Nach Ismaik-Rundumschlag: Jetzt gibt TSV-1860-Präsident Reisinger Konter in der AZ

"Unsere Mitglieder würden zu Recht fragen, ob ich noch ganz bei Trost bin": TSV-1860-Präsident Robert Reisinger reagiert in der AZ auf das Video von Investor Ismaik – mit Kritik, Spott und einer Einladung.
Matthias Eicher
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Werden in diesem Leben keine guten Freunde mehr: TSV-1860-Investor Hasan Ismaik (l.) und Präsident Robert Reisinger
Werden in diesem Leben keine guten Freunde mehr: TSV-1860-Investor Hasan Ismaik (l.) und Präsident Robert Reisinger © IMAGO / Ulrich Wagner

München - Ist es wirklich der echte Hasan Ismaik, der sich da mit Shorts und Zigarre über die Löwen äußert? Oder ist es eine präsidiale Fata Morgana? Diese und gewiss noch eine Vielzahl an weiterer Gedanken sind Robert Reisinger bei der Begutachtung des 14-minütigen Wahlkampf-Videos von Sechzigs Geldgeber in den Kopf geschossen. In der AZ reagiert der Oberlöwe auf die am Dienstag veröffentlichte Aufnahme – und zwar (wort-)gewaltig.

"Als ich das leicht verschwommene Video zum ersten Mal gesehen hab, war ich fest überzeugt davon, dass es sich um einen durch Künstliche Intelligenz generierten Deep Fake handelt. Eine Satire von Fans. Erst später wurde mir klar, die Bilder sind echt", antwortet der Präsident des TSV 1860 nicht ohne eine gehörige Prise Ironie auf AZ-Nachfrage über die Bewegtbild-Ausführungen des Hauptgesellschafters der Löwen, der unter anderem Reisinger und den Mutterverein attackiert und für einen Neuanfang geworben hatte.

TSV-1860-Präsident Reisinger: "Unsere Mitglieder würden fragen, ob ich noch ganz bei Trost bin"

Reisinger dreht den Spieß nach dem Ismaik-Video um und fragt: "Stellen Sie sich einfach die umgekehrte Situation vor, ich würde in kurzen Hosen auf einem Balkon stehen, mit einer dicken Zigarre in der Hand in eine Handykamera sprechen, unseren Mitgesellschafter mit aggressiven Vorwürfen überschütten und ihm dann über Facebook ein 100 Millionen Angebot machen." Der Konter des Präsidenten: "Unsere Mitglieder würden zu Recht fragen, ob ich noch ganz bei Trost bin."

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Der 60-Jährige geht auch auf Ismaiks getätigte Anschuldigungen ein, er würde trotz anhaltender Erfolglosigkeit "an seinem Stuhl kleben" – und verteidigt sich mit dem Verweis auf die Tatsache, bei den vergangenen Mitgliederversammlungen nach Peter Cassalettes Rücktritt 2018 zuerst im Amt bestätigt und seitdem zwei Mal wiedergewählt: "Ich klebe nicht an meinem Stuhl. Ich bin der gewählte Präsident dieses Vereins. Das fällt Hasan Ismaik offenbar schwer zu akzeptieren." Reisinger setzt noch einen drauf: "Ihm scheint aber auch das Vereinswesen in Deutschland insgesamt ziemlich fremd."

Robert Reisinger über das Millionen-Angebot von Hasan Ismaik: "Kann ich unmöglich seriös kommentieren"

Schließlich kommt Reisinger auf das 100-Millionen-Euro-Angebot zu sprechen: "Ein geschäftliches Angebot, das als Facebook-Video bei uns eingeht, kann ich unmöglich seriös kommentieren", stellte der Unternehmensberater klar, schob aber hinterher: "Ich lade aber Herrn Ismaik herzlich ein, sich mit den Vertretern des Muttervereins an einen Tisch zu setzen und uns seine Ideen detailliert zu erläutern." In diesem Fall sei Reisinger "ganz Ohr."

Betrachtet man Ismaiks neuste Methode, einen vereinspolitischen Umsturz zu forcieren und Reisingers teils spöttischen Gegenschlag, kommt man unweigerlich zu dem Urteil, dass die beiden Köpfe von Sechzigs Gesellschaftern wohl nie mehr an einem Tisch sitzen und über Ideen sprechen werden, wie man Sechzig wieder zu alter Stärke verhelfen kann.

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Abschließend weist Reisinger zum wiederholten Male darauf hin, dass die "klubpolitischen Auseinandersetzungen zwischen den Gesellschaftern" der Sechzger "vor dem Hintergrund des 50+1-Verfahrens vor dem Bundeskartellamt" sehen müsse, da Ismaik dabei zu den "Beschwerdeführern" gehöre. Sprich: Ismaik akzeptiert die Gegebenheiten bei 1860 nicht, weshalb es Reisinger wohl schwerfällt, den Jordanier ernst zu nehmen – ob er ihn nun mit Vorwürfen überzieht oder mal schnell 100 Millionen verspricht.

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  • Chris_1860 am 27.05.2024 11:39 Uhr / Bewertung:

    Ultralöwerl:

    Pfeifer hat Nullkommanix bei der Stadt erreicht, außer einer Mieterhöhung aufgrund seiner dilettantischen Arbeit:

    Pfeifer bat die Stadt Anfang 2023 die Marktüblichkeit der Stadionmiete zu prüfen. Das hat das Bewertungsamt der Stadt getan und festgestellt: die Kaltmiete kann man etwas verringern. Weil man aber nach dem Aufstieg von der Regionalliga in die 3. Liga die Nebenkosten nicht neu berechnet hat, müssen diese nun erhöht werden. Denn die Stadt München kann auf Bezirkssportanlagen oder auch im Grünwalder Stadion für Amateurvereine diese Nebenkosten übernehmen, nicht aber für einen Profiklub.

    Am Ende zahlen die Löwen also ab der Saison 2023/2024 statt wie bisher 1,1 Millionen Euro nun 1,3 Millionen. Der MVG fällt dabei weg.

    Dank Pfeifers Pfusch zählen wir also 200 000 € mehr als vorher, weil diese Pfeife nicht in der Lage war, das vorher intern zu berechnen, bevor er an die Stadt schreibt.

    Ein weiteres Armutszeugnis dieses Ex-Geschäfts"führers"

  • Kaiser Jannick am 27.05.2024 01:21 Uhr / Bewertung:

    Es wird von den Ismaik-Hörigen gerne behauptet, dass HI uns nach vorne bringen würde.

    Sicher ist aber nur, dass uns HIs Darlehen mit ca. 60 Mio. Schulden in die entgegengesetzte Richtung, in Liga 4, gebracht haben.

    Und jetzt werden von HI unter völlig ungeklärten Umständen nochmals angebliche 100 Mio als weitere Schulden mit erneuter CL-Garantie im Löwen-Zoo-Stadion als Fliegenleim ausgelegt, noch dazu über "soziale Medien", anstatt ausformuliert in einem persönlichen Gespräch mit den e.V.-Vertretern? Obwohl HI am Tegernsee weilen soll?

    Merkt denn niemand, dass das nur Stimmenfang sein kann, aber niemals ein ernstgemeintes, detailliert ausformuliertes und notariell beglaubigtes Angebot?

    Das kann doch wirklich kein Fan mit einigermaßen Realitätssinn mehr glauben.

    Aber wir werden sehen, dass auf der MGLV diese Lügen von den stimmberechtigten Fans zulasten von HI und dem sogenannten BZ abgewatscht werden.

    Wer heute HI immer noch vertraut und Glauben schenkt, hört den Schuss nicht.

  • Ultralöwe am 26.05.2024 22:04 Uhr / Bewertung:

    4. Das 60 wieder aufgestiegen ist ohne großen Neuvepflichtungen ist einzig und alleine Bierofkas verdienst. Er alleine hat bei den Spielern vorgesprochen und sie angebetelt das sie bleiben und hat es alleine geschafft eine schlagkräftige Truppe aufzubauen.
    Kaiser, das sind echte Fakten und nicht schon wieder eure Halbwahrheiten.
    Wie lange wollt ihr mit euren Lügen den Verein noch schädigen. Wie schon so oft gesagt. Es werden ständig Lügen verbreitet ohne jeden Beweis, ohne jeder Grundlage, aber am 16.06. ist endlich Schluß damit. wie kann man nur als Fan so viel gegen den selbigen unternehmen. die letzten Jahre habt ihr Gorenzel und und Köllner schon vorgeworfen das sie zu HAM-nah und zu planlos wahren obwohl sie 2x knapp am Aufstieg gescheitert sind. Ich bin gespann wann Werner und Müller von euch der HAM zugeordnet werden. Diese Lügen und Unruhen gingen NIE von Ismaik aus, das waren immer Reisinger und seine Homeboys. Jetzt ist Schluß damit !!! Die VR-Tage sind gezählt !!!

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