Neues Stadion in Giesing? "So schnell wie möglich Lösung finden"

Der letzte Akt des Besuchs von Löwen-Investor Hasan Ismaik war ein wichtiger: Er traf Oberbürgermeister Dieter Reiter und sprach mit ihm über Stadionpläne der Sechzger. Ein neues Stadion in Giesing kommt für den OB nicht in Frage.
von  ser/mag/zif
Trafen sich, um die Möglichkeiten in der Stadionfrage durchzugehen: Sechzig-Investor Hasan Ismaik (l) und Münchens OB Dieter Reiter.
Trafen sich, um die Möglichkeiten in der Stadionfrage durchzugehen: Sechzig-Investor Hasan Ismaik (l) und Münchens OB Dieter Reiter. © sampics/Augenklick/dpa/AZ

Der letzte Akt des Besuchs von Löwen-Investor Hasan Ismaik war ein wichtiger: Er traf Oberbürgermeister Dieter Reiter und sprach mit ihm über Stadionpläne der Sechzger. Ein neues Stadion in Giesing kommt für den OB nicht in Frage.

München - Löwen-Investor Hasan Ismaik hat ein Wochenende in München hinter sich, wie es sportlich kaum erfolgreicher hätte laufen können. Bei zwei Spielen war der Jordanier zu Gast, beide gewannen die Löwen. Sowohl der Sieg am vergangenen Samstag gegen den FC St. Pauli als auch der der zweiten Mannschaft im Amateur-Derby gegen den FC Bayern am Sonntag  – zwei wichtige Zeichen im jeweiligen Abstiegskampf.

Für Ismaik ging es am Montag weiter zu einem Treffen mit Oberbürgermeister Dieter Reiter. Die Stadion-Frage ist für den Investor wohl die wichtigste - sofern "Fakten" geschaffen werden, spiele "Geld keine Rolle", ließ er schon früher verlauten.

"Überaus positiv", so die Löwen in einer Pressemitteilung am Dienstag, sei das Treffen zwischen dem OB und dem 1860-Investor gewesen. Das Gespräch soll rund eine Dreiviertelstunde gedauert haben.

"Wir haben uns über die Stadionfrage und bestimmte Standortoptionen ausgetauscht", erklärt Ismaik. Reiter habe "großes Verständnis für Sechzig und seine Fans. Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich eine Lösung in der Stadionfrage zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Löwen als auch der Münchner Bürger gerecht wird."

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Was nicht in der Mitteilung stand, ergänzte der OB am Dienstag auf Nachfrage: "Wir haben alle Möglichkeiten durchgespielt", sagte Reiter den Journalisten, die ihn auf einer Geschäftsreise nach Berlin begleiteten. Ismaiks favorisierte Lösung habe er aber gleich eine Abfuhr erteilt. "Einen Neubau in Giesing kann er sich abschminken", so der OB.

Schon eher könne er sich vorstellen, das Grünwalder Stadion auszubauen - wobei er gleich klarmachte, dass er sich dort kein Mega-Stadion vorstellen kann. Viel mehr als 20.000 Plätze seien nicht machbar.

Als Alternative bot Reiter erneut Riem als Standort an. Die Planungen dort ließen sich im Falle des Falles auch "relativ schnell" verwirklichen. Auch über das Olympiastadion sprachen Ismaik und der OB. Eine Rückkehr dorthin hält er allerdings für unwahrscheinlich. Die Arena sei bei den Löwen schließlich nicht sonderlich beliebt. Es müsse deshalb eine Lösung getroffen werden, die vor allem für den Verein tragfähig sei.

In drei bis vier Wochen wollen sich Reiter und Ismaik erneut zusammensetzen. Bis dahin müssen die Löwen nun ihren Kapazitätsbedarf klären.

 

Ismaik: Kreuzer und Möhlmann haben "vollstes Vertrauen und Unterstützung"

 

Bei seiner München-Visite traf Ismaik auch den neuen Präsidenten Peter Cassalette, den neuen Sportchef Oliver Kreuzer, Trainer Benno Möhlmann sowie Beiratsmitglied Dr. Ulrich Bez und den Verwaltungsratsvorsitzenden Karl-Christian Bay. Als "zielorientiert und harmonisch" bezeichnet der 39-Jährige die Gespräche im Nachhinein.

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Außerdem besichtigte Ismaik am Sonntag nach dem Amateurderby das Trainingsgelände und das Nachwuchsleistungszentrum der Löwen.

Mit Kreuzer und Möhlmann habe Ismaik die Lage analysiert und sagt nun: "Wir haben vereinbart, den Weg auf unsere Talente zu setzen, konsequent weiterzugehen. Wir wollen eine Mannschaft mit Perspektive und einer guten Mentalität. Für diese Aufgabe haben die Beiden mein vollstes Vertrauen und meine Unterstützung."

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