Offensiver Neustart des TSV 1860: Neue Kicker im Anflug – zwei Stürmer könnten Sechzig verlassen

Sportchef Christian Werner krempelt den Kader des TSV 1860 gehörig um. Ein Puzzlestück nach dem anderen kommt zum Vorschein, ob sie auch passen, wird sich dann in der kommenden Saison zeigen.
Matthias Eicher,
Ruben Stark
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Umtriebiger Sportchef des TSV 1860: Christian Werner.
Umtriebiger Sportchef des TSV 1860: Christian Werner. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - "Einfach aufgeräumt" von Susanne Roth. "Entrümpeln leicht gemacht", von Werner Tiki Küstenmacher. Oder sogar, wie Karen Kingston schreibt: "Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags": Heutzutage findet man ganze Regale voller Lehrbücher, wie man den Keller, sein Haus oder gleich sein ganzes Leben ordentlich hält. Ob Dr. Christian Werner in den drei genannten Büchern geschmökert hat, ist nicht überliefert. Dieser Tage wird der Mann aber in genau dieser Richtung aktiv: Werner räumt auf.

13 Spieler wurden beim Saisonausklang des TSV 1860 gegen Arminia Bielefeld (0:2) verabschiedet. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt: Das Missverständnis Tarsis Bonga hatte man schon im Winter per Vertragsauflösung beendet. Werner, der 1860-Sportboss, hat im großen Stil ausgemistet bei den Blauen – und sich nun im Verbund mit Trainer Argirios Giannikis und Finanz-Geschäftsführer Oliver Mueller die Zugangsseite vorgenommen.

Drei Neuzugänge hat der TSV 1860 bereits fix, am Donnerstag soll Hobsch unterschreiben

Im jungen Linksverteidiger Florian Bähr von Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück, Spielmacher Tunay Deniz von Drittliga-Absteiger Hallescher FC und David Philipp von Viktoria Köln steht bereits ein Neuzugangs-Trio fest.

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Offensivspieler Philipp, der in 74 Drittliga-Spielen für Köln auf 15 Tore kam, wurde am Mittwoch bestätigt. Er sagt: "Wenn ich daran denke, bald im Löwen-Trikot einlaufen zu dürfen, bekomme ich Gänsehaut." Hachings Torjäger Patrick Hobsch dürfte am Donnerstag der nächste Neulöwe sein.

So überzeugte Christian Werner Patrick Hobsch vom Löwen-Wechsel

Nach AZ-Informationen ist der Vertrag mit Hobsch (29) bereits ausgehandelt und soll nach dem Mallorca-Urlaub des Angreifers unterschrieben werden. Nachdem im Sommer 2023 ein Transfer an Hachings Ablöseforderungen gescheitert war, steht einem ablösefreien Wechsel nun nichts im Wege.

Für Hobsch sollen mehrere Faktoren ausschlaggebend gewesen sein: Der Traditionsverein Sechzig mit seiner Strahlkraft, wovon Papa Bernd Hobsch seit Jahren schwärmt. Das im Vergleich zu den klammen Vorstädtern, die aufgrund von Finanz-Knappheit vereinzelt etwas später überwiesen haben, verbesserte Gehalt (im unteren fünfstelligen Bereich). Zudem muss der gebürtige Bremer den Wohnort nicht wechseln. Fertig ist das Puzzleteil, das Werner in Sechzigs Angriff einsetzen möchte.

Joel Zwarts und Serhat-Semih Güler könnten den TSV 1860 verlassen

Aber, dabei fragt sich auch: Wie passt Hobsch mit den Bestands-Stürmern Joel Zwarts und Serhat Güler zusammen – oder muss er das gar nicht? Beide gelten aus unterschiedlichen Gründen als mögliche Erweiterungen der Abgangs-Liste: Der Niederländer Zwarts ist trotz starker Anlagen nach seiner langwierigen Schambeinentzündung noch nicht fit, wird von Heimweh geplagt und hat seine hohen Ziele mit 1860 verfehlt. Der 25-Jährige wäre ein Verkaufs-Kandidat.

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Winter-Neulöwe Güler dagegen hat lediglich sieben Einsätze beziehungsweise 105 Spielminuten gesammelt – ohne jeden Scorerpunkt. Zuletzt stand Güler nicht einmal im Kader, eine Vertragsauflösung ist nicht ausgeschlossen.

Schubert und Wolfram könnten die nächsten Neu-Löwen werden

Dann wären da noch die Stürmer Fabian Schubert (St. Gallen) und Maximilian Wolfram (SC Verl), die wohl nach Hobsch als nächste Zugänge verkündet werden. Man darf gespannt sein, wie sich letztlich die blauen Offensiv-Bausteine zusammensetzen. Klar ist auch, dass die Rechnung aufgrund der notwendigen Einsparungen in Folge der Etatkürzung (von etwa sechs auf 4,5 Millionen Euro) nicht aufgeht, wenn Sechzig nicht noch an frisches Geld kommt.

Wie aus dem Verein zu hören ist, soll 1860 bis zu eine Million an Aufwendungen einsparen wollen. Noch weiß keiner so recht, wo und wie. Mueller und Werner hatten zuletzt in ihrer mitten im Abstiegskampf etwas unglücklich getimten Löwenbiss-und-Rudelkraft-Präsentation einen Sparkurs ausgerufen.

Nachdem das Minimalziel erreicht wurde, macht das bisher eher wortkarge Duo die Ankündigung Stück für Stück wahr, im Hintergrund "ohne Effekthascherei" am neuen Gesicht der Sechzger gefeilt zu haben. Die Fans brauchen sich also vorerst nicht vor einer LKW-Ladung unbrauchbarem Giesinger Gerümpel zu fürchten – die Löwen der Spielzeit 2024/25 nehmen konkrete Gestalt an.

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9 Kommentare
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  • Knitterface am 23.05.2024 09:04 Uhr / Bewertung:

    2 Stürmer verlassen 1860. Gar nich gewusst, daß sie welche hatten.

  • Kaiser Jannick am 22.05.2024 21:12 Uhr / Bewertung:

    "Transfer-Offensive trotz Sparkurs: So krempelt Sportboss Christian Werner den TSV 1860 um"

    Natürlich muss CW den Kader umkrempeln, zuviele untaugliche Spieler wurden von MNP, MJ und AP geholt, die einen 6 Mio. Etat verprassten und dafür solche Granaten wie Bonga, Sulejmani, Kurt, Frey, Tarnat etc. geholt haben. Diese Fehleinkäufe musste man jetzt wieder korrigieren, wobei ich nicht verstehe, warum man Frey behält, auch wenn er bis 2025 einen Vertrag hat.

    Dass nun Neuzugänge wie Bähr, Deniz, Philipp, Hobsch, Wolfram und Schubert kommen werden, ist nicht nur nötig, sondern auch möglich, wie es CW und OM angekündigt hatten. Wir haben in dieser Saison zwar "nur" einen Etat von 4,5 Mio. und die AZ schrieb nach Verlaats Verlängerung, dass dieser damit aufgebraucht sei, was sicherlich nicht zutrifft, zumal man sich ja von 13 Spielern getrennt hat, darunter einem Bestverdiener mit sehr wenig Leistung wie Steinhart. Das Griss-Gerücht war also wieder mal falsch.

    Bisher sieht es gut aus.

  • Buchbinder Wanninger am 22.05.2024 22:05 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kaiser Jannick

    "Bisher sieht es gut aus" - dasselbe haben Sie sinngemäß vor einem Jahr auch gesagt. Und die 6 Mio an Budget hatten die letztjährigen Verantwortungsträger nicht ad hoc zur Verfügung, sondern erst nachdem der Jahreskartenverkauf so gut gelaufen war. Ihr Jacobacci-Bashing können Sie sich sparen, es wurde unter Giannikis um keinen Deut besser.

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