Keine Entwicklung? 1860-Trainer Giannikis will davon nichts wissen

Auswärtsgesicht oder Heimgesicht? Der TSV 1860 hofft beim Jahresausklang bei Erzgebirge Aue darauf, das 0:4 gegen Verl aus den Köpfen zu streichen und sich in vorweihnachtliche Stimmung zu bringen.
Ruben Stark
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1860-Trainer Argirios Giannikis steht aufgrund der schwankenden Leistungen seiner Mannschaft immer wieder im Fokus.
1860-Trainer Argirios Giannikis steht aufgrund der schwankenden Leistungen seiner Mannschaft immer wieder im Fokus. © IMAGO / Eibner

München - Ortskundige des Erzgebirges wissen womöglich Bescheid. Wenn man sich Aue vom Vogtland her nähert, bietet sich einer der Ausblicke, der die Region in der Weihnachtszeit so beschaulich, so stimmungsvoll und so friedlich wirken lässt. Auf einer Anhöhe kurz vor Schneeberg öffnet sich abends die Aussicht auf die dann lichterdurchflutete Kleinstadt.

In den Fenstern leuchten Schwippbögen, Weihnachtssterne oder Pyramiden. Auch Tannenbäume prägen festlich geschmückt die Szenerie. Ein Ort der Besinnlichkeit.

Ruhe, Besinnlichkeit, friedliches Beisammensein - Dinge, die dem TSV 1860 auch gut zu Gesicht stehen würden. Und wie es der Spielplanzufall will, haben die Giesinger die Gelegenheit, sich im bestens dafür geeigneten Erzgebirge eine vorweihnachtliche Dosis davon abzuholen.

In Aue entscheidet sich, mit welcher Stimmung 1860 in die Feiertage geht

Lässt sich Sechzig also vor dem Duell am Samstag beim FC Erzgebirge Aue (14 Uhr/Magentasport, BR und im AZ-Liveticker) von der harmonischen Umgebung inspirieren für einen vom Erfolg beruhigten vierten Advent? "Hoffentlich geht es mit drei Punkten in der Tasche zurück nach München und in die Weihnachtspause", sagt Trainer Argirios Giannikis.

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Das würde auch dem immer wieder mal gescholtenen Coach, dessen Weihnachtspläne eine Mischung aus Erholung und Aufarbeitung bieten werden, ein paar besinnliche Tage verschaffen. "Ich werde versuchen, ein bisschen Kraft zu tanken, die Familie mal zu sehen und auch für die Kids ein paar Tage da zu sein – gepaart natürlich mit einer Hinrunden-Analyse, um die richtigen Schlüsse zu ziehen."

Und ob der 44-Jährige diese Analyse eher mit entspanntem Gemüt vornehmen kann oder unter dem Eindruck zunehmender Skepsis an seiner Arbeit, das entscheidet wesentlich die Qualität des Leistungsnachweises in Aue. Grundsätzlich könnte man ob der Auswärtsbilanz sagen: Wird schon.

Keine Entwicklung: 1860-Trainer Giannikis will davon nichts hören

Aber ganz so einfach ist es beim Löwen bekanntlich nicht. Vor allem steht da die Frage, wie viel Nachwirkung die 0:4-Abfuhr gegen den SC Verl hat. Lässt sich diese Klatsche wieder rasch aus den Köpfen vertreiben? "Wir müssen es abschütteln und uns auf das nächste Spiel fokussieren, die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen", sagt Giannikis und verteidigt seine Arbeit nach der neuerlichen Enttäuschung im Grünwalder Stadion.

"Wenn man die letzten zwei, drei Monate sieht und ich höre, wir hätten keine Entwicklung", hält der Coach dagegen, "wenn wir wirklich keine Entwicklung hätten, dann hätten wir alle Spiele verloren. Es war eine Entwicklung gegeben, sonst hätten wir nicht mit einem Sieg gegen Verl auf Platz sechs oder sieben kommen können."

Giannikis: "Der dritte Platz hat auch nur einen Sieg mehr als wir"

Zieht man den Optimismus der Giannikis-Perspektive zu Rate, könnte man auch sagen, dass Platz drei für den TSV lediglich sieben Punkte entfernt ist und ein Erfolg in Aue die Löwen nicht nur auf Rang eins der Auswärtstabelle halten, sondern auch zumindest in Richtung Top-Fünf in eine Lauerstellung für die Rückrunde manövrieren würde. Die Fans scheinen auswärts auch zuversichtlicher zu sein, alle 1800 Gäste-Tickets für das Erzgebirgsstadion sind weg.

"Der dritte Platz (Saarbrücken, d. Red.) hat auch nur einen Sieg mehr als wir", rechnet der Trainer vor und merkt an, man habe ja stets die Ruhe bewahrt. Er stellt aber auch klar, dass "wir in der Verantwortung sind, dass der Funke von der Mannschaft auf die Fans überspringt."

So ist also – wie so oft – vieles eine Frage der Betrachtung. Giannikis räumt immerhin ein, dass es "eine sehr, sehr wechselhafte Saison" in der Dritten Liga sei, "die sich nach Stabilität sehnt." Ergo: "Ich hoffe, dass die Rückrunde stabiler wird."

Erstmal aber der Jahresausklang in Aue. Bei einem Team, das sich nach dem Aus für Trainer Pavel Dotchev wieder gefangen zu haben scheint. "Wir sind gewarnt", sagt Giannikis. Findet er im Erzgebirge die weihnachtliche Besinnlichkeit? "Es fühlt sich anders an, wenn du ein Spiel gewinnst."

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9 Kommentare
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  • Schokoflocke am 21.12.2024 12:16 Uhr / Bewertung:

    Bei Giannikis hat man das Gefühl, es basiert einfach alles rein auf Zufall , mal klappts zu oft leider nicht. Eine klare Linie, ein System, nicht erkennbar. Und so spielen sie dann eben auch.

  • Kaiser Jannick am 20.12.2024 15:16 Uhr / Bewertung:

    @Löwin:
    "es sollte schon mal eine gewisse Zeit zugestanden werden um dieser schon wieder ziemlich erneuerten Mannschaft eine Entwicklung zu ermöglichen !"

    Wie bitte?
    Wie lange willst Du Dir das noch ansehen?
    Andere Teams haben auch viele Neue, da läuft's besser.

    18 Punktspiele zzgl. Testspiele und Pokal und AG hat welche Bilanz mit einem mehr als drittligatauglichen Kader? Eine einzige Katastrophe, unansehnliches, nur reagierendes Spiel, kaum aktives Pressing, Hin und Her bzgl. Formation, völlig falsche Entscheidung der TW-Frage am Anfang, beschönigendes Geschwafel des Trainers, Nichterkennen seiner Fehlerquellen, die Jugend ist nahezu außen vor bzw. sitzt immer wieder auf der Bank (Ott, Kloss, Bangerter, teils auch Reich und Bähr, von der Zweiten kommt fast nichts nach) dafür produzieren Kwadwo und Frey jede Woche ungestraft ihre Böcke, Spieler wie Guttau, Schröter, Kwadwo und viele Neuzugänge, die letztes Jahr bockstark waren, sind unter AG deutlich schlechter geworden, etc. etc.

  • Tango Fredy am 22.12.2024 10:21 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kaiser Jannick

    Alles zu AG gesagt!!!

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