TSV-1860-Trainer Jacobacci mit emotionalem Appell an die zerstrittene Vereinsspitze

Vor der Partie bei Viktoria Köln gibt es mal wieder großen Wirbel innerhalb der Vereinsspitze des TSV 1860. Trainer Maurizio Jacobacci mahnt zu mehr Ruhe – und zählt auch die Verantwortlichen an.
Victor Catalina
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Vor der Partie bei Viktoria Köln ruft Maurizio Jacobacci, infolge der jüngsten Streitereien im Vorstand, emotional zu mehr Ruhe auf.
Vor der Partie bei Viktoria Köln ruft Maurizio Jacobacci, infolge der jüngsten Streitereien im Vorstand, emotional zu mehr Ruhe auf. © imago/osnapix

München - Ruhig ist es beim TSV 1860 selten. Und wenn, dann nur kurzzeitig. Zu Beginn der Saison beispielsweise ging es im Vorstand vergleichsweise harmonisch(er) zu. Dafür verlor die Mannschaft vier Drittligaspiele am Stück.

Nun ist nahezu das Gegenteil der Fall: Während das Team seit drei Ligaspielen ungeschlagen ist und mit einem weiteren Erfolg bei Viktoria Köln am Samstag(14 Uhr, BR, Magenta Sport und im AZ-Liveticker) an die Spitzengruppe andocken kann, zerfleischt sich der Verein mal wieder selbst.

"Unabhängig von der Qualifikation": HAM-Seite lehnte alle Sportboss-Kandidaten des Vereins ab

Knackpunkt eins: Die Suche nach einem neuen Sportdirektor. "Von einem Vertreter unseres Mitgesellschafters wurde mir persönlich unverblümt erklärt, es wäre völlig unerheblich, welchen Namen der Verein in den Ring wirft. Sobald öffentlich klar sei, es handelt sich um einen Kandidaten des Vereins, würde ihn HAM, unabhängig von dessen Qualifikation, kategorisch ablehnen", erklärte Vizepräsident Heinz Schmidt zuletzt im "Wochenanzeiger".

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Der seit Monaten laufende Prozess, der in Dr. Christian Werner, einem promovierten Sportwissenschaftler (seit 1. Juli vertragslos) sein Ende zu finden schien, könnte sich nun doch länger hinziehen.

Verhältnis zwischen Reisinger und Sitzberger gilt als belastet

Knackpunkt zwei: Das Sitzberger-Sponsoring. Auch der zweite Vizepräsident, Hans Sitzberger, einer der treuesten Löwen, sorgt dieser Tage für Schlagzeilen. Oder vielmehr seine Kinder: Nach AZ-Informationen haben Clarissa Schellong und Christian Sitzberger den seit mittlerweile 17 Jahren laufenden Sponsoring-Vertrag mit dem TSV 1860 gekündigt. Ein mächtiges Beben im Löwen-Kosmos, ist gerade Sitzberger derjenige, der die seltene Gabe hat, zwischen den zerstrittenen Gesellschaftern zu vermitteln.

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Grund für den radikalen Schritt ist die vergiftete Atmosphäre unter den Gesellschaftern wie innerhalb des e.V.-Präsidiums. Seit dem Alleingang von Präsident Robert Reisinger mit Horst Heldt als möglichem Nachfolger von Günther Gorenzel als Sportdirektor gilt das Verhältnis zwischen ihm und Sitzberger als extrem belastet.

"Es braucht viel, viel mehr Ruhe": Jacobacci zählt die Vereinsspitze an

Und die Mannschaft? Trainer Maurizio Jacobacci betonte auf der Pressekonferenz nachdrücklich, dass der Verein sich selbst mit diesen Bedingungen, im Hinblick auf das große Ziel, den Aufstieg in die 2. Bundesliga, schadet: "Für das braucht es noch etwas ganz anderes: Es braucht Kontinuität, in der Arbeit, in der täglichen Arbeit und viel, viel mehr Ruhe. Und die ist im Moment nicht gegeben", erläuterte der Cheftrainer mit ernster Miene. "Darum müssen wir schauen, dass wir Schritt für Schritt arbeiten. Am Ende der Hinrunde dürfen wir dann auch mal auf die Rangliste schauen und sehen, was wir in dieser Zeit umgesetzt haben. Die Fans sollten das auch verstehen."

"Diese Positivität hilft": Jacobacci mit emotionalem Appell an die Vereinsspitze

Gleichzeitig appellierte Jacobacci in einem emotionalen Monolog zu mehr Positivität, nicht nur von Fanseite, sondern auch im Umfeld: "Diese Positivität zieht in die Mannschaft herein, die hilft. Wollt ihr mehr von dieser Mannschaft? Helft ihr, sie wachsen zu lassen."

Eine Ansage, auch an die Vereinsspitze. Auf die Frage, ob Jacobacci Unterstützung von Reisinger habe, antwortete er mit einem fast schon resignierten wie verzweifelten Lachen und schob deutlich hinterher: "In letzter Zeit hatte ich keine Gespräche mit dem Präsidenten."

Ein wenig mehr Optimismus und Zuversicht würde dem Trainer wohl die Arbeit erleichtern und vielleicht auch, wenn nur kurzfristig, für mehr Entspannung auf der Führungsebene sorgen.

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  • Ultralöwe am 30.10.2023 22:22 Uhr / Bewertung:

    Wie verzweifelt muß KeinFan schon sein wenn er jede Woche einen anderen Schuldigen denunziert um zu erklären das alle anderen an der Situation schuld sind nur sein Meister macht alles richtig. Ist dir eigentlich schon aufgefallen das in Reisingers Amtszeit verschiedene Trainer, Sportchefs und Finanzchefs gegeben hat und nichts hat sich geändert weil immer nur ein und der selbe Präsi bei 60 war, Reisinger. Seit Reisinger Präsi ist wäre er ohne seinem Lieblingsfeind, Ismaik, schon zig mal abgestiegen. Unter RR ist alles schlechter geworden. Wir mußten ständig unser Tafelsilber verkaufen weil RR Jahr für Jahr die Gelder für den Profifußball kürzt. Unsere Sport- und Finanzchefs und Trainer müssen immer bis zum Schluß warten das Gelder für Spieler frei gemacht werden. Du, Chrisi und Kaiser seit dan die ersten Lästerer die von der Resterampe reden Dank des schlechtesten Präsis den 60 je hatte. Übrigens, Werner wurde NICHT von HAM abgelehnt. Es fehlt immer noch die Zustimmung von Reisinger.

  • Kein1860Fan am 30.10.2023 20:49 Uhr / Bewertung:

    Was für ein tolles Märchen: "1860 habe einen guten Trainer." Soll das ein Witz sein?

    Ein Trainer, der nach einer gelben Karte den Schiedsrichter mit einer spitzfindigen Bemerkung gegen sich aufbringt, soll ein guter Trainer sein?

    Ein Trainer, der nach einer gelben Karte gegenüber dem Schiedsrichter übergriffig wird, soll ein guter Trainer sein?

    Ein Trainer, der sich eine Mannschaft selbst zusammen stellen durfte und dann nach 13 Spieltagen 12 Punkte weniger aufzuweisen hat als sein Vorgänger, soll ein guter Trainer sein?

    Ein Trainer, der meint in Daueropposition gegen einen Gesellschafter vorgehen zu dürfen und die Fans spaltet, soll ein guter Trainer sein?

    Ob der Trainer die Mannschaft, die nur wegen zwei Nachholspiele von Saarbrücken, auf dem 13. Tabellenplatz steht, vor der Abstiegszone retten kann? Wird das Spiel gegen Regensburg vergeigt, wird es sehr eng.

    Er wäre ein guter Mensch, wenn er seinen Porsche bestiege und nach Zug entschwinden würde!

  • Ultralöwe am 30.10.2023 17:32 Uhr / Bewertung:

    Soisses, reg dich nicht auf. KeinFan und Chrisi haben ihre Infos von ihresgleichen, sind reine Homeboys vom Reisinger und sind dazu da den Verein, die Fans und das Umfeld mit ihren Kommentaren aufzuhetzen. All ihre Äußerungen sind haltlos und falsch und dienen nur der Unruhe.
    Jaco macht seine Arbeit nicht schlecht, aber das schlechte Umfeld färbt über kurz oder lang auf das Team ab und stört vernünftige Ergebnisse. Sitz hat sein Sponsoring eingestellt und Gräfer denkt auch immer offener an einen Ausstieg bei 60. Grund ist aber nicht HAM oder Ismaik, Grund ist die stetige Rückwärtsbewegung des Vereins, ist die grottenschlechte Führung und das Desinteresse der Vereinsführung am Fußball. Wenn man sich vorstellt das der Präsident eines Vereins schon seit Wochen keine Rücksprache mit dem Trainer hält, der dem Profi-Fußball ständig Knüppel zwischen die Beine schmeißt, der mit erwiesenen Falschmeldungen alles versucht das ja keine vernünftige Arbeit möglich ist, der gehört weg, jetzt !!!

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