"Nicht unbedingt ein positives Spiel": TSV 1860 hadert nach Niederlage in Köln mit dem Schiedsrichter
Köln/München - Am Ende einer turbulenten Partie trennten sich Viktoria Köln und der TSV 1860 mit 2:1. Im Mittelpunkt stand aber Timon Schulz, 27 Jahre jung und mit seinem erst dritten Einsatz in Liga 3. Allerdings nicht für eines der beiden Teams, sondern an der Pfeife.
Schulz legt sich die turbulente Schlussphase früh zurecht
Bereits nach 20 Minuten zeigte er dem Kölner Torschützen Luca Marseiler Gelb, weil er abschloss, obwohl Schulz bereits abgepfiffen hatte. Eine äußerst kleinliche Entscheidung, diese Auslegung musste der Referee letztendlich bis zum Spielende durchziehen.
An sich war es keine übermäßig harte Partie. Dennoch stehen am Ende zehn Gelbe, eine Gelb-rote und eine Rote Karte sowie die Platzverweise für Maurizio Jacobacci und Marc-Nicolai Pfeifer nach Abpfiff auf dem Spielberichtsbogen. Aufseiten der Löwen konnte man die Linie des Schiedsrichters nur schwer nachvollziehen.
"Nicht dafür bekannt, irgendwelche Dinger zu schinden": Schröter spricht über Platzverweis
"Ich glaube nicht, dass, wo jetzt (in der Schlussphase und nach Abpfiff, d. Red.) nochmal die Karten durch die Gegend geflogen sind, da jeder den Schiedsrichter aufs Gröbste beleidigt hat", gab Morris Schröter bei "Magenta Sport" zu.

Er selbst sah seine ersten beiden Verwarnungen der Saison. Für eine Mischung aus vermeintlicher Schwalbe und Beschweren flog Schröter letztlich vom Platz. "Jessie (Verlaat, d. Red.), unser Kapitän, kam zu mir und hat mich gefragt, ob ich getroffen wurde. Ich glaube schon, dass der Schiedsrichter denkt, dass ich eine Schwalbe gemacht habe. Das ist jetzt kein Mörderkontakt. Aber ich denke, dass man sieht, dass er mich schon trifft." Schröter gab zu, "nicht dafür bekannt" zu sein, "irgendwelche Dinger zu schinden. Ich glaube aber auch, dass in vollem Tempo so ein Kontakt ausreicht, um Elfmeter zu geben."
"Habe ihm korrekterweise die Hand angeboten": Jacobacci kann Platzverweis nicht nachvollziehen
Es wäre die große Chance gewesen, trotz Unterzahl auf 2:1 zu stellen. Kurz zuvor flog bereits Leroy Kwadwo mit glatt Rot vom Platz. Auch deshalb tat es Jacobacci leid, "für die Mannschaft, die aufopferungsvoll gekämpft hat, in gewissen Zeiten auch gut gespielt hat. Das ist das Einzige, was mir durch den Kopf geht, dass wir nichts nach München mitnehmen, denn die Mannschaft hätte sich das redlich verdient."

Mehr noch: Nach Abpfiff flog der Cheftrainer der Löwen sogar selbst mit Gelb-Rot. "Ich weiß nicht, was er interpretiert hat bei meiner Gelb-roten Karte. Aber ich habe ihm nur gesagt, dass ich ihm höflicherweise meine Hand anbiete und die Entscheidungen nicht korrekt waren. Das war der Grund, sodass er mir Gelb-rot gibt."
Dabei war es wohl nicht Schulz selbst, der für den Platzverweis plädierte. "Über den Linienrichter hat er die Gelb-rote Karte gezogen. Der Linienrichter hat ihm gesagt: Gib ihm Rot, gib ihm Rot. Ich weiß nicht, ob das eine Gelbe Karte ist, aber die Rote Karte habe ich nicht verstanden", polterte Jacobacci.
"Dürfen stolz auf die kämpferische Leistung sein": Jacobacci muss die Mannschaft vor Regensburg aufrichten
Damit wird Stefan Reisinger im Heimspiel gegen Jahn Regensburg übernehmen. Bis dahin hat Jacobacci Zeit, die Mannschaft wieder aufzurichten. Denn "sie dürfen stolz auf die kämpferische Leistung sein. Der Punkt wäre mehr als verdient gewesen." Trotz Niederlage bleiben die Löwen auf dem richtigen Weg...