Ismaik schießt gegen 1860-Bosse: "e.V. trägt nun alleine die Verantwortung"

Die Personalie Christian Werner spaltet den Löwen-Kosmos einmal mehr. Nach der Installierung des 42-Jährigen als neuen Sport-Geschäftsführer des TSV 1860 hagelt es scharfe Kritik von der HAM-Seite.
Kilian Kreitmair
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Jeder gegen jeden heißt es beim TSV 1860 – und vor allem: Oberlöwe Robert Reisinger gegen Investor Hasan Ismaik.
Jeder gegen jeden heißt es beim TSV 1860 – und vor allem: Oberlöwe Robert Reisinger gegen Investor Hasan Ismaik. © IMAGO/FrankHoermann

München - Das Löwen-Jahr startet, wie das alte Jahr endete: Mit einem zerfleischenden Machtkampf zwischen den Löwenrudeln. Im Zentrum steht aber nach wie vor die gleiche Personalie: Christian Werner (42). Am Freitag wurde der promovierte Sportwissenschaftler nach Monaten in sein Amt als Sport-Geschäftsführer gehoben. Nicht ganz ohne Nebengeräusche, wobei das eine schiere Untertreibung ist.

TSV 1860: Werner-Bestellung wohl ohne Kenntnis der Ismaik-Seite

"Beide Gesellschafter des Klubs, sowohl der Verein als auch die Vertreter von HAM International aus Dubai sprechen der neuen Sportlichen Leistung ihr persönliches Vertrauen aus", hieß es noch in Version eins der Pressemitteilung, die exakt 45 Minuten später aktualisiert erneut verschickt wurde - ohne genau diesen Absatz. Von Einigkeit zwischen beiden Fronten war plötzlich nichts mehr zu lesen.

Am Samstagabend reagierte die Investorenseite von Hasan Ismaik. "Wie wir informiert wurden, hat das Präsidium des TSV 1860 München e.V. als Vertreter des Alleingesellschafters der TSV 1860 München Geschäftsführungs-GmbH Herrn Werner einstimmig zum neuen Geschäftsführer bestellt", heißt es in der verschickten Pressemitteilung der HAM. Dadurch sei der "noch laufende Abstimmungsprozess" im Beirat "ausgehebelt" worden.

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HAM-Seite mit deutlicher Kritik an e.V.: "Alles sehr bedauerlich"

Die Berufung von Werner war also nur erfolgt, da der e.V. die 50+1-Regel zog. Laut AZ-Information wollte die Investoren-Seite den 42-Jährigen nur als Sportdirektor und nicht als Geschäftsführer installieren. Die HAM-Vertreter hätten "im Beirat hatten bereits am 31. Dezember 2023 konstruktive Vorschläge für ein aufgrund der urlaubsbedingten Abwesenheit von Herrn Reisinger schwieriges Abstimmungsverfahren gemacht", doch die seien von der e.V.-Seite unkommentiert geblieben. "Eine nachvollziehbare Begründung gibt es hier ebenso wenig wie für die nicht mit uns abgestimmte Presseerklärung durch den e.V.", so die HAM. "Dies alles ist sehr bedauerlich, macht aber deutlich, dass der e.V. nun alleine die Verantwortung für Erfolg und Misserfolg dieser Personalentscheidung tragen muss."

Von erhoffter Einigkeit ist beim TSV 1860 also weiterhin keine Spur. Vielmehr sieht es die Investoren-Seite wohl als bewusste Provokation im ewigen Löwen-Machtkampf. Entgegen einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" betont die HAM aber, dass der Beirat der Geschäftsführungs-GmbH bei seiner Entscheidung sehr wohl handlungsfähig gewesen sei. 

Christian Werner ist der neue Sport-Geschäftsführer des TSV 1860.

Werner muss sich um neuen Trainer für den TSV 1860 kümmern

Werner selbst hätte sich seinen Einstand, nachdem er so lange in der Warteschleife saß, wohl deutlich anders vorgestellt. "Ob er, gerade in diesem schwierigen Umfeld, auch der Aufgabe eines Geschäftsführers gewachsen, ist wird die Zukunft zeigen", schrieb die HAM-Seite fast schon mit einer Priese Galgenhumor.

Werner jedoch müssen die Machtspiele nun kalt lassen. Der neue Sport-Boss des TSV 1860 muss sich schleunigst um die Einstellung eines neuen Cheftrainers kümmern und zudem Kader auf Vordermann bringen. In der in der Hinrunde kaum überzeugenden Offensive benötigen die Löwen (eigentlich) noch Verstärkung.

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21 Kommentare
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  • Max Merkel am 09.01.2024 10:24 Uhr / Bewertung:

    Wenn hier schon immer von Skandalen und unfähigen Leuten gesprochen wird. Idioten gabs bei 60 schon immer, der erste Idiot war der, der dem Franz damals eine geschossen hat. Nicht vorstellbar was passiert wäre wenn der Franz zu 1860 gekommen wär.

  • Kaiser Jannick am 08.01.2024 12:35 Uhr / Bewertung:

    @Ultra:

    „Die Lüge die ihr dauernd verbreitet das die HAM am letzten Besprechungstermin schuld war das er abgesagt wurde stimmt nur bedingt.“

    Eine „bedingt stimmende Lüge“ ist an sich schon Nonsens, derselbe übrigens wie der Rest des immer gleiches Sermons.

    Zum einen, dass man seit Wochen vergeblich versucht, die HAM-Seite für eine gemeinsame Entscheidung mit ins Boot zu bekommen. Zum anderen, da das (erwartungsgemäß) dann doch nicht klappte, waren natürlich einige rechtliche Regularien einzuhalten. Sie wissen ja sicherlich, dass HAM die Onlinesitzung vor Weihnachten absichtlich hat platzen lassen. Danach wurde ein Anwalt auf den e.V. gehetzt, der die Entscheidungsbefugis des Beirats in Frage gestellt hat. Und schlielßlich mussten Fristen abgewartet werden damit, wie geschehen, nun Rechtssicherherheit besteht.

    Und klar, jetzt kommen wieder alle Hasan-Gläubigen daher und werfen dem e.V. vor, HAM nicht gefragt zu haben. Wie man sich alles schönredet im Lager der HAM-Götzenanbeter.

  • Ultralöwe am 07.01.2024 22:43 Uhr / Bewertung:

    Chrisi, KeinFan und Kaiser. Die Lüge die ihr dauernd verbreitet das die HAM am letzten Besprechungstermin schuld war das er abgesagt wurde stimmt nur bedingt. Bein Fantalk wurde von allen Gremien bestätigt das Werner als Sport-Chef von allen genehnigt wurde und nur noch die Unterschrift von Reisinger fehle. Kurz vor der Sitzung des Rates wollte dann Reisinger im Alleingang ohne die HAM zu informieren Werners Kompetenz erweitern und ihm auch den Posten des GF anhängen. Pfeifer wäre beurlaubt worden und Reisinger hätte die totale Kontrolle gehabt. Dieses Spiel wollte HAM, verständlicherweise, nicht mitgehen und hat ab gesagt. Die Vorschläge von HAM für einen GF kamen übrigen weit vor der geplanten Sitzung des Rates, wurde dem Verein schriftlich mitgeteilt aber es gab nach mehreren Nachfragen der HAM keine Rückantwort. Das entspricht genau Reisingers Stiel. Er will Ismaik provozieren wo immer es auch nur geht und seine Lämminge gehorchen ihm Blind.

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