Giesinger Komödienstadl: Ismaik und Power legen nach
München - Der Giesinger Machtkampf geht in die nächste Runde: Investor Hasan Ismaik zeigt sich in den Sozialen Medien überzeugt davon, dass sich der TSV 1860 sämtlicher Aufstiegsträume selbst beraubt hat.
Ismaik fordert "lückenlose Aufklärung der internen Verläufe"
"Es wäre in dieser Saison so viel möglich gewesen, dazu muss man kein großer Visionär sein", schreibt der Jordanier bei Instagram: "Die Mannschaft ist für die Dritte Liga eindeutig überdurchschnittlich gut besetzt."
Daher fordert der Hauptgesellschafter der Profifußball-Abteilung des TSV 1860 eine Prüfung sämtlicher Vorgänge rund um den Trainerwechsel von Michael Köllner zu Maurizio Jacobacci: Schließlich vergingen zwischendurch 27 (!) Tage, in denen Interimscoach Günther Gorenzel nur zwei Zähler aus vier Partien geholt hatte.
Köllner-Nachfolge: Wird die 1860-Geschäftsführung abgemahnt?
"Alle Fans haben jetzt eine lückenlose Aufklärung der internen Verläufe verdient, die ihre Erwartungen dermaßen zerstört haben", stellt Ismaik klar und kritisiert damit einmal mehr Sport-Boss Gorenzel: "Warum wir vier Wochen lang die Stelle des Cheftrainers nicht besetzt und genau in dieser Phase unsere ambitionierten Ziele selbstverschuldet ad acta gelegt haben."
Der neue Chefcoach Jacobacci hätte "bei angemessener Planung" laut Ismaik nämlich "theoretisch wenige Tage nach der Beurlaubung von Michael Köllner beginnen können". Auch die Vereinsbosse um Präsident Robert Reisinger hatten kürzlich erklärt, die Geschäftsführung aufgrund der Trainer-Posse abmahnen zu wollen.
Man darf gespannt sein, inwieweit Sechzigs Gremien Ismaik, der seine mehrjährige Abwesenheit in München kürzlich nur für ein Treffen mit Köllner und der Geschäftsführung unterbrochen hatte, zufriedenstellende Antworten liefern können.
Immerhin habe sich durch Sechzigs jüngstes Erfolgserlebnis eine Angst des Geldgebers verflüchtigt: "Ich bedanke mich nach diesem 3:1-Sieg in Aue recht herzlich bei der Mannschaft und unserem neuen Trainer Maurizio Jacobacci, dass sie mit vereinten Kräften den freien Fall, der leider vor einigen Wochen noch zu befürchten war, abgewendet haben."
Power: "Ich werde nicht der neue Mr. Resigner"
Einmal mehr verteidigt Ismaik seinen Statthalter Anthony Power in seiner Botschaft. Dabei steht der umstrittene Chef der Fanartikel-Firma derzeit mal wieder für sein hemdsärmeliges Wirken in der Kritik: Die Anhänger widmeten ihm in den jüngsten Wochen ein Spruchband ("Power muss weg!").

Nun textete Ismaiks verlängerter Arm nebst Bild eines muskelbepackten Hulks: "Ich gehe nirgendwohin. Ich werde nicht der neue Mr. Resigner.“ Als "Mr. Resigner" (übersetzt: "Herr Rücktritt") hatte Power zuletzt Reisinger bezeichnet. Noch Fragen?