eins, die Nummer eins, die Nummer eins der Stadt sind wir!" Was im Vergleich mit dem großen FC Bayern für die Sechzger vielleicht in den Sechzger-Jahren galt, ist bekanntlich seit Jahrzehnten Vergangenheit: Die Giesinger zehren von den glorreichen Zeiten ihrer Vereinshistorie, avancieren derzeit aber unfreiwillig zum Drittliga-Dino.
Doch wie schaut's in Bayern aus - wo ordnen sich die Blauen hier ein? Im Vorfeld des "S-Bahn-Derbys" des TSV 1860 gegen die SpVgg Unterhaching am Sonntag (19.30 Uhr), das vielleicht nicht ganz als Münchner Derby, aber immerhin als regional recht naheliegende Rivalität durchgeht, werden wieder die Ranglisten rausgeholt.
Löwen-Bosse Mueller und Werner: TSV 1860 als Nummer zwei
Die beiden Geschäftsführer Oliver Mueller und Christian Werner wollen die Löwen im Rahmen ihrer neuen Vereinsstrategie wieder zur Nummer zwei hinter den Roten machen. Der AZ-Check.
Aktuelles sportliches Abschneiden: Der FC Bayern und der FC Augsburg spielen in der Bundesliga, Greuther Fürth und der 1. FC Nürnberg kicken derzeit zweitklassig. Jahn Regensburg, der FC Ingolstadt 04 und Haching sind bekanntlich Sechzigs Drittliga-Konkurrenten und in der Tabelle allesamt vor dem TSV platziert, weshalb hier gilt: Sechzig ist die Nummer acht. Dazu sei angemerkt: Ingolstadt und Haching (je 49 Punkte) lägen noch in Reichweite für 1860 (43 Zähler), um diese unschöne Bilanz etwas aufzuhübschen.
TSV 1860 München: eine Meisterschaft, über 26.000 Mitglieder
Größte Erfolge der Vereinshistorie: Das jüngste Meister-Abo der Bayern (insgesamt 33 Titel) wurde sehr zur Freude der Giesinger Anhängerschaft in der laufenden Saison durch Bayer Leverkusen durchbrochen. Lediglich zwei andere bayerische Klubs konnten in den letzten gut 60 Jahren überhaupt die Meisterschale holen, neben Sechzig im Jahre 1966 gelang dies wenig später den Clubberern (1968). Weil der 1. FCN aber vor Einführung der Bundesliga acht weitere Titel sammelte und vier Mal den Pokal gewann, ordnen wir den zweifachen Pokalsieger Sechzig hinter den zweitplatzierten Nürnbergern auf Rang drei ein. Die drei Meisterschaften der Fürther, ebenfalls vor Bundesliga-Gründung 1962, finden hierbei keine Berücksichtigung. Bei allen anderen bayerischen Teams steht hinter dem Stichwort Meisterschaft eine Null.
Vereinsmitglieder: Der FC Bayern hat 316.000 Mitglieder, der 1. FC Nürnberg 30.976. Danach folgt Sechzig mit 25.690 Mitgliedern (Stand: September 2023), wobei nach AZ-Informationen die Rekordmarke von 26.000 Vereinsmitgliedern nach einigen Schwankungen im Februar zum zweiten Mal gefallen ist. Ebenfalls ein Platz auf dem Stockerl für die drittplatzierten Giesinger. Übrigens relativ knapp vor Bundesligist FCA auf Rang vier (24.435).
Grünwalder Stadion: TSV 1860 mit Auslastung von 100 Prozent
Stadionauslastung: In dieser Kategorie kann keiner mit Sechzig mithalten: Die Kombination aus tausender glühender Löwen-Fans, dem begrenzten Fassungsvermögen des Grünwalder Stadions und teils deutlich größerer Spielstätten der Vergleichsvereine verschafft den Blauen hier mit stets 15.000 Zuschauern, also einer Stadionauslastung von 100 Prozent, Platz eins. Diesen teilt man sich allerdings mit den ungeliebten Roten, nur dass in Sechzigs ehemalige Spielstätte, die Allianz Arena, schlappe 60.000 Zuschauer mehr reinpassen als ins altehrwürdige Grünwalder.
Zuschauer in der Fremde: Die nächste Kategorie, in der 1860 top ist: Hinter den Bayern (67.050 in 15 Saisonspielen) folgen sogleich die zweitplatzierten Löwen mit 33.003 Auswärtsfahrern in 17 Spielen. Im Ranking der drei obersten Ligen belegt 1860 damit insgesamt den 29. Platz von 56 Teams.
Fazit: Wie die Zahlen zeigen, ist Sechzig alles: Sportlich aktuell nur Achter in Bayern. In Sachen vergangener Erfolge, Wucht der Mitglieder und Zuschauer nach wie vor eine große Nummer - und für die Löwen-Fans in emotionaler Hinsicht natürlich auf ewig die unangefochtene Nummer eins.