Klare Niederlage für Bündnis – was das für die Zukunft von TSV 1860 und Ismaik bedeutet
München – Der neue Verwaltungsrat des TSV 1860 ist gewählt – und das Ergebnis gleicht einer krachenden Watschn für das "BündnisZukunft1860" und Investor Hasan Ismaik: Die sieben Amtsinhaber um die Vorsitzenden Sascha Königsberg und Sebastian Seeböck wurden wiedergewählt.
Nicolai Walch (1281 Stimmen), Königsberg (1254), Seeböck (1254), Beatrix Zurek (1254), Robert von Bennigsen (1211), Markus Drees (1196) und Gerhard Mayer (1170) erhielten die meisten Ja-Stimmen. Zudem wurden, wie von den e.V.-Strömungen wie der Organisation "Pro1860" oder den "Freunden des Sechzgerstadions" empfohlen, Christian Dierl (1387) und Martin Obermüller (1192) gewählt, um das neunköpfige Kontrollgremium zu komplettieren.
"BündnisZukunft1860": Kein einziger Kandidat schafft Einzug in Verwaltungsrat
Die sieben Bündnis-Kandidaten um Klaus Lutz und Martin Gräfer gehen damit leer aus. Eine 0:7-Pleite für das "BZ1860", wenn man so will. Oder ein 9:0-Sieg für den e.V. Nun bleibt abzuwarten, ob und auf welche Weise das Bündnis wie von Gräfer angekündigt als "Denkfabrik" fortbestehen wird.
Für Klaus Ruhdorfer und Thomas Hirschberger, die im Jahre 2018 mit dem "Team Profifußball" schon einmal zugunsten eines Schulterschlusses mit Geldgeber Ismaik und eines konstruktiven Miteinanders angetreten waren, ist es bereits die zweite Wahl-Pleite. Denkbar nun, dass Ismaik ein, zwei Bündnis-Kandidaten in Aufsichtsrat oder Beirat beruft.
1860-Mitglieder bestätigten Vizepräsidenten, aber mit weniger als 60 Prozent der Stimmen
Mit Norbert Steppe und Karl-Christian Bay wurden auch die beiden Präsidentschaftskandidaten, die für die Ex-Vizepräsidenten Hans Sitzberger und Heinz Schmidt vom Verwaltungsrat benannt, von den Mitgliedern bestätigt, beziehungsweise gewählt. Das Präsidium um Oberlöwe Robert Reisinger ist somit wieder komplett. Die e.V.-Gremien bleiben mit Hardlinern besetzt, die Sechzig von Ismaik emanzipieren wollen.
Steppe erhielt 1385 Ja-Stimmen (entspricht 59,9 Prozent der anwesenden Mitglieder bei 619 Nein-Stimmen) und wurde im Amt bestätigt, das er nach Sitzbergers Rücktritt Mitte Februar übernommen hatte. Für Bay hielten 1346 Löwen ihre Wahlkarte in die Höhe (entspricht 58,2 Prozent der anwesenden Mitglieder bei 751 Nein-Stimmen). Der Wirtschaftsprüfer rückt damit für den nun ausgeschiedenen Schmidt auf. 2022 hatten dieser (93,9 Prozent) und Sitzberger (97,4 Prozent) deutlich höhere Werte erreicht, damals waren aber auch nur 310 stimmberechtigte Mitglieder anwesend. Diesmal waren es knapp 2500.
1860-Vize Bay über Bündnis: "Kein Dienst am eigenen Verein, sondern beschämend"
Bay (54) hat bereits eine langjährige 1860-Vergangenheit hinter sich: "Bei den Löwen bin ich seit 2013 in verschiedenen Ämtern tätig." Als Aufsichtsrat, Beirat, Verwaltungsrat sowie als Interimspräsident neben Siegfried Schneider wirkte Bay in teils chaotischen Zeiten.
"Nach dem schwarzen Freitag bin ich erneut gebeten worden, den vollkommenen Konsolidierungskurs zu unterstützen", sagte Bay. Seitdem war er Aufsichtsrat – und rückt jetzt zum Vize auf, nicht ohne das Bündnis dafür zu kritisieren, eine Nicht-Wahlempfehlung gegen ihn und Steppe abgegeben zu haben: "Die Handlungsunfähigkeit des e.V. zu propagieren, ist kein Dienst am eigenen Verein, sondern beschämend."