Joel Zwarts bricht den Fluch beim TSV 1860, doch Trainer Jacobacci will mehr
Münster/München - Es lief die 54. Spielminute beim Auswärtsspiel der Löwen in Münster, da lief auch Joel Zwarts – und zwar unaufhaltsam Richtung gegnerisches Tor. Nach Pass von Landsmann und Löwen-Kapitän Jesper Verlaat war der Torjäger des TSV 1860 auf und davon, blieb cool und traf gekonnt zur 1:0-Führung.
Eine Aktion, ganz nach dem Gusto von Trainer Maurizio Jacobacci. "Er hat es in dieser Situation beim 1:0 sehr, sehr gut gemacht", lobte der 60-Jährige den Neuzugang, der Sechzigs Torflaute (fünf Halbzeiten ohne Treffer) und seine eigene Ladehemmung (fünf Spiele ohne Tor) gleichermaßen beendete. Zwarts, der Brecher des Fluches.
Joel Zwarts trifft endlich wieder für den TSV 1860, doch sieht auch Steigerungspotenzial
"Dieses Tor wird ihm zusätzliches Selbstvertrauen geben", glaubt und hofft Coach Jacobacci. Dem Italo-Schweizer ist allerdings nicht entgangen, dass sein 24 Jahre alte Angreifer das Spiel auch hätte zugunsten von 1860 entscheiden können. "Er hat wieder drei sehr gute Chancen, eine davon verwertet er. Klar hätte ich mir gewünscht, dass er noch eines zusätzlich macht. Das ist ihm nicht gelungen."
Laut Jacobacci sei es nach der Durststrecke "wichtig, dass er wieder zu einem Torerfolg gekommen" sei, es hätten aber freilich auch zwei oder drei Treffer sein dürfen. Jacobacci über seinen Stürmer, der sich nach dem Remis scheinbar selbstkritisch gezeigt hat: "Er weiß auch selber, dass es noch besser geht bei den anderen zwei Situationen. Vor allem bei der ersten Chance: Da kann er den Ball sogar annehmen und danach erst schießen." Stattdessen hatte Zwarts den Ball direkt genommen und mit Rücklage über das Tor gejagt.
Trotz wochenlanger Flaute: Maurizio Jacobacci stärkte Joel Zwarts den Rücken
Immerhin: Einmal hat er das Runde ins Eckige bugsiert. Jacobacci lobt und fordert erneut: "Er hat schon bestätigt, was wir auch im Training von ihm sehen: dass er einen guten Abschluss hat. Das gilt es, weiterzuentwickeln." Sprich: Seinem vierten Saisontor weitere folgen lassen und am besten die Chancenausverwertung verbessern, damit es noch zahlreiche Zwarts-Treffer werden im weiteren Saisonverlauf.
Übrigens: Die Nichtberücksichtigung von Ersatz-Stoßstürmer Fynn Lakenmacher in Münster hatte nach AZ-Informationen keine verletzungstechnischen Gründe. Wenn sich Zwarts also über eines nicht beklagen kann, ist es: fehlendes Vertrauen.