Indirekte Erklärung: Löwen-Bosse zum Kreuzer-Rauswurf
München - Oliver Kreuzer ist weg, dafür zieht jetzt Thomas Eichin die Fäden an der Grünwalder Straße. Zuvor bei Werder Bremen unter Vertrag, übernimmt Eichin beim TSV 1860 das Amt des Sportchefs. Viele Löwen-Fans waren verärgert – sie konnten den Rauswurf von Kreuzer nicht verstehen. In wenigen Monaten leistete er gute Arbeit, war trotz seiner Bayern-Vergangenheit bei den Anhängern beliebt. Nun soll es also Eichin richten – die Fans sind noch nicht wirklich begeistert.
Unter der Überschrift "Löwen-Plan nimmt Gestalt an" erklärte der Vorstand des TSV am Montagabend das weitere kurz-, mittel- und langfristige Vorgehen des Vereins. Auch über die Personalien Kosta Runjaic, neuer Löwen-Trainer, Thomas Eichin und Hasan Ismaik, Investor des TSV, wird gesprochen. Zudem wird die Trennung von Oliver Kreuzer erklärt – zumindest indirekt.
"Gestörtes Vertrauensverhältnis auf persönlicher Ebene"
"Verwaltungsrat und Präsidium halten es nach den Vorkommnissen der letzten Tage, insbesondere nach der Kritik an der Trennung von Oliver Kreuzer, für nötig, die Mitglieder und Fans des Vereins über die konkreten Planungen und Entwicklungen im Profi-Fußballbereich zu informieren," heißt es zu Beginn der Erklärung. Präsident Peter Cassalette und Verwaltungsrat-Vorsitzender Karl-Christian Bay als Vorsitzender des Verwaltungsrats haben nun "ernsthaft das Ziel in Angriff genommen, zusammen den Profibereich endlich wieder konkurrenzfähig zu machen".
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Der erste Hinweis auf Kreuzer wird in der Begründung auf die "gemeinsame Linie" genannt, die gefunden werden müsste, um "derartige Zukunftsvorhaben zu realisieren". Auch von einem "gestörten Vertrauensverhältnis" auf persönlicher Ebene ist die Rede – ob sich Cassalette und Bay hierbei allerdings auf Kreuzer beziehen ist nicht ganz ersichtlich.
Auch das neue Löwen-Stadion ist Thema
Weiter heißt es: "Es war klar, dass die angestrebte Veränderung nicht alleine mit Investitionen in den Kader zu erreichen ist. Eine ganze Reihe von sachlichen und personellen Maßnahmen mussten dafür beschlossen, geplant und initiiert werden." Darunter fallen unter anderem Entscheidungen über den Trainer und die sportliche Führung, die Neuausrichtung des Kaders und "Infrasturkturmaßnahmen". Auch das geplante Löwen-Stadion in Riem wird wieder zum Thema gemacht: "Parallel dazu werden die Planungen für ein eigenes Stadion in Riem mit dem mittelfristigen Ziel einer neuen Löwen- Heimat weiter vorangetrieben."
Erste erfolgreich abgeschlossene Maßnahmen seien jetzt die Verpflichtung von Trainer Kosta Runjaic und Sportchef Thomas Eichin, die sich eine Mannschaft vorstellen, die nicht mehr gegen den Abstieg spielen soll. Ob Kreuzer wirklich eine andere Löwen-Mannschaft im Sinn hatte, ist allerdings nur schwer vorstellbar. Maßnahmen gegen den Abstiegskampf seien unter anderem das Führen von Gesprächen, das Verlängern von Verträgen und die Verpflichtung von Neuzugängen. "Eichin und Runjaic arbeiten bereits an Verstärkungen, die die Qualität des Kaders verbessern. Zudem wurden vier Spieler aus dem Nachwuchs- in den Profibereich hochgezogen, die in die Mannschaft ein- und behutsam aufgebaut werden sollen."
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Die Löwen-Bosse bestätigten ebenfalls den finanziellen Zuschuss durch Investor Hasan Ismaik, der "nicht nur das strukturelle Defizit der KGaA" abdecke, sondern zudem konkrete Zahlungen umfasse, "die den künftigen Erfolg der Löwen ermöglichen sollen".
Das Schlusswort des Löwen-Vorstands richtet sich dann wieder an die Fans: "Vor diesem Hintergrund gibt es für unsere Mitglieder und Fans keinen Grund zur Sorge oder zur Annahme, dass den Vereinsinteressen geschadet wird." Eines ist sicher: Spannend bleibt es auch weiterhin an der Grünwalder Straße.
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