Klare Niederlage für Bündnis – was das für die Zukunft von TSV 1860 und Ismaik bedeutet

Bei der Mitgliederversammlung des TSV 1860 werden sämtliche Verwaltungsräte und beide neuen Vizepräsidenten bestätigt, die von Hasan Ismaik unterstützte Opposition scheitert auf ganzer Linie.
Matthias Eicher
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
143  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der neue Verwaltungsrat des TSV 1860 (v.l.): Nicolai Walch, Markus Drees, Christian Dierl, Sebastian Seeböck, Beatrix Zurek, Sascha Königsberg, Martin Obermüller und Robert von Bennigsen (Gerhard Mayer fehlt).
Der neue Verwaltungsrat des TSV 1860 (v.l.): Nicolai Walch, Markus Drees, Christian Dierl, Sebastian Seeböck, Beatrix Zurek, Sascha Königsberg, Martin Obermüller und Robert von Bennigsen (Gerhard Mayer fehlt). © sampics (sampics)

München – Der neue Verwaltungsrat des TSV 1860 ist gewählt – und das Ergebnis gleicht einer krachenden Watschn für das "BündnisZukunft1860" und Investor Hasan Ismaik: Die sieben Amtsinhaber um die Vorsitzenden Sascha Königsberg und Sebastian Seeböck wurden wiedergewählt.

Nicolai Walch (1281 Stimmen), Königsberg (1254), Seeböck (1254), Beatrix Zurek (1254), Robert von Bennigsen (1211), Markus Drees (1196) und Gerhard Mayer (1170) erhielten die meisten Ja-Stimmen. Zudem wurden, wie von den e.V.-Strömungen wie der Organisation "Pro1860" oder den "Freunden des Sechzgerstadions" empfohlen, Christian Dierl (1387) und Martin Obermüller (1192) gewählt, um das neunköpfige Kontrollgremium zu komplettieren.

"BündnisZukunft1860": Kein einziger Kandidat schafft Einzug in Verwaltungsrat

Die sieben Bündnis-Kandidaten um Klaus Lutz und Martin Gräfer gehen damit leer aus. Eine 0:7-Pleite für das "BZ1860", wenn man so will. Oder ein 9:0-Sieg für den e.V. Nun bleibt abzuwarten, ob und auf welche Weise das Bündnis wie von Gräfer angekündigt als "Denkfabrik" fortbestehen wird.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Für Klaus Ruhdorfer und Thomas Hirschberger, die im Jahre 2018 mit dem "Team Profifußball" schon einmal zugunsten eines Schulterschlusses mit Geldgeber Ismaik und eines konstruktiven Miteinanders angetreten waren, ist es bereits die zweite Wahl-Pleite. Denkbar nun, dass Ismaik ein, zwei Bündnis-Kandidaten in Aufsichtsrat oder Beirat beruft.

1860-Mitglieder bestätigten Vizepräsidenten, aber mit weniger als 60 Prozent der Stimmen

Mit Norbert Steppe und Karl-Christian Bay wurden auch die beiden Präsidentschaftskandidaten, die für die Ex-Vizepräsidenten Hans Sitzberger und Heinz Schmidt vom Verwaltungsrat benannt, von den Mitgliedern bestätigt, beziehungsweise gewählt. Das Präsidium um Oberlöwe Robert Reisinger ist somit wieder komplett. Die e.V.-Gremien bleiben mit Hardlinern besetzt, die Sechzig von Ismaik emanzipieren wollen.

Steppe erhielt 1385 Ja-Stimmen (entspricht 59,9 Prozent der anwesenden Mitglieder bei 619 Nein-Stimmen) und wurde im Amt bestätigt, das er nach Sitzbergers Rücktritt Mitte Februar übernommen hatte. Für Bay hielten 1346 Löwen ihre Wahlkarte in die Höhe (entspricht 58,2 Prozent der anwesenden Mitglieder bei 751 Nein-Stimmen). Der Wirtschaftsprüfer rückt damit für den nun ausgeschiedenen Schmidt auf. 2022 hatten dieser (93,9 Prozent) und Sitzberger (97,4 Prozent) deutlich höhere Werte erreicht, damals waren aber auch nur 310 stimmberechtigte Mitglieder anwesend. Diesmal waren es knapp 2500.

1860-Vize Bay über Bündnis: "Kein Dienst am eigenen Verein, sondern beschämend"

Bay (54) hat bereits eine langjährige 1860-Vergangenheit hinter sich: "Bei den Löwen bin ich seit 2013 in verschiedenen Ämtern tätig." Als Aufsichtsrat, Beirat, Verwaltungsrat sowie als Interimspräsident neben Siegfried Schneider wirkte Bay in teils chaotischen Zeiten.

"Nach dem schwarzen Freitag bin ich erneut gebeten worden, den vollkommenen Konsolidierungskurs zu unterstützen", sagte Bay. Seitdem war er Aufsichtsrat – und rückt jetzt zum Vize auf, nicht ohne das Bündnis dafür zu kritisieren, eine Nicht-Wahlempfehlung gegen ihn und Steppe abgegeben zu haben: "Die Handlungsunfähigkeit des e.V. zu propagieren, ist kein Dienst am eigenen Verein, sondern beschämend."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
143 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Blue Baloo am 21.06.2024 10:45 Uhr / Bewertung:

    Super ... der TSV1860 lebt ... hat allein hier zum Thema VR-Wahl-Ergebnis mehr Kommentare als seinerzeit der FCB zu allen Artikeln bei seinen 7 Titeln in einer Saison ! Großartig - das ist gelebtes Fantum !

  • Kaiser Jannick am 19.06.2024 21:24 Uhr / Bewertung:

    Jetzt dreht HI völlig durch, „er spricht von gelenkter Wahl“

    “Da viele Fans eine mehrstündige Anreise hatten, weiß ich, dass viele bereits wieder die Heimreise antreten mussten, bevor die Wahl beendet war. Eine Mglv. auf über 12 Stunden zu strecken ist inakzeptabel. Das hat nichts mit Sportsgeist/Demokratie zu tun, sondern erweckt den Eindruck, als ob dadurch die Ergebnisse in eine gewünschte Richtung gelenkt werden sollen.”

    Peter Schaefer, Wahlausschuss, widerspricht deutlich:

    „Sehr geehrter Herr Ismaik,
    als Ex-Vorsitzender des Wahlausschusses des TSV München von 1860 e.V. und neu gewähltes Mgl. in diesem Gremium stelle ich eine Sache ganz klar dar:
    Als die Wahlurnen für die VR-Wahl öffneten, waren 2321 stimmberechtigte Mgl. anwesend. Das waren 65 stimmberechtigte Mgl. weniger als während des Höchststands. Selbst wenn diese 65 Personen für die von Ihnen favorisierten Kandidaten gestimmt hätten, hätte dies nicht ausgereicht, da zwischen Platz 9 und 10 sogar 297 Stimmen lagen."

  • Leo Leonis am 19.06.2024 15:55 Uhr / Bewertung:

    Alles gut. Ich bin jetzt mal gespannt, wenn auch pessimistisch.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.