Noch Abstiegskampf oder doch schon mehr? Löwen-Serie macht Hoffnung auf Pokalplatz
München – Die 15.000 Fans im Grünwalder Stadion müssen sich nach Abpfiff gefragt haben: Ist das gerade echt, was wir hier erleben? Hingen zu Jahresbeginn noch dicke Wolken über der Grünwalder Straße 114, herrscht nach dem 1:0 über den Halleschen FC sommerlichstes Wetter: siebtes ungeschlagenes Spiel zum Einstand von Argirios Giannikis, dritter Sieg in Folge, elf Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Ende des Abstiegskampfs? Guttau und Giannikis bleiben realistisch
Und jetzt? Wirklich abschreiben wollte den Abstiegskampf noch niemand. "Das kann so schnell gehen im Fußball", mahnte Torschütze Julian Guttau nach dem Duell mit seinem Jugendklub. "Vor ein paar Tagen standen wir noch da unten und haben uns angeguckt. Jetzt stehen wir da. Wir dürfen uns auf keinen Fall ausruhen. Fußball ist Tagesgeschäft. In der Liga sowieso. Jedes Spiel ist so eng. Wir müssen auf jeden Fall da weitermachen und keinen Zentimeter nachlassen."
Auch Argirios Giannikis hätte "nichts dagegen" wenn es so weiterginge. Vom Ende des Abstiegskampfs wollte auch der Trainer nichts wissen.
TSV 1860 in der Rückrunde ganz vorne dabei
Zumindest formtechnisch punkten die Löwen jedoch wie ein Drittliga-Spitzenteam. So sind die Münchner mit 15 Punkten aus den letzten sieben Liga-Spielen (allesamt unter Giannikis) gemeinsam mit Preußen Münster das formstärkste Team der 3. Liga.
Was aber bei der aktuellen Formstärke viel interessanter sein dürfte, ist der DFB-Pokal. Für den qualifizieren sich bekanntlich die besten vier Teams der 3. Liga - das wären aktuell Jahn Regensburg, Dynamo Dresden, der SSV Ulm und der SV Sandhausen (Borussia Dortmund II auf Rang vier ist als Zweitvertretung nicht in der Verlosung).
Nächstes Ziel DFB-Pokal? Formkurve spricht für die Löwen
Von jenen Sandhäusern sind die Löwen nur noch sieben Zähler entfernt. Kommendes Wochenende könnte der TSV 1860 den Rückstand in Verl im Optimalfall auf vier Zähler verkürzen. Auch hier spricht die Formkurve für Giannikis und die Seinen. Die Westfalen "Verl"-oren die vergangenen drei Ligaspiele am Stück. Am Samstag setzte es eine 2:5-Schlappe in Dortmund.
Nach einer Saison Abstinenz könnte der DFB-Pokal eine reizvolle Herausforderung für die Löwen sein. Die große Favoritenrolle hätten sie von Beginn an nicht inne und könnten sich ganz darauf konzentrieren, Spitzenteams zu ärgern. Wie es funktioniert und dass es funktioniert, hat die Mannschaft bereits in der Liga hinreichend bewiesen.