Löwen-Trainer: Markus von Abschied?

1860-Trainer Markus von Ahlen steht nach der Pleite gegen den KSC vor dem Aus. „Wenn man die Vorrunde mit 15 Punkten abschließt, muss man sich hinterfragen“, sagt Löwen-Sportchef Poschner. Die AZ-Analyse.
Marc Merten |
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Die Löwen nach dem 2:3-Debakel gegen Karlsruhe.
Rauchensteiner / Augenklick Die Löwen nach dem 2:3-Debakel gegen Karlsruhe.

München - Auch am Mittwoch gegen den 1. FC Kaiserslautern wird Markus von Ahlen auf der Trainerbank des TSV 1860 sitzen. Doch nach der 2:3-Niederlage gegen den Karlsruher SC drängt sich mehr denn je die Frage auf: Wie lange darf von Ahlen noch verlieren?

„Bis er Punkte macht“, sagte Gerhard Poschner am Tag nach der Pleite fast schon trotzig. „Markus von Ahlen sitzt gegen Kaiserslautern auf der Bank.“ Allerdings dürfte der Löwen-Sportchef auch wissen: Eigentlich ist von Ahlen nicht mehr zu halten. Mit 15 Punkten hat Sechzig eine erschütternd schlechte Hinrunde absolviert. Passiert zum Rückrunden-Auftakt gegen die Roten Teufel und am Montag in Leipzig nichts Außergewöhnliches, muss Poschner zu Weihnachten die Reißleine ziehen. Denn dann würde 1860 auf einem Abstiegsplatz überwintern. Ein Szenario, das Poschner „eine Katastrophe“ nannte.

Lesen Sie den Kommentar: Von Ahlen ist gescheitert!

Maßgeblich verantwortlich für diese Katastrophe ist – neben Poschner selbst – vornehmlich Markus von Ahlen. Erst als Co-Trainer unter Ricardo Moniz und seit dem achten Spieltag als Chefcoach. Das traurige Fazit: Er hat das Team nicht verbessern können.

Punkteausbeute: Moniz holte in sieben Spielen sechs Punkte (Schnitt: 0,9 Punkte pro Spiel), von Ahlen neun Punkte in zehn Spielen (Schnitt: 0,9).

Stimmen Sie ab: Wer hat Schuld an der Misere des TSV 1860?

Niederlagen: Moniz verlor nur drei von sieben Spielen, von Ahlen in der Liga sieben von zehn. Unter von Ahlen gibt es nur Hopp oder Top – Unentschieden sind unmöglich. Statt auch mal einen dreckigen Punkt mitzunehmen, gab es zuletzt drei Pleiten in Serie. Auch die vier letzten Heimspiele gingen verloren.

Gegentore: Das größte Manko unter Moniz war das „offene Scheunentor“ (Poschner) mit 1,7 Gegentoren pro Spiel. Unter von Ahlen hat sich das Tor nicht geschlossen. Noch immer kassiert Sechzig 1,7 Gegentore in 90 Minuten.

Zweikampf-Werte: Ein weiteres Problem unter Moniz waren die schlechten Werte im Duell Eins-gegen-Eins. Die Löwen gewannen nur 49,3 Prozent ihrer Zweikämpfe. Dort setzte von Ahlen an. Nach anfänglichem Erfolg sanken die Werte in den letzten sechs Spielen sogar noch unter die Quote seines Vorgängers. Mit nur 48,7 Prozent erfolgreicher Zweikämpfe ist in Liga 2 nichts zu gewinnen.

Personalpolitik: Auch von Ahlens Personalpolitik sorgte zuletzt für ähnliches Kopfschütteln wie unter Moniz. Er beschwerte sich über mangelnde Erfahrung im Team, setzte aber weiter auf U21-Spieler. Erfahrene Spieler wie Tomasov standen nicht einmal mehr im Kader. Gegen den KSC sah er von außen zu, wie sein Team den Zugriff auf das Spiel der Badener verlor, wechselte aber erst, als es bereits 1:2 stand.

Von Ahlen weiß, wohin die Entwicklung seiner Mannschaft führen könnte. „Wenn keine Erfolgserlebnisse kommen, steigt man ab.“ Poschner ergänzte: „Wenn man die Vorrunde mit 15 Punkten abschließt, muss man sich hinterfragen. Wir sind ja nicht weltfremd.“

Hinterfragen bedeutet, dass Poschner neben seiner eigenen Person („Ich habe die Rufe der Fans gegen mich vernommen. Das ist ihr gutes Recht“) vor allem die Rolle von Ahlens auf dem Prüfstand stellen muss. Längst geht es nur noch um eines: den Klassenerhalt. Poschner: „Das Ziel ist, jetzt so schnell wie möglich von den Abstiegsrängen runter zu kommen.“ Mit oder ohne von Ahlen.

 

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