Funkels dritter Streich: Andreas Ludwig

Nach Yuya Osako und Markus Steinhöfer angelt sich der TSV 1860 München jetzt auch noch Andreas Ludwig – er soll ausgeliehen werden. So tickt der Neue aus Hoffenheim.
München - Nein, der Neue heißt nicht Alexander Ludwig und hat zwischen 2009 und 2011 auch keine 52 Zweitliga-Spiele für 1860 bestritten. Der Neue ist also auch kein Rückkehrer. Wenn die Löwen nach dem Trainingslager in Belek am Mittwoch wieder das Training aufnehmen, soll Andreas Ludwig als dritter Winter-Zugang vorgestellt werden. Sportdirektor Florian Hinterberger wollte den Transfer zwar noch nicht bestätigen, doch steht dem Wechsel nach AZ-Informationen nichts mehr im Weg. Auch der „kicker“ berichtete am Montag davon, dass die Löwen kurz vor einer Verpflichtung von Andreas Ludwig stehen.
Doch wer ist der Mann? Die AZ stellt ihn vor.
Der 23-Jährige gehört zum Profikader der TSG 1899 Hoffenheim, kommt in dieser Saison aber lediglich auf sieben Einsätze in der Regionalliga-Mannschaft. Insgesamt kann Andreas Ludwig bisher sechs Erstliga-Einsätze vorweisen. Sein Debüt gab Ludwig unter dem damaligen TSG-Trainer Ralf Rangnick im Januar 2010 – ausgerechnet in der Allianz Arena, bei einem Spiel gegen den FC Bayern. Der Einsatz war damals so spontan gekommen, dass er seine Eltern im Kraichgau zurücklassen musste. Die waren an jenem Wochenende zu Besuch, um einen Wasserschaden in der Wohnung zu reparieren.
Seine neue Heimat hat er also bereits kennengelernt. Ohnehin ist Ludwig nicht allzu weit von München entfernt aufgewachsen. In Blaustein nahe Ulm. Dort ist er auch geboren. 2010 schloss er eine Lehre zum Großhandels-Kaufmann und konzentriert sich seitdem voll auf seine Karriere. Wenn er mal nicht auf dem Platz steht, zieht es Ludwig in die Berge zum Snowboarden.
Der neue Mann ist der nächste Wunschspieler von Friedhelm Funkel, der schon Yuya Osako und Markus Steinhöfer unbedingt haben wollte. Andreas Ludwig ist Linksfuß und verkörpert Funkels Vorstellungen von einem „flexiblen Offensivspieler“.
Bereits am Sonntag hatte sich der Löwen-Trainer zuversichtlich geäußert, dass der dritte Zugang schon bald perfekt sein könnte.
Der Transfer wird unabhängig von der Personalie Marin Tomasov abgewickelt. Zumal Ludwig erst einmal bis Saisonende ausgeliehen werden soll und die Löwen deshalb nahezu keine Ablöse kostet.
Klar ist aber auch, dass der Zugang aus Hoffenheim nicht die von vielen 1860-Fans erhoffte „große Lösung“ im offensiven Mittelfeld ist. Zwar spielt Ludwig genau dort am liebsten, hat sich bisher aber nur bei viertklassigen Spielen wirklich hervorgetan.
Funkel ist trotzdem überzeugt, dass Ludwig die Offensive der Löwen variabler machen kann und er den Konkurrenzkampf in der Mannschaft weiter erhöht. Zumal der 1,72 Meter große Techniker ein weiteres Kriterium des 60-Jährigen erfüllt: Ludwig war mit dem Profiteam der Hoffenheimer im Trainingslager , ist daher sofort einsatzbereit und körperlich in bester Verfassung. „Wir holen keinen Spieler, der nicht hundertprozentig fit ist oder gar keinen Verein hat“, sagte Funkel.